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Landrat Markus Bauer fordert Umdenken bei Verpflegung in Kindertagesstätten und Schulen

„Bei so grundlegenden Dingen zu sparen, ist schlicht der falsche Ansatz.“ Der Landrat spricht sich vielmehr dafür aus, gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen viel stärker in den Fokus zu rücken.


Der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, kritisiert, dass künftig noch weniger Kindertagesstätten, Grund- und Förderschulen in Sachsen-Anhalt über das EU-Schulprogramm für gesunde Ernährung versorgt werden. „Bei so grundlegenden Dingen zu sparen, ist schlicht der falsche Ansatz.“ Der Landrat spricht sich vielmehr dafür aus, gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen viel stärker in den Fokus zu rücken.

 

Das Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt teilt auf seiner Internetseite mit, dass aufgrund der knappen zur Verfügung stehenden Finanzmittel auf EU- und Landesebene das Los darüber entscheidet, welche Anträge für das kommende Schuljahr berücksichtigt werden. Bislang nutzen die Möglichkeit des EU-Schulprogramms zur gesunden Ernährung 137 Schulen und 382 Kindertagesstätten im Land.

 

Markus Bauer: „Eine flächendeckende gesundheitsfördernde Ernährung an Bildungseinrichtungen wäre effektiver als später mit viel Geld in der Gesundheitsversorgung später die Probleme zu lösen, die durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel überhaupt erst entstanden sind.“

 

Laut einer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragten Studie essen Kinder und Jugendliche zu viel Fleisch und zu wenig Obst und Gemüse. Außerdem können die Folge einer zu hohen Kalorienzuvor und Bewegungsmangel Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes mellitus Typ 2 sein.

 

Statt Kindern in einigen ausgewählten Einrichtungen über staatliche Förderprogramme einen leichteren Zugang zu gesundem Essen zu ermöglichen, spricht sich der Landrat für eine Rückkehr zu bereits in der Vergangenheit bewährten Versorgungskonzepten aus. „Das beste Essen ist das, was mit frischen Zutaten selbst in den Einrichtungen mit eigenem Personal gekocht wird. Im Idealfall bauen die Kinder die Lebensmittel im Rahmen ihres Alltags in den Kindertagesstätten oder Schulen selbst an und erfahren in regelmäßigen Lernangeboten dazu alles Wissenswerte.“

 

Der Landrat zieht dazu einen Vergleich: „Die Leidenschaft zum Sport oder die Verbindung zur Feuerwehr im Nachwuchsbereich entsteht doch durch gemeinsames aktives Handeln. Da müssen wir ansetzen.“ Der Vorteil: So könnten Kinder seiner Meinung nach stärker darauf Einfluss nehmen, was sie essen und trinken möchten. Ein weiterer gesundheitlicher und ökologischer Faktor: Das Essen muss nicht in Plastik- oder Aluminiumbehältern warm gehalten oder serviert werden.

 

Markus Bauer sagt, es sei ihm bewusst, dass man die mit dem Vorschlag verbundenen Herausforderungen nicht sofort umsetzen könne. Gleichwohl müsse man sich aufgrund der genannten Gründe intensiver mit dem Thema befassen.

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