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SUPERMARKT - Netto oder Norma: Entscheidung ist vertagt


Gegenüber der Feuerwehr in Nienburg will ein Investor Netto ansiedeln.

NIENBURG/BN/AS. Es ist ein Thema, das seit längerem vor sich hin brodelt. Soll Nienburg neben dem Edeka-Markt an der Thälmann-Allee einen Supermarkt an der Calbeschen Straße erhalten?

 

Eine Entscheidung im Stadtrat über die Aufstellung eines weiteren Bebauungsplanes an der Calbeschen Straße ist vergangene Woche vertagt worden. Es seien Informationen eines Investors nicht im Bauausschuss vorgelegt worden, so dass man diese erst prüfen wolle, um zu einem Entschluss zu kommen, hieß es und da der Bauausschuss nicht entschied, konnte auch der Stadtrat nicht darüber verhandeln. Mittlerweile sind es zwei Anbieter, die an der Calbeschen Straße einen Markt errichten wollen und die Ende 2023 die Aufstellung eines Bebauungsplanes beantragt haben. Es wird aber nur einen geben können.

 

Ulf Gendrich, Geschäftsführer der Aagenau Immobiliengesellschaft, der für Netto seit über drei Jahren auf der Suche war, sieht Potenzial in Nienburg. Auch ein Grundstück wurde von seinem Geschäftspartner, einem Bauträger, von der Stadt gekauft. Der Kauf eines weiteren Grundstückes scheiterte, dafür steht nun ein anderes in Aussicht. Hierbei handelt es sich bei den Eigentümern um eine Erbengemeinschaft, bei der das Land die Mehrheit hat. Die Verhandlungen seien fortgeschritten, so Gendrich.

 

Nun, so hatte er gehofft, stehe der Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Calbesche Straße 70/71, Nähe Feuerwehr (Foto), nichts mehr im Wege. Doch bisher gibt es keine Entscheidung. Nachdem sich lange Zeit keine Interessenten nach Nienburg gedrängt hatten, gibt es nun neben Netto auch Norma. „Ich habe lange Zeit mit Marktanbietern geschrieben und sie versucht, für Nienburg zu begeistern. Einzig Netto hat Interesse gezeigt und mich an Herrn Gendrich verwiesen. Wo dann ein neuer Anbieter herkommt, ist mir ein Rätsel“, ist Frank Kürschner, Fraktionschef der UWG-Stadt im Nienburger Stadtrat, genervt. „Ich habe den Eindruck, dass die Bürgermeisterin alles ablehnt, was nicht von ihr eingerührt ist“, ist Kürschner überzeugt.

 

Susan Falke sieht das weniger dramatisch. Dass Norma so plötzlich aufgetaucht sei, stimme so nicht. Bereits Anfang 2019 habe es Kontakt gegeben. Damals hatte sich Norma für ein Grundstück der alten Tankstelle am Ortsausgang Richtung Neugattersleben interessiert. Doch es sei zu keiner Einigung mit dem Eigentümer gekommen. Nun sei man wieder an die Stadt herangetreten und sei mit der Calbeschen Straße 20, der einstigen Zentralgarage, fündig geworden.

 

Das Grundstück hatte auch Gendrich im Blick. Doch die Entsorgung von kontaminierter Erde, die vor zwei Jahren knapp 310.000 Euro betragen hätte, und der sich von 100.000 auf 200.000 Euro verdoppelnde Kaufpreis hätten ihn bewogen, das Grundstück nicht zu kaufen.

 

Dass es Konkurrenz gebe, sei für ihn auch nicht das Problem. Das sei in seinem Geschäft üblich. Er habe sich aber einen besseren Informationsfluss gewünscht, denn schließlich sei er schon über drei Jahre bestrebt, Netto anzusiedeln. Er hätte sich gewünscht, sich ebenfalls neben dem neuen Investor zu präsentieren.

 

Dazu habe er Gelegenheit gehabt, so Susan Falke. Es werde auch weitere geben. In der übernächsten Woche wird es nochmals zum Gespräch mit der Stadtverwaltung kommen, sagt Nienburgs Bürgermeisterin.

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