Am Montag waren "Die Fantastischen Vier" im ASB Pflegeheim "Am Kurpark", um für die Software "luca" zur Nachverfolgung von Kontaktermittlungen bei Corona-Infektionen zu werben.
Der Salzlandkreis setzt bei der Eindämmung des neuartigen Corona-Virus auf innovative Ansätze. Die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten soll künftig mit Unterstützung einer speziell entwickelten Software sowohl für Bürger und Firmen als auch für das im Infektionsfall zuständige Gesundheitsamt vereinfacht werden. Der Fortschritt dabei: Alle bisher händisch erfassten Informationen werden digital datenschutzkonform gespeichert. Die Daten sind damit noch sicherer als bisher.
Dafür hat Landrat Markus Bauer mit der Berliner Initiative „luca“ eine Vereinbarung geschlossen. „Wir müssen trotz der mittlerweile stetig hohen Fallzahlen gewährleisten, dass alle Kontaktpersonen von Corona-Infizierten so umfassend und so schnell wie möglich ermittelt werden. Das System kann dabei eine große Unterstützung sein.“ Hinter „luca“ stehen das Startup neXenio GmbH sowie Kulturschaffende wie die Fantastischen Vier. Der Landrat betont, es seien innovative Ansätze wie diese, die aus dem Salzlandkreis eine „Smart Region“ machen.
Mit Hilfe einer App für Smartphones bzw. eines Schlüsselanhängers oder einer Karte können Kontakte ermittelt werden, die Personen etwa bei privaten Veranstaltungen, geschäftlichen Treffen, in Restaurants und Hotels, in Seniorenheimen, beim Einkaufen oder in der Kirche hatten. Die Entwickler garantieren dabei maximale Datensicherheit, da ausschließlich dezentrale Schlüssel verwendet werden. Sie verstehen die App als Ergänzung zur offiziellen Corona-Warn-App der Bundesregierung.
neXenio-Geschäftsführer Patrick Hennig sagt: „Wir haben eine Lösung geschaffen, die sicherstellt, dass das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen von Corona-Infizierten schnell kontaktieren können. Zugleich bleibt die Hoheit der Daten beim Nutzer.“ Er begrüßt, dass der Salzlandkreis die Möglichkeit bietet, die Software unter realen Bedingungen zu testen. „Natürlich brauchen wir die Unterstützung von der Bundes- und Landespolitik, Städten und Gemeinden.“
Zunächst soll die Anwendung im Salzlandkreis getestet werden. Dafür hat die Kreisverwaltung mit den Pflegeheimen „Am Kurpark“ des ASB in Bernburg einen Partner gefunden. „Wir haben uns bewusst für Pflegeheime entschieden, weil dort besonders gefährdete Menschen leben“, sagt der Landrat. Soweit der Test erfolgreich sei, könne der Nutzerkreis erweitert werden.
Michael Fritzsching, Leiter des ASB-Pflegeheims, erklärt, bisher müsse man jeden Besucher manuell registrieren, die Zettel abheften und wochenlang aufbewahren. Mit der luca-App können sich Besucher selbst anmelden und wir uns wieder mehr um unsere Bewohner kümmern. „Das ist ein wichtiger Baustein im Alltag, der Kontakt zu Angehörigen ist für die Psyche und die Gesundheit der Bewohner enorm wichtig.“
Konkret funktioniert das Prinzip wie folgt: Die App generiert einen sich alle zehn Sekunden ändernden QR-Code auf dem Smartphone, mit dem man sich etwa in einem Pflegeheim oder einem Restaurant „einchecken“ kann. Beim Verlassen eines Ortes werden Besucher automatisch ausgecheckt, sobald sie sich entfernen.
Gastgeber legen im System ihre Standorte mit Adressen an. Damit können sie einfach, sicher und datenschutzkonform die Kontaktdaten ihrer Gäste aufnehmen und erfüllen so die Dokumentationspflicht. Die erfassten Daten werden durch Verschlüsselung mehrfach abgesichert. Weder der Gastgeber noch das System können Kontaktdaten lesen oder nutzen. Das Sicherheitskonzept wird zusammen mit Prof. Dr. Marian Margraf von der FU Berlin entwickelt.
Das Gesundheitsamt hat einen eigenen Zugang zum „luca“-System. Über dieses System können Mitarbeiter des Gesundheitsamts auf Kontaktdatenlisten zugreifen und so Infektionsketten zurückverfolgen und schnell unterbrechen.
Besondere und vor allem prominente Unterstützung bekommt „luca“ von den „Fantastischen Vier“. Smudo, einer der Köpfe, sagt: „luca kann uns helfen, soziale Kontakte auch in Zeiten der Pandemie möglichst nachvollziehbar zu gestalten und zu dokumentieren. Der Besuch von Gastronomie und Kultur, von öffentlichen oder privaten Veranstaltungen gehört zu unserem Leben dazu. Wir brauchen eine Lösung, die funktioniert, die akzeptiert ist und bei der jeder Nutzer weiß, was mit seinen Daten geschieht.“
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Eghi (Sonntag, 22 November 2020 23:44)
Das staatlich finanzierte Propagandaquartett soll bleiben wo es ist und ihre schrottige App gleich mit.
Leser (Dienstag, 24 November 2020 07:18)
Wer oder was sind die Fanatischen Vier?
Gunter Schneider (Sonntag, 24 Januar 2021 18:44)
Wie kann man die Politiker darauf hinweisen, dass die App Luca unbedingt eingesetzt werden muss?? Hilft eine Petition?? Die Bevölkerung muss es in die Hand nehmen!!!! GS