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Der Bau des Bernburger Kino Capitol

Anlässlich der Eröffnung am 14. November 1927 wurde der Film von der Entstehungsgeschichte des Capitols gezeigt, bevor die 560 Gäste den Film „Der Meister von Nürnberg“ sahen. Den Ton lieferte das zwölfköpfige Hausorchester unter der Leitung von Kapellmeister Mann. Ottomar Tschakert starb am 2. August 1943 und musste so die Enteignung seines Lebenswerkes „zum Glück“ nicht mehr miterleben. In den darauf folgenden Jahren wurde das Capitol mehrfach umgebaut und weiterentwickelt. 1960 wurden Bühnenraum und Tonanlage erstmals umgebaut und der Orchestergraben verschwand. 1964 wurde dann ein Komplettumbau durchgeführt, wobei der Rang und Saalbereich erneuert wurden, die Leinwand wurde vergrößert, neue Farben und Stoffe gaben dem Saal ein neues Gesicht. Ende 1964 wurde das Capitol im neuen Glanz wiedereröffnet. Ab dem 30. September 1985 bis 1987 wurde das Capitol dann nochmals rekonstruiert, hierbei wurde die im Obergeschoss befindliche Cafébar entfernt und es entstand das Clubkino. Die Sitze wurden komplett gewechselt und eine neue Heizungsanlage eingebaut. Das Highlight dieses Umbaus war natürlich die Visionsbar, die bis zum heutigen Zeitpunkt ein einzigartiger Zuschauermagnet ist.


Im Oktober 1987 wurde das Capitol wiedereröffnet und zugleich eines der Festivaltheater der ehemaligen DDR. Bis März 1989 lief das Capitol dann weiter durch Führung der Bezirksfilmdirektion Halle; durch die Wende ging es im Jahr 1990 dann nach 45 Jahren wieder in Privatbesitz über: Die Mata Hari Videotheken GmbH kaufte das Kino und baute es um. Aus dem Clubkino wurde unser Kino 2, die einzelnen Stühle mit den Tischchen wichen einer kinotypischen Reihenbestuhlung. Am 1. Juni 2006 gab es zum Kindertag die erste Filmdisko nach über 16 Jahren – 250 Kinder tanzten und spielten im Capitol Bernburg.