Zur aktuellen Einsatzlage Krisensitzung Peissen

Bei der Bearbeitung der Schadenslage nach dem Unwetter vom Sonntag im Salzlandkreis wurden am Montag die kreislichen Einsatzkräfte unter Beachtung der Beibehaltung der Grundsicherung in den jeweiligen Orten ausgeschöpft. Es befanden sich insgesamt 364 Kräfte im Einsatz. Davon 282 Kameraden der örtlichen Feuerwehren, 38 Helfer des THW, 13 Helfer des Kat.-Schutzes und  31 Mitarbeiter der Führungsstäbe.


Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte im Salzlandkreis durch insgesamt 77 Kameraden aus dem Saalekreis, der Stadt Halle und dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Unterstützung der Ortsverbände Bernburg, Calbe und Staßfurt erfuhren die Helfer des THW durch den Ortsverband Quedlinburg mit 18 Kräften. Somit konnten ca. 50% der schweren Unwetterfälle notdürftig abgedeckt werden. Insgesamt wurden 45.000 qm Folie und Hölzer angeliefert.

 

Am heutigen Dienstag sind insgesamt 380 Einsatzkräfte vor Ort. In Biendorf, Leau, Crüchern Wohlsdorf und Peißen sind die Kameraden im Dauereinsatz. Teilweise bis zu 14 Stunden stehen diese auf Dächern, um die restlichen Dachziegel zu entfernen und Folien aufzubringen. Priorität hat das Abdichten der Dächer und Fenster. Der Schutt kann später abtransportiert werden. Betroffene die selbst den Schutt beseitigen, können die Rechnung der Deponiekosten an die Stadt Bernburg stellen. Außerdem stehen 20 Containerstandorte zu Verfügung. Bis heute Abend sollen 90% der Schäden notdürftig abgedeckt sein. Am Abend wird die Ortstraße durch Peißen dann wieder geöffnet werden. In vielen Orten mussten aufgrund des Unwetters die Schulhorte evakuiert werden. Die Kinder sind nun in Kindergärten untergebracht. Im Todesfall, bei dem eine Person getötet wurde, läuft momentan noch ein Todesfallermittlungsverfahren. Wichtig ist das die Menschen merken, dass Sie Hilfe bekommen und nicht allein gelassen werden.

 

Inzwischen sind auch Gutachter bei der Bestandsaufnahme in den Betroffenen Gebieten. Allein die ÖSA Versicherung hat nach eigenen Angaben täglich 4.000 Anrufe aus der Region Nordhausen bis Dessau. Während die einen eine rasche Regulierung erwarten können, werden andere auf November vertröstet. Das können wir nicht zulassen, so Henry Schütze, Oberbürgermeister der Stadt Bernburg (Saale). Wichtig ist sich rasch Kostenvoranschläge einzuholen und die Schäden zu fotografieren. Dann die Meldung bei der Versicherung einreichen und auf die Gutachter zu warten. Allerdings bleibt derzeit unklar, wie die betroffenen Härtefälle finanziell unterstützt werden können, denn teilweise sind in den Policen Elementarschäden nicht versichert. Das gleiche gilt bei den KFZ Versicherungen. Manche Bürger haben Hab- und Gut verloren. Hier müsste das Land Sachsen-Anhalt beispielsweise Zinslose Darlehen anbieten. Wie hoch die genaue Schadenssumme ist, dass lässt sich nur spekulieren. Fakt ist das ca. 70% aller Häuser betroffen sind.

Fotos: L. Altrock

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse des Salzlandkreises (SAE) hat heute bei den Nachbarkreisen Harz, Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und Bördekreis Amtshilfeersuchen für die Zuführung von Kräften und Mitteln für das Einsatzgebiet der Einheitsgemeinde Stadt Bernburg gestellt. Zusagen wurden bereits aus dem Landkreis Harz, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und dem Landkreis Jerichower Land gemeldet. Aus dem Landkreis Harz werden demnach 50 bis 60 Einsatzkräfte in das Schadensgebiet entsandt. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wird 40 Einsatzkräfte ab morgen zur Verfügung stellen. Aus dem Jerichower Land werden 30-40 Feuerwehrkräfte am Dienstag zum Einsatz kommen.

 

Für das Schadensgebiet in der Einheitsgemeinde Stadt Könnern werden morgen neue Kräfte und Mittel aus dem Gebiet des Salzlandkreises von vorerst 68 Kameraden zusätzlich zum Einsatz kommen. Die Schadenslage in der Einheitsgemeinde Stadt Aschersleben war mit eigenen Kräften und Mitteln der Stadt Aschersleben und den dazugehörenden Ortsfeuerwehren beherrschbar, da zur Beseitigung der Schlammmassen auch technisches Gerät hilfreich eingesetzt werden konnte.