200 Millionen Euro Schaden nach Unwetter

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer schätzt die Schäden nach dem verheerenden Unwetter in Sachsen-Anhalt vom 11. September grob auf bis zu 200 Millionen Euro. "In dieser Schätzung sind die Schäden der Kraftfahrzeugversicherung aber noch nicht enthalten", sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. Allein die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) rechnen mit Schäden in Höhe von insgesamt rund 25 Millionen Euro. 


ÖSA-Schadensexperte Dieter Roskowetz erklärte am Montag in Magdeburg, der durch Teile des südlichen Sachsen-Anhalt gezogene Hagelsturm sei das größte Schadenereignis in der 20-jährigen Geschichte der ÖSA Versicherungen. Nach Angaben von Roskowetz wurden in erster Linie Wohngebäude, Hausrat und Fahrzeuge beschädigt. "Bei den Wohngebäude- und Hausratversicherungen erwarten wir bis zu 3.500 Schäden", erklärte der Experte weiter. Mehr als 2.000 davon seien bereits gemeldet. Aus Kommunen der Kreise Mansfeld-Südharz, Salzland, Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg werde noch ein Schub von Schadensmeldungen erwartet. Diese hatten sich bei der ÖSA gegen das Sturmrisiko abgesichert. 

Roskowetz zufolge ist ein Drittel der bereits registrierten Schäden so komplex, dass ein Experte sie in Augenschein nehmen müsse. Die ÖSA Versicherungen hätten die Zahl der Gutachter nun vervierfacht. Roskowetz sagte MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT, es würden auch Mitarbeiter eingesetzt, die sonst mit der Schadensaufnahme nichts zu tun hätten. Er bat gleichzeitig um Verständnis. Bei dem Unwetter sei binnen weniger Stunden die Arbeit eines Vierteljahres entstanden.

 

Innenminister appelliert an Versicherer

Zudem registrierte die ÖSA mehr als 1.900 beschädigte Autos. Die Schadenssumme belaufe sich auf etwa 5,1 Millionen Euro, teilte der ÖSA-Kfz-Verantwortliche Hans-Jörg Kurth mit und kündigte für diese Woche Sammelbesichtigungen in mehreren Orten an. Indes appellierte Innenminister Holger Stahlknecht an die Versicherer, sich unbürokratisch und schnell um die Schadensregulierung zu kümmern.

Quelle: MDR