Katia Saalfrank in Bernburg

Katia Saalfrank ist mit Sicherheit die zurzeit bekannteste TV-Erzieherin Deutschlands. Als Pädagogin im Format „Die Super Nanny“ erreicht sie seit Jahren bei RTL Rekordeinschaltquoten. In ihrem Abendprogramm „Nein, Mama!“ gibt sie Kindern eine Stimme und veranschaulicht augenzwinkernd, warum Kinder „NEIN“ sagen sollen und dürfen und Erwachsene noch von Kindern lernen können.

Mit kleinen Filmausschnitten, Lesungen und Geschichten rund um Erziehung stand die Pädagogin Rede und Antwort zum Thema Familie. Katharina Saalfrank wurde 1971 in Bad Kreuznach geboren, wuchs in Limburg und später in Wiesbaden auf und lebt heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Berlin. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur ReNo-Gehilfin und studierte anschließend in Mainz und Berlin Erziehungswissenschaften bzw. Musiktherapie.

 

Bereits während ihres Studiums legte sie ihren Schwerpunkt auf das Themengebiet „Pädagogik bei Verhaltensbeeinträchtigung". In ihrer Berufstätigkeit arbeitete sie vorwiegend mit Familien in schwierigen Situationen. Erfahrungen hat sie u.a. in einer ambulanten Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis in Berlin als Pädagogin in der Familienberatung und als Musiktherapeutin gemacht. Außerdem war sie als Musiktherapeutin auf einer Kinder- Intensivstation in Berlin-Lichtenberg beschäftigt und hat so auch mit dem Thema Abschied und Tod Erfahrungen gemacht. Zusätzlich hat sie als Online-Beraterin bei Jugendnotmail e.V. ehrenamtlich Kinder und Jugendliche beraten. In den Jahren 2004 - 2011 war sie als Fachberaterin und Diplom-Pädagogin in dem RTL-Format „Die Super Nanny" tätig.

 

Katia Saalfrank sieht als Diplom-Pädagogin ihre Aufgabe in der Begleitung und Unterstützung von Eltern, die Beziehungsschwierigkeiten mit ihren Kindern und Jugendlichen haben. In ihrer öffentlichen Arbeit will sie vor allem die Position der Kinder klar stärken und sieht oft Einsamkeit, Verzweiflung und häufig auch Gewalt, die Kindern und Jugendlichen oft im Verborgenen in ihren Familien widerfährt. In der Beratung mit Eltern arbeitet die Diplom-Pädagogin hauptsächlich auf der Gefühlsebene, analysiert differenziert und möchte eine stabile, von Verständnis, Liebe und Gefühl geprägte Beziehung zwischen Eltern und Kindern schaffen. Sie plädiert zudem öffentlich dafür, sich Tabuthemen wie „Gewalt in der Familie“ anzunehmen, die Betroffenen zu unterstützen und vor allem die Kinder zu entlasten.

 

Ihre Haltung ist klar: "„Erziehung" ist eher eine wissenschaftliche Disziplin, in der Praxis geht es für sie nicht um "Erziehung", sondern nur um "Beziehung" und zwar die zu den Kindern. Wichtig ist hier: Verständnis, Liebe und Gefühl für die Kinder. Sie sagt: „Kinder brauchen Eltern, die Entwicklungskrisen erkennen und Kindern bei der Bewältigung dieser begleitend zur Seite stehen und auch nicht scheuen, sich und eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen."

 

Weiterhin berichtete sie über ihre Arbeit: „Ich versuche immer wieder im Gespräch mit den Eltern darauf hinzuarbeiten, dass nicht die Kinder diejenigen sind, die sich verändern müssen. Ziel meiner Arbeit ist es, dass Eltern den Blick auf ihre Kinder, bzw. die Dinge verändern können! Oft verhalten sich Kinder in einer krankmachenden Umwelt sehr gesund - nur wir Erwachsene können es nicht einordnen und deuten es als Verhaltensauffälligkeit und werten es als negativ und unangenehm! Für jedes Verhalten jedoch gibt es eine Ursache - es ist unsere Aufgabe als Eltern die Ursachen zu suchen und vor allem zu verstehen. Das heißt aber auch: Wir Eltern müssen bei uns selber beginnen - uns verändern und entwickeln wollen auch, wenn es manchmal anstrengend erscheint!"