Erstmals Bienensachverständige in Sachsen-Anhalt

Seit diesem Jahr gibt es im Land 73 Bienensachverständige. Das gab Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Samstag auf der 25. Vertreterversammlung des Imkerverbandes Sachsen-Anhalt bekannt. Die ausgebildeten Imker können nun andere Imker bei der Gesunderhaltung von Bienenständen sowie Behörden bei der Feststellung, Bekämpfung und Überwachung von Bienenseuchen unterstützen. Die Bienensachverständigen kommen aus allen Landkreisen und kreisfreien Städten im Land.

Aeikens zeigte sich erfreut darüber und sagte: „Das ist ein wichtiger Schritt, den wir erreicht haben, um die Bienen zu schützen und zu erhalten. Ohne die Bestäubungsleistung der Bienen würde es in relativ kurzer Zeit viele Pflanzen nicht mehr geben, was gravierende Auswirkungen auch auf Tier und Mensch hätte. Die Gesundheit der Bienen stellt für die Imker eine ständige Herausforderung dar. Durch die weiter fortschreitende Globalisierung sind  Bienenseuchen wie die Varroatose auch hier angekommen. Das erfordert eine sachgerechte Bekämpfung.“

 

In diesem Zusammenhang ermunterte der Minister die Imker, das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf stärker in die Pflicht zu nehmen. „Die Einrichtung ist ein kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen der Imkerei.“ Das Bieneninstitut sei zudem maßgeblich an der Umsetzung des Bundesprogramms für „Vitalitätsbelegstellen“ beteiligt. Neben Bayern, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es auch in Sachsen-Anhalt in Hundeluft (Landkreis Wittenberg) eine „Varroa-Toleranz-Belegstelle“. Die Belegstellen seien mit wertvollem genetischem Material ausgestattet, sagte der Minister. So kämen dort nur besonders leistungsfähige und varroaresistente Vatervölker zum Einsatz. „Deshalb empfehle ich die Nutzung der Belegstelle Hundeluft.“ Imker können ihre Königinnen in einer der Belegstelle mit Varroamilben-toleranten Drohnen paaren und so zu widerstandsfähigeren Bienenvölkern kommen.

 

Darüber hinaus kündigte Aeikens an, dass er an der Förderung der Bienenhaltung festhalten werde. Demnach sollen Forschungsprojekte am Bieneninstitut weiter begleitet werden. Für Projekte des Imkerverbandes sollen ab 2014 auch weiterhin Mittel von der EU eingesetzt werden.

 

In Sachsen-Anhalt halten rund 1.450 Imker knapp 10.000 Bienenvölker.