Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt mit hohen Umsätzen im Aufwind

„Der Immobilienmarkt Sachsen-Anhalts befindet sich im Aufwind“, sagte Bauminister Thomas Webel heute in Magdeburg anlässlich der Präsentation des Grundstücksmarktberichts 2013.  Er betonte, dass „eine deutliche Belebung des Immobilienmarktgeschehens“ zu erkennen ist. So ist das Investitionsvolumen am gesamten Immobilienmarkt um fast 18 Prozent auf über zwei Milliarden Euro gestiegen. Für die umfangreiche Marktanalyse wurden mehr als 30.000 Grundstückskäufe oder -verkäufe des vergangenen Jahrs ausgewertet. „Das sind zehn Prozent mehr als noch im Jahr zuvor“, so der Minister.   

Die Ursachen liegen insbesondere in der gestiegenen Aktivität am Investmentmarkt für Wohnimmobilien und im Dienstleistungs- sowie Logistikbereich. Webel sprach in diesem Zusammenhang von einer „hohen Dynamik“. Neben dem Wiederanstieg von Großverkäufen hätten aber auch private Investitionen in das selbst genutzte Eigentum zugelegt.

 

Eine stärkere Nachfrage hat immer Auswirkungen auf den Preis. Auf die Entwicklung der Preise und die Frage, ob günstig oder teuer, hat der Bauminister eine klare Antwort: „In Sachsen-Anhalt findet man beides. Während an sehr guten Standorten für Objekte mit guten Wohn- und Ausstattungsmerkmalen Topwerte gezahlt werden, lassen sich vielerorts auch durchaus preiswerte Objekte erwerben.“ Entscheidend seien in erster Linie die Lage und die vorherrschenden strukturellen Voraussetzungen. „Der Grundstücksmarktbericht macht deutlich, wie differenziert sich Umsätze und Preise auf dem Immobilienmarkt darstellen“, so Webel.

 

Seinen Anteil am Marktgeschehen ausbauen konnte besonders der Teilmarkt des Wohnungs- und Teileigentums. Die Anzahl der gehandelten Eigentumswohnungen hat um über 35 Prozent zugenommen. „In diesem Immobiliensegment sind gleichermaßen Anleger und Selbstnutzer vertreten“, sagte Webel und hob hervor, dass sich die höchsten Kaufpreise für Eigentumswohnungen in einem Neubau oder für die qualitativ hochwertig sanierte Altbauwohnung erzielen lassen. In den Oberzentren werden für eine Neubau-Eigen­tums­wohnung im Durchschnitt 1.900 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. In der Landeshauptstadt können das in Top-Lagen an der Elbe auch schon mal 3.000 Euro/Quadratmeter sein.

 

Für den privaten Bauherrn sind aber hauptsächlich Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau und Eigenheime aus dem Bestand die bedeutenden Marktsegmente. Beim durchschnittlichen Preisniveau zeigen sich relativ stabile Verhältnisse und Nachfrage besteht insbesondere nach Bestandsimmobilien in den unteren und mittleren Preisklassen. Die Anzahl der verkauften freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser hat sich um mehr als neun Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Das durchschnittliche Preisniveau ist gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent angestiegen. Die Preise schwanken je nach Lage und Ausstattung erheblich. Die Spanne reicht von unter 40.000 Euro etwa in der westlichen Börde oder im Elbe-Havel-Land bis zu fast 180.000 Euro in der Stadt Halle. „Dies zeigt, wie vielschichtig der Markt aufgestellt ist“, betonte der Bauminister.

 

Im Teilmarkt der landwirtschaftlich genutzten Flächen ist mit einem leichten Anstieg der Käufe/Verkäufe um knapp ein Prozent nur eine geringe Veränderung zum Vorjahr zu erkennen. Die durchschnittlichen Kaufpreise sind im Berichtsjahr aber weiter gestiegen. Die höchsten Preise werden in der Magdeburger Börde mit seinen hervorragenden Ackerböden erzielt. Dort liegen die Kaufpreise für hochwertige pachtfreie Ackerböden im Durchschnitt zwischen 1,70 und 2,20 Euro pro Quadratmeter. Im Norden und Osten entlang der Grenze zu Brandenburg werden die geringsten Kaufpreise erzielt. Hier beträgt das durchschnittliche Preisniveau etwa 0,45 Euro pro Quadratmeter.

 

Im Grundstücksmarktbericht, der als Gesamtwerk aller vier Gutachterausschüsse sowie des Oberen Gutachterausschusses im Land veröffentlicht wird, werden auch die sogenannten „für die Wertermittlung erforderlichen Daten“ veröffentlicht. Hierzu zählen insbesondere Vergleichs-, Sachwert- und Rohertragsfaktoren sowie Liegenschaftszinssätze oder Indexreihen. Erst dadurch werden die jeweiligen Faktoren, die die Preise beeinflussen, zu einer messbaren Größe und es lassen sich einzelne Grundstücke und Immobilien miteinander vergleichen.

 

Zu Ihrer Information: Weitere Informationen über den Grundstücksmarktbericht und die Bodenrichtwerte erhalten Interessierte beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt in Magdeburg (Telefon: 0391 567-8585) oder im Internet unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de. Hier wird im Geoportal der Grundstücksmarktbericht mit insgesamt 299 Seiten als Download für 30 Euro bereitgestellt, und es kann die Bodenrichtwertkarte des Landes gebührenfrei eingesehen werden.