Einwohnerinformation der Stadt Barby, 10.Juni 2013

Der Hochwasserscheitel von Elbe und Saale hat unser Stadtgebiet am Wochenende passiert. Mittlerweile ist der Elbepegel deutlich auf einen Stand von ca. 710 cm gesunken. Der Saalepegel liegt bei 911 cm. Weiterhin haben wir im Bereich des Elbe-Saale-Winkels und entlang von Elbe und Saale eine kritische Lage. Die Deiche sind stark aufgeweicht, und die Wasserlast ist nach wie vor enorm groß. Deshalb kann von einer Entwarnung nicht die Rede sein. Aber eine leichte Entspannung für die Ortslagen Barby (Elbe), Pömmelte, Glinde, Tornitz ist gegeben.

In der Nacht vom 07.06.2013 zum 08.06.2013 hatten wir am Elbdeich in Höhe des so genannten „45er-Bruch“ (Monplaisir) eine kritische Lage. Über viele Stunden erfolgte mit großem Einsatz aller Beteiligten die Abdichtung dieses Deichabschnittes, und diese Abdichtung ist weiterhin stabil. Diese Deichstelle wird seit dem Ereignis intensiv und zusätzlich kontrolliert. Dies erfolgt durch Fachberater des Landesbetriebes für Hochwasserschutz, den stellvertretenden Stadtwehrleiter, die Stadtwasserwehr sowie zusätzlich eingesetzte Deichläufer. 100 Bundeswehrsoldaten stehen in Bereitschaft für die Deichsicherung.

 

Dass wir sicher über das vergangene Wochenende gekommen sind, verdanken wir auch Ihrem gleichermaßen besonnenen wie überaus engagiertem Einsatz – sei es beim Sandsäcke Füllen, Stapeln und Verbauen, beim Sicherstellen der Versorgung, bei der Absicherung des Deichwachdienstes oder einfach mit aufmunternden Worten. Unser großer Dank gilt auch den vielen auswärtigen Helfern, die mit uns für unseren Heimatort gearbeitet haben und weiter arbeiten.

 

Im Tagesverlauf des 09.06.2013 traten weitere kleine Deichschäden (Wasserdurchtritt, Sickerstellen) am Deichfuß des Rosenburger Damms, (Höhe „Eschen“) und Ortslage Barby/Glinde „Dammhaus“ auf. Die Sicherung erfolgte und führte zur Stabilisierung. Auch hier wird intensiv und zusätzlich kontrolliert.

 

Der Saaledeich zwischen Klein Rosenburg und dem Schöpfwerk Breitenhagen ist am 09.06.2013 um 7:20 Uhr gebrochen. Das gesamte Gebiet Groß Rosenburg, Klein Rosenburg, Breitenhagen, Lödderitz, Patzetz, Sachsendorf und Rajoch wurde evakuiert. Rund 3.000 Einwohner unserer Einheitsgemeinde mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen.

 

Mit sinkendem Hochwasserpegel ist ein Anstieg des Drängwassers zu verzeichnen. Straßenzüge sind überspült, teilweise ohne Strom und funktionierende Kanalisation. Im Krisenstab der Stadt wird angestrengt an einer Verminderung der Probleme gearbeitet. Leistungsfähige Pumpen sind geordert bzw. bereits vor Ort. Zur Zeit arbeiten Pumpen am Fischertor, Prinzesschen, Otto-Beckmann-Straße, Magdeburger Tor, Wohngebiet „Spittelbreite“ und Breite Tor. Desweiteren stehen leistungsstarke Pumpen am Düsteren Sumpf (Industriegebiet Monplaisirstraße) und pumpen Wasser aus dem Landgraben in den Hafen (ehemals Maisan). Somit wird der Landgraben entlastet, was zur Entspannung der Drängwassersituation beitragen soll.

 

Große Pumpentechnik in den Deichbereichen führt zu erheblichen Erschütterungen und damit zur Gefährdung der Standsicherheit der Deiche. Der Einsatz solcher Technik in den Ortslagen Glinde und Tornitz/Werkleitz wird stetig geprüft und situationsbedingt entschieden. Wir appellieren dringend, Drängwasser von Grundstücken nicht in die ohnehin überlastete Kanalisation zu pumpen.

 

Seien Sie versichert, liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Barby, dass wir Ihre Sorgen sehr ernst nehmen und nach Lösungen suchen. Dazu stehen unsere Kameraden der Ortsfeuerwehren, der Wasserwehren sowie des THW Calbe (Saale), Fachberater vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz, Feuerwehrkameraden aus dem Main-Taunus-Kreis sowie dem Landkreis Miltenberg dem Krisenstab zur Seite.

 

Bei Fragen und Problemen stehen Ihnen unsere Mitarbeiter im Rathaus jederzeit gerne unter der Rufnummer 039298/6720 und 67212 24 Stunden zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie zudem unter www.stadt-barby.de