Sachsen-Anhalt forscht für erfolgreiche Umsetzung der Energiewende

„Es reicht nicht aus, nur immer mehr Windkraft- und Photovoltaikanlagen aufzustellen. Für eine nachhaltige Energiewende brauchen wir Lösungen, wie sich die zunehmende Energieerzeugung aus regenerativen Quellen besser in unser Energiesystem integrieren lässt. Neben dem Ausbau der Stromnetze, der schnell und koordiniert erfolgen muss, ist hierbei insbesondere die Wissenschaft gefragt. Deshalb wird auch in Sachsen-Anhalt mit Hochdruck für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende geforscht.“ Das sagte Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Hartmut Möllring heute auf einer Veranstaltung zum Thema „Sachsen-Anhalt: Forschen für die Energiewende“ in der Landesvertretung in Berlin.

Vor allem im Bereich der Speichertechnologien gebe es in Sachsen-Anhalt viele erfolgversprechende Forschungsansätze. Möllring: „Batteriespeicher, Brennstoffzellen und Elektromobilität stehen in Magdeburg im Fokus. An der Otto-von-Guericke-Universität und am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF werden die Grundlagen gelegt für neue Speichertechnologien und deren wirtschaftliche Nutzbarkeit. In Halle ist dagegen die Forschung zur Photovoltaik fest verortet, an der Martin-Luther-Universität, am Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik sowie am Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik.“ Darüber hinaus gebe es hohe Forschungskompetenz in den Bereichen Algenbiotechnologie (Hochschule Anhalt), Biogas (Hochschule Magdeburg-Stendal) und Energieeffizienz (Hochschule Merseburg), sagte der Minister

 

Energieforschung sei aber nicht nur an den Wissenschaftseinrichtungen in Sachsen-Anhalt ein großes Thema, sondern auch in den Unternehmen. „Energieforschung ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt unserer betrieblichen Innovationsförderung. Seit Beginn der laufenden EU-Strukturfonds­periode im Jahr 2007 sind rund 31,5 Millionen Euro für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in diesem Bereich bewilligt worden. Das ist weit mehr als ein Viertel aller Fördermittel“, sagte der Minister. Dahinter stehen 129 Projekte von 62 Unternehmen und 4 Universitäten bzw. Hochschuleinrichtungen, u.a. in den Bereichen Biomasse, Photovoltaik, Windenergie, Brennstoffzellen, Stromspeicher und Elektromobilität.

 

Hintergrund: Der Anteil der erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt ist stetig gewachsen. 2011 stammten ca. 41 Prozent der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen. Ihr Anteil am Stromverbrauch lag sogar bei rund 70 Prozent.