Verkehrsminister Webel warnt eindringlich vor weiteren Verzögerungen beim Autobahnbau

Vor dem Hintergrund der laufenden Klageverfahren gegen Planungsabschnitte der A 14-Nordverlängerung warnte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel eindringlich vor weiteren Verzögerungen beim Weiterbau. „Die mit der Autobahnplanung beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mittlerweile am Limit“, sagte Webel heute bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau. Die steigenden Anforderungen würden das vorhandene Personal vor immer neue Hürden stellen. „Wenn in sieben Jahren der Verkehr auf der A 14 an die Ostsee rollen soll, brauchen wir jetzt einen neuen Schub“, betonte der Minister.

Neben den laufenden Arbeiten an den Planungen müssten ergänzende Stellungnahmen erarbeitet und Unterlagen nachgereicht werden. Hinzu kämen immer wieder neue Aspekte der aktuellen Rechtsprechung oder Auflagen, die für die laufenden Verfahren berücksichtigt werden müssten, erläuterte Webel. Beispielhaft nannte der Minister den Umstand, dass der A14-Lückenschluss nun noch stärker im Zusammenhang mit dem Bau des Bundeswehr-Übungsplatzes Schnöggersburg betrachtet werden muss.

 

„Für die wirtschaftliche Entwicklung und die bessere verkehrliche Erschließung der Altmark brauchen wir den Lückenschluss der A 14 so schnell wie möglich“, erklärte der Verkehrsminister. Diese Auffassung teile er mit der Mehrheit der Bevölkerung, was repräsentative Umfragen belegten. Im Sinne der zügigen Abarbeitung aller notwendigen Verfahrensschritte werde er in der kommenden Woche mit dem Ministerpräsidenten und dem Finanzminister sprechen, um gemeinsam Möglichkeiten einer personellen Verstärkung auszuloten, sagte Webel. „Die A 14 und die Westumfahrung von Halle (A 143) sind unsere wichtigsten Verkehrsprojekte. Da lasse ich nicht locker“, versprach er der in Halle versammelten Unternehmerschaft.

 

Zu Ihrer Information: Die künftige A14 Magdeburg-Wittenberge-Schwerin verläuft auf einer Gesamtlänge von 155 Kilometer durch Sachsen-Anhalt (97 km), Brandenburg (32 km) und Mecklenburg-Vorpommern (26 km). Sie schließt eine Lücke im Autobahnnetz, weshalb dem Projekt auch eine große regionalpolitische Bedeutung beigemessen wird. Für die Realisierung des Neubauvorhabens sind insgesamt rund 1,25 Milliarden Euro veranschlagt.

 

Durch die Verknüpfung mit der A9 und der A14 sorgt die A38/A143 dafür, dass die Region Halle/Merseburg/Leipzig ihrer wirtschaftlichen Bedeutung entsprechend an das Fernstraßennetz angebunden wird. Dies gilt gleichermaßen für den Verkehr aus der Harzregion. Das VDE-Projekt Nr. 13 A38 Göttingen – Halle umfasst mit der A143 eine gesamte Länge von rund 208 Kilometern.

 

 

Eine dichte Aufeinanderfolge von Anschlussstellen gewährleistet die gute Anbindung auch kleinerer Städte und Ortschaften im Einzugsbereich. Der noch zu bauende, rund 12,6 Kilometer lange Abschnitt schließt die Lücke zwischen Halle-Nord (A14) und der Anschlussstelle Halle-Neustadt (B80) bzw. der Südharzautobahn A38 westlich von Halle. Die Kosten für den letzten Abschnitt betragen voraussichtlich rund 240 Millionen Euro.