Kultusminister kündigt Dynamisierung bei den Theaterverträgen ab 2015 an

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat die Bedeutung der Theater für die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt hervorgehoben und zugleich die Notwendigkeit bekräftigt, die Strukturen so zu gestalten, dass die Theater langfristig Bestand haben können. „Weil wir wollen, dass die Theater und Orchester im Land auch in zehn Jahren sowohl in den Oberzentren als auch in den ländlichen Regionen zu finden sind, müssen jetzt Lösungen gefunden werden, die sowohl vom Träger als auch vom Land finanzierbar bleiben und den demografischen Gegebenheiten in Sachsen-Anhalt gerecht werden“, erklärte der Minister am 14. November im Landtag.

Eine wesentliche Neuerung sei für die Theater die vorgesehene anteilige Beteiligung des Landes im Hinblick auf Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst. Wenn die vertraglich vereinbarten Strukturanpassungen an den jeweiligen Standorten umgesetzt sind, werde es dort auch eine Dynamisierung in den Theater- und Orchesterverträgen geben, kündigte Dorgerloh an. An einigen Standorten sei dies bereits ab 2015 möglich. „Diese geplante Dynamisierung ist eine neue Qualität und zeigt das Verantwortungsbewusstsein der Landesregierung“, so der Kultusminister.

 

Um den Theaterträgern eine größere Planungssicherheit im Hinblick auf die Umsetzung der Strukturanpassungen zu geben, sei darüber hinaus die Laufzeit der Verträge auf fünf Jahre verlängert worden (bislang vier Jahre). „Außerdem wollen wir darauf hinwirken, dass die Haustarifverträge bis 2018 so weit wie möglich abgebaut werden.“ Es werde zwar auch Theater geben, wo dies nicht sofort umsetzbar sei, „aber die Zielrichtung ist klar“.

 

Der Minister zeigte sich überzeugt, dass es auch für Halle, Dessau-Roßlau und Eisleben Lösungen geben werde, die anspruchsvolles Theater in der Region ermöglichten. Dabei sei ihm bewusst, dass der Umgestaltungsprozess mit „Mühen, Schmerzen und nicht leichten Entscheidungen“ verbunden ist. „Ich weiß um die Sorgen der Mitarbeiter. Ich kenne ihre mitunter schwierige Situation.“ Doch ein Weiter so würde alle vor große, teilweise nicht zu bewältigende Probleme stellen. „Gerade weil Theater und Orchester wesentliche Bestandteile unserer Kulturlandschaft sind, müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Strukturen stabil und verlässlich stehen.“

 

 

Auch nach 2014 würden die anteiligen Landesausgaben für Theater und Orchester trotz der Absenkung noch über 35 Prozent der gesamten Kulturausgaben betragen. Das sei nach wie vor der größte Einzelposten im Kulturetat. Neben den Theatern gebe es jedoch auch vier UNESCO-Weltkulturerbestätten, 84 öffentliche Bibliotheken und 230 Museen, 35.000 Baudenkmale sowie 100.000 Bodendenkmale im Land. „Sachsen-Anhalt ist und bleibt ein Kulturland mit ganz unterschiedlichen Traditionen und einer lebendigen Künstlerszene.“