Gewerbegebiet „Güstener Straße“ in Aschersleben zum 4. Mal erweitert

Vor gut einem Jahr, am 22. November 2012, wurde mit einem symbolischen Spatenstich die 4. Erweiterung des Gewerbegebietes „Güstener Straße“ in Aschersleben offiziell begonnen. Die Zielstellung, die umfangreichen Tiefbauarbeiten bis zum Jahresende 2013 abzuschließen, wurde erreicht, obwohl im Verlauf unvorhergesehene Tagesbrüche von bislang nicht gekanntem Ausmaß die Kanalbauarbeiten erschwert hatten. Nun stehen 32 Hektar erschlossene Industriefläche unweit der B 6n für weitere Ansiedlungen und Firmenerweiterungen zur Verfügung. 

Ermöglicht wurde diese Zukunftsinvestition durch eine 60-prozentige Förderung der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt. Insgesamt hat das Bauvorhaben ein Volumen von rund 7,6 Mio. Euro. Eine Vergrößerung des Gewerbegebietes war dringend notwendig, war doch die dritte Erweiterungsfläche bereits im  Jahr 2011 zu 100 Prozent ausgelastet. Um den Wirtschaftsstandort Aschersleben zukünftig auf eine breitere Basis zu stellen, wurden die nun fertig gestellten 32 Hektar als Industriegebiet geplant und genehmigt.

 

Um den eigenständigen Charakter des neuen Areals zu betonen, erhält es einen neuen Namen: Industriegebiet „Zornitzer Weg“, benannt nach der slawischen Siedlung Zornitz, die dort vermutlich im 7. Jahrhundert gegründet wurde. Darüber hinaus erhalten die neu gebauten Straßen Bezeichnungen, die an die Industrialisierung in Aschersleben erinnern. Planstraße A wird nach dem Unternehmer Wilhelm Trumann benannt, der als gelernter Schlosser 1892 in Aschersleben eine Firma gründete, die hauptsächlich Geldschränke herstellte. Die Planstraßen B, C, D erhalten den Namen des Bohringenieurs Heinrich Lapp, welcher alle für Tiefbohrungen notwendigen Maschinen und Geräte herstellte. Die heutige Villa Westerberge wurde von ihm gebaut. Lapp ist auf dem Aschersleber Friedhof beigesetzt.

 

Nach umfangreichen archäologischen Grabungen wurde am 27. November 2012 mit den Bauarbeiten begonnen. Auftraggeber waren neben der Stadt Aschersleben auch die Stadtwerke Aschersleben GmbH, die ASCANETZ GmbH und der Eigenbetrieb Abwasserentsorgung der Stadt Aschersleben (EBA).

 

Als besonders aufwändig erwies sich der Anschluss des Gebietes an das städtische Regen- und Schmutzwasserkanalnetz über den Fallerslebener Weg. Große Tagesbrüche, die vom früheren Bergbau in der Gegend herrühren, verursachten aufwändige technische Probleme, für deren Behebung die Planer jedoch gute und praktikable Lösungen fanden. So wurden die Schmutzwasserkanäle im Gefahrenbereich parallel mit dem Regenwasser im Huckepackverfahren verlegt. Ein Graugussrohr trägt also das andere und gab so die nötige Stabilität. Der EBA baute darüber hinaus ein Regenrückhaltebecken im Südwesten des Gebietes mit einem Fassungsvermögen von ca. 10.500 Kubikmetern.

 

Neu entstanden sind auch 1.260 Meter Straße aus Asphalt mit einer Fahrbahnbreite von 6,5 Meter. Gehwege und Parkstreifen wurden gepflastert – insgesamt 7.600 m².

 

Die Stadt Aschersleben ließ 37 Straßenbeleuchtungsmasten mit errichten, acht davon sind LED-Leuchten mit LumiMotion-Technik (Lauflicht).

 

Technische Eckdaten:

Folgende Anlagen wurden u.a. baulich hergestellt:

Straßenbau: - grundhafter Fahrbahnausbau mit Asphalt : 11.000m² mit Pflaster:   7.600m²

- Leuchten: 37

 

Kanalbau:

- Anbindung Entwässerung Gewerbegebiet an das öffentliche Netz: Regenwasserkanal 2.200 m und Schmutzwasserkanal 1.400 m

- 2 unterirdische Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 384m³

- 1 Regenrückhaltebecken mit einem Stauvolumen von ca. 10.500m³

 

Landschaftsbau:

- verschiedene Baumpflanzungen: 291

 

- Strauchpflanzungen: 4.476