Kultusminister Stephan Dorgerloh stellte Landeskulturkonzept im Kabinett vor

Sachsen-Anhalt bekommt ein umfassendes Landeskulturkonzept, das bestehende Handlungs- und Gestaltungsspielräume aufzeigt und Orientierungspunkte für eine zeitgemäße Kulturförderung bietet. Kultusminister Stepan Dorgerloh hat heute das Kabinett darüber unterrichtet und das Strategiepapier vorgestellt. „Sachsen-Anhalt ist und bleibt ein bemerkenswertes Kulturland“, betonte der Kultusminister. Vor allem das außerordentlich bedeutende Kulturerbe von Sachsen-Anhalt sei „ein Pfund, mit dem wir wuchern und im Standortwettbewerb Akzente setzen können“.

Zentrale Themen im Landeskulturkonzept sind deshalb die Erhaltung und die kulturtouristische Erschließung dieses Erbes. Neben den UNESCO-Weltwerbestätten und den großen Jubiläen Cranach 2015, Reformation 2017 und Bauhaus 2019 wird im Landeskulturkonzept auch die kulturelle Bildung als Schwerpunkt herausgestellt. Außerdem stehen künstlerische Exzellenz und überregional bzw. international bedeutende kulturelle Einrichtungen und Projekte im Fokus der Landeskulturpolitik.

 

Ein wichtiger Punkt, der bereits im Kulturkonvent eine große Rolle gespielt hat, ist zudem das Thema Kooperationen und Vernetzungen. Die fachliche Zusammenarbeit soll demnach nicht nur im Land Sachsen-Anhalt erweitert und verstärkt werden, sondern auch über das Land hinaus im mitteldeutschen Raum und auf nationaler oder europäischer Ebene ausgebaut werden. Auch die Frage von Strukturanpassungen wird in diesem Zusammenhang nicht ausgeklammert.

 

Bereits am 16. Juli 2013 hatte sich die Landesregierung auf einen Zeitplan für die Erstellung des Landeskulturkonzeptes verständigt. Ein erster Entwurf des Strategiepapieres war am 9. Oktober im Ausschuss für Bildung und Kultur sowie in einer Anhörung mit den Mitgliedern des Kulturkonventes diskutiert worden. Bis Ende Oktober bestand die Möglichkeit, fachlich Stellung zu nehmen und Vorschläge zu unterbreiten. Insgesamt 15 Stellungnahmen von Kulturverbänden und Institutionen sind dazu beim Landtag eingegangen und an das Kultusministerium weitergeleitet worden. In den vergangenen Wochen wurde das Landeskulturkonzept daraufhin überarbeitet und mit den anderen Ressorts abgestimmt. Zahlreiche Anregungen und einige Ergänzungsvorschläge konnten hierbei berücksichtigt werden.

 

Eine wesentliche Grundlage für die Erstellung des Landeskulturkonzeptes bildeten die Empfehlungen des Kulturkonventes. Beide Papiere sind aufeinander bezogen. Deshalb werden bestimmte Aussagen des Konvents im Kulturkonzept nicht noch einmal wiederholt. Grundsätzlich wurde angestrebt, möglichst viele Empfehlungen des Konvents aufzugreifen und Umsetzungsmöglichkeiten im Landeskulturkonzept zu skizzieren.

 

Allerdings liefert das Strategiepapier keine fertigen Handlungsanweisungen für die Kulturförderung oder konkrete Festlegungen für einzelne Kultureinrichtungen. In dem vorliegenden Konzept werden jedoch wesentliche Landesinteressen dargestellt und kulturpolitische Orientierungen für die Entwicklung von Kunst und Kultur im Land Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2025 gegeben.

 

 

Auch mit der Verabschiedung des Konzeptes soll der Dialog zwischen den Akteuren im Kulturbereich nicht abgeschlossen sein, sondern weitergeführt werden. Neben den Empfehlungen des Kulturkonvents und dem Landeskulturkonzept ist als dritte Säule der Landeskulturpolitik vorgesehen, künftig Kulturforen anzubieten, um konzeptionelle Aussagen zu konkretisieren und die strategischen Zielstellungen an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Das Kultusministerium wird (voraussichtlich am 24. Februar 2014) ein erstes Forum Kultur veranstalten. „Ein Jahr nach der Übergabe der Empfehlungen des Kulturkonvents wollen wir eine Zwischenbilanz ziehen und das neue Landeskulturkonzept der Öffentlichkeit vorstellen und darüber diskutieren. Wir werden verdeutlichen, welche Empfehlungen des Konvents bereits umgesetzt worden sind und welche Punkte sich im Prozess der Umsetzung befinden“, so der Kultusminister.