Erste Zertifikate für Berufsabsolventen aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung

Erstmals haben in Sachsen-Anhalt Absolventinnen und Absolventen des Berufsbildungsbereiches in Werkstätten für Menschen mit Behinderung ein Abschlusszertifikat bekommen. Auf einem Festakt am Donnerstag in Magdeburg erhielten rund 400 Frauen und Männer des Berufsbildungsjahres 2013 Anerkennungs-Urkunden überreicht. Sozialminister Norbert Bischoff betonte: „Die Zertifikate sollen Anerkennung und Motivation sein, auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt selbstbewusst Beschäftigungsperspektiven zu suchen.“

Initiatoren und Veranstalter der Zertifikats-Veranstaltung sind das Arbeits- und Sozialministerium, die Bundesagentur für Arbeit und die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Die Absolventinnen und Absolventen haben ihre Berufsqualifikationen in den Bereichen Hauswirtschaft, Holzbearbeitung, Wäscherei sowie Montage und Verpackung, Gärtnerei und Tierpflege erlangt.

 

Arbeitsminister Bischoff sagte: „Das neue Zertifikat ist mehr als eine allgemeine Bescheinigung. Vielmehr wird konkret die individuelle und arbeitsplatzspezifische Kompetenz der Absolventin oder des Absolventen dokumentiert. Persönliche Neigungen und Fähigkeiten werden ebenso beschrieben wie Inhalte absolvierter Praktika. Dies ermöglicht potentiellen Arbeitgebern einen sehr konkreten Überblick über Fertigkeiten und Fähigkeiten der Frauen und Männer, die sich durchweg durch hohe Motivation und Engagement auszeichnen. Die neuen Zertifikate sollen auch das Selbstbewusstsein der Frauen und Männer stärken.“ Bischoff appellierte an Arbeitgeber, „diesen engagierten und motivierten Menschen aus dem Werkstattbereich eine Chance zu geben.“

 

Der Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Kay Senius, ergänzte:  „Durch individuelle Begleitung und Unterstützung werden bei der Qualifizierung berufliche und persönliche Kompetenzen der Absolventen entwickelt. Das Zertifikat gibt darüber Auskunft und ebnet damit den Weg in eine passende Beschäftigung. Ziel ist dabei, wo die Möglichkeit besteht, eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das Zertifikat bildet damit einen Baustein bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung.“

 

 

Vor der Aufnahme in einen Arbeitsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen durchlaufen die Betroffenen einen zweijährigen Berufsbildungsbereich. Dabei werden die Leistungs- und Erwerbsfähigkeit der jungen Menschen entwickelt und verbessert. Im günstigsten Falle erfolgt eine vollständige Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, was in eine Vermittlung auf dem ersten Arbeitsmarkt münden kann.