Engagierte Bürgerinnen und Bürger stellen ihre EU-geförderten Projekte vor

Engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen-Anhalt stehen im Mittelpunkt von zehn Bildgeschichten auf www.dafuer-stehen-wir-frueher-auf.de, die zeigen, wie mit Unterstützung durch die Europäischen Strukturfonds wichtige und spannende Projekte umgesetzt werden konnten. Auf einer interaktiven Sachsen-Anhalt-Karte auf der Website der aktuellen EU-Strukturfondskampagne können ab sofort die ganz unterschiedlichen Erfolgsgeschichten abgerufen werden – von der Landschaftsarchitektin und Sachverständigen für barrierefreie Stadt- und Gebäudeplanung, die durch die Planung und Realisierung besonderer Freizeit- und Spielräume für mehr Lebensqualität in der Region sorgt, bis hin zu Dozentinnen, die Grundschullehrerinnen und -lehrern durch Fortbildungen zum Thema „Integrative Bildung an der Grundschule helfen, allen Kinder Chancengleichheit zu bieten.

Eine Geschichte handelt zum Beispiel von Sebastian Dogs, Schulsozialarbeiter an der Ganztagsschule (GTS) Zoberberg in Dessau-Roßlau: Der Erziehungswissenschaftler geht das bundesweite Problem, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler die Schule abbrechen, jeden Tag ganz praktisch an. Er führt mit den Schülerinnen und Schülern Projektarbeiten durch und sorgt mit Einzelberatungen, die auch die Lehrer und Eltern einbeziehen, dafür, dass abbruchgefährdeten Schülerinnen und Schülern geholfen wird. Oder im besten Fall, dass es gar nicht erst zu einer schwierigen Lage kommt: „Viele Dinge meiner Arbeit sind präventiv, so arbeite ich eben auch viel mit den Jugendlichen, deren Eltern, den Lehrkräften und vielen Netzwerkinstitutionen, damit die Situation gar nicht erst kritisch wird.“, erklärt Dogs. Mit Erfolg: „Landesweit ist die Schulabbrecherzahl bei Schulen mit Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern weit unter dem Landesdurchschnitt.“ Ermöglicht wurde das Projekt durch die Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF). Durch diese Mittel konnten alle Kosten vom Personal, wie z. B. für Sebastian Dogs, bis hin zu Fortbildungen abgesichert werden.

 

Robert Hartmann, Protagonist einer weiteren Bildgeschichte aus Sachsen-Anhalt, hatte hingegen das Glück, sich als Projektleiter um einen besonderen Schatz aus der Vergangenheit kümmern zu dürfen: Der Referatsleiter für Bauforschung, Denkmalpflege und Zentraldepot der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz begleitete als Bauherrenvertreter die Erschließung und den Erhalt des Chinesischen Hauses in der Gartenanlage von Oranienbaum. Oranienbaum ist ein auf geometrischem Grundriss errichtetes Ensemble aus Stadt, Schloss und Park und zudem ein in Deutschland seltenes Beispiel für eine weitgehend niederländisch geprägte Barockanlage. Das Gebäude, das Fürst und Herzog Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817) als Herzstück der Chinesischen Partie des Oranienbaumer Parks 1794 bis 1797 errichten ließ,  war in einem Zustand des Zerfalls und durch Vandalismus gezeichnet. Mit Hilfe der Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde das Chinesische Haus für Besucher wieder zugänglich gemacht und vor einem weiteren Verfall gerettet. Insgesamt waren an dem Projekt ca. 30 Büros, Institutionen und Firmen beteiligt. In Folge der EFRE-Förderung, die sich auf die Gebäudehülle konzentrierte, können nun auch die Restaurierung und Rekonstruktion der aufwendigen Innenausstattung erfolgen, die unter anderem aus 40 Bahnen handgemalter Papiertapeten, die extra aus China importiert worden waren und zwei fast lebensgroßen und lebensecht bemalten Chinesenstatuen mit beweglichen Köpfen, besteht.

 

Näheres zu diesen und weiteren spannenden Projekten mit den begleitenden Fotostrecken ist auf der Kampagnenwebsite www.dafuer-stehen-wir-frueher-auf.de zu finden. Neben den Bildgeschichten gewähren dort auch zahlreiche interessante Filmbeiträge Einblicke in innovative und zukunftsträchtige Unternehmen aus Sachsen-Anhalt. 

 

Infokasten EU-Strukturfonds: Mit der EFRE- und ESF-Förderung sollen gezielt Wachstum und Beschäftigung in der Region verbessert werden. Für Sachsen-Anhalt stehen im Förderzeitraum 2007–2013 dafür insgesamt 2,6 Milliarden Euro zur Verfügung. Die neue EU-Strukturfondskampagne des Landes Sachsen-Anhalt wird ebenfalls zu 100 % aus Mitteln der EU-Strukturfonds finanziert. Hierfür stehen insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die EU-Strukturfonds bestehen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Ausbau der Infrastruktur und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für Ausbildungs- und Förderprogramme. Beide sind für das Land Sachsen-Anhalt eine Erfolgsgeschichte für sich. Durch die Unterstützung von zahlreichen lokalen Projekten konnten schon nahezu 46.000 Arbeitsplätze im Land gesichert werden. Auf diese Erfolge einmal aufmerksam zu machen, ist ein Schwerpunkt der Kampagne.