Bürgerschaftliches Engagement gegen Abwanderung und Verödung des ländlichen Raums!

Nienburgs Bürgermeister Markus Bauer kämpft für die Umsetzung der BürgerBus-Idee in Sachsen-Anhalt „Nienburgs Bürger stehen nicht nur früher auf“, ist sich Nienburgs Bürgermeister Markus Bauer sicher, „sie könnten in Zukunft auch öfter losfahren. Nämlich mit dem BürgerBus, wenn unsere Idee auf das breite Interesse unser Bürger trifft.“ Was im Frühaufsteher-Land noch Zukunftsmusik ist, wird bei den Nachbarn in Brandenburg schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Bürger fahren Bürger ist das Stichwort einer auf Ehrenamt basierenden Initiative, die, ergänzend zum Öffentlichen Personennahverkehr, den Mobilitätsbedarf im ländlichen Raum deckt.

„In Brandenburg“, so Bauer, „hat es von der Idee bis zur Umsetzung des Projektes zwei Jahre gedauert. Für die Sachsen-Anhalter gibt es auch noch einige Hürden zu meistern. So müsse die, den Öffentlichen Personenverkehr tangierende, Gesetzgebung Sachsen-Anhalts, dem Brandenburger Beispiel folgend, angepasst werden. Denn die Verankerung im Landesgesetz sei die Voraussetzung für die Förderung des Projektes und die Gewährung von Zuschüssen seitens der Landeebene. „Demografischer Wandel und Abwanderung – all dies sind Dinge“, sagt Bauer, die uns im ländlichen Raum das Leben immer schwerer machen. „Abstufung und Verfall drohen und damit die Verödung ganzer Landstriche, wenn wir nicht flächendeckend etwas tun!“ Ein Szenario, das keine Begeisterung auslöst.

Wenn Bauer aber davon spricht, wie er sich die Umsetzung des BürgerBus-Projektes in seiner Stadt Nienburg und ihren Ortsteilen und darüber hinaus in der gesamten Region vorstellt, beginnen seine Augen zu leuchten. „Ohne bürgerschaftliches Engagement kann jede Kommune einpacken“, bringt er es auf den Punkt. Die BürgerBus-Idee“, so Bauer weiter, „vereint Solidarität und Engagement der Menschen für die eigene Region. Hier kann sich jeder persönlich einbringen, kann mithelfen, die eigene Lebensqualität und die anderer zu steigern. Lokaler Zusammenhalt wird gefördert.“ So arbeitet Bauer daran, ein regionales Netzwerk aufzubauen, welches die Idee gemeinschaftlich trägt und die Umsetzung vorantreibt. Erster Schritt ist die Durchführung eines Workshops am Sonnabend, den 29.03.2014, ab 09:00 Uhr in Neugattersleben, zu dem Bauer u. a. Vertreter des bereits bestehenden Netzwerkes der Einheitsgemeinde, den Stadtseniorenrat, die Ortsbürgermeister und die Mitglieder der in Kultur und Sport tätigen Vereine eingeladen hat. 

 

„Wichtig zu wissen ist“, führt Bauer weiter aus, „dass ein BürgerBus keine Konkurrenz zum Öffentlichem Personennahverkehr darstellt, da Strecken befahren werden, die vom Öffentlichen Verkehr gar nicht oder nicht immer bedient werden. Die Angst vor Verlust von Arbeitsplätzen ist also unbegründet!“ „Es kommt jetzt darauf an“, so Bauer, „mit der Idee zu begeistern und zu motivieren, noch mehr Gleichgesinnte zu finden. Damit es“, so Bauer abschließend, „in Nienburg und Umgebung auch bald heißen wird: „Fahr doch mit dem BürgerBus!“