Ein Signal für die Schulen, zusätzliche Neueinstellungen zur Unterrichtsversorgung

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh will die Leistungsfähigkeit des Schulsystems erhalten und die Unterrichtsversorgung in den nächsten Jahren sicherstellen. Diese Fragen würden in der Landesregierung hohe Priorität genießen. „Nachdem wir bereits 2013 zusätzlich 120 Lehrkräfte in den Schuldienst eingestellt haben, hat sich die Koalition vorgestern darauf verständigt, auch zum kommenden Schuljahr 150 Lehrkräfte zusätzlich einzustellen“, betonte der Kultusminister bei der aktuellen Debatte zum Thema „Unterrichtsversorgung sichern“. Dadurch könnten allein in diesem Jahr insgesamt 370 Lehrerstellen neu besetzt werden. Das sei nicht nur ein gutes Signal an alle Lehramtsanwärter in den Studienseminaren des Landes, sondern auch für die Schulen im Land.

Zugleich machte der Kultusminister deutlich, dass auch eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent wie zum Beginn des laufenden Schuljahres in Extremfällen nicht vor Unterrichtsausfall schützen könnte. Durch das kleinteilige Schulnetz im Land - vor allem bei den Grundschulen - und einen Altersdurchschnitt bei den Lehrern von über 50 Jahren mit einem entsprechend höheren Krankenstand lasse sich ein Ausfall von Stunden mitunter nicht vermeiden. „Es ist aber auch nicht hilfreich, hier ein Horrorszenario zu malen“, betonte der Minister. Ohne das Hochwasser und die Lehrerstreiks habe der Unterrichtsausfall im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei zwei Prozent gelegen.

 

Nach dem Lehrerüberhang der vergangenen Jahre und einer Unterrichtsversorgung  von zum Teil über 110 Prozent sei die Situation heute grundlegend anders. „Die besondere Herausforderung wird darin bestehen, unter den veränderten Rahmenbedingungen auch weiterhin eine durchschnittliche Unterrichtsversorgung von 102 Prozent sicherzustellen.“ Eine Vertretungsreserve sei einfach notwendig, um im Vertretungsfall handlungsfähig zu sein.

 

In den Zeiten der Haushaltskonsolidierung stehe er zur Verpflichtung, alle Reserven auszuschöpfen, um das System effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten sowie eine Anpassung des Personalbedarfs vorzunehmen. Andererseits werde es aber auch unumgänglich sein, das Lehrerpersonal zu verjüngen. „Für das kommende Schuljahr haben wir uns dazu erfolgreich verständigt. Im Blick auf die Einstellungsbedarfe in den weiteren Schuljahren werden wir uns bei den Beratungen zum Haushalt 2015/16 abstimmen“, kündigte der Minister an.

 

 

Schließlich seien ressortübergreifende Überlegungen notwendig, „wie wir junge Lehrkräfte dazu bewegen können, eine Stelle in Regionen außerhalb der Oberzentren zu übernehmen“. Hier gebe es immer größere Schwierigkeiten, für ausgeschriebene Stellen auch geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Die Landesregierung werde jedoch alles tun, um auch in den nächsten Schuljahren die Unterrichtsversorgung sicherzustellen, so Dorgerloh.