Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ - Kolb: Rund um die Uhr Zugang zu professioneller Hilfe

Sachsen-Anhalts Justiz- und Gleichstellungsministerin Prof. Angela Kolb hat zum einjährigen Bestehen des bundesweiten Hilfetelefons  „Gegen Gewalt gegen Frauen“ die Bedeutung des Angebots für Frauen in Notsituationen herausgestellt. „Das Angebot erleichtert den Zugang zu Hilfsangeboten auch in Sachsen-Anhalt“, sagte Kolb. Unter der Rufnummer 08000 116 016 nennen mehr als 60 Beraterinnen rund um die Uhr Gewaltopfern, Angehörigen und Fachleuten Ansprechpartner. Kolb: „Sie fungieren als Lotse.“ Insgesamt 47.504 Kontakte hatten nach Zahlen des Bundesfamilienministeriums im vergangenen Jahr von Bonn aus zu rund 18.800 Beratungsgesprächen per Telefon, Chat oder E-Mail geführt.

Kolb sagte, in Deutschland habe mehr als jede dritte Frau schon einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlitten. Doch rund 85 Prozent der Frauen wendeten sich nicht an eine Beratungsstelle. „Ich möchte den Betroffenen Mut machen: Greifen Sie zum Telefon, wenn Sie nicht wissen, wo Sie vor Ort Hilfe finden können.“ Sachsen-Anhalt verfüge über ein Netz an Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten, sagte die Ministerin und verwies auf die landesweit vier Interventionsstellen häusliche Gewalt und Stalking, die Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt und die Frauenhäuser. Die Kontaktadressen seien in der Datenbank des Hilfetelefons erfasst.

 

 

Hintergrund: Das Hilfetelefon ist unter der Rufnummer 08000 116 016 zu erreichen. Es wurde auf Grundlage eines einstimmig vom Bundestag beschlossenen Gesetzes beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit (BAFzA) in Köln eingerichtet. Im Gesetz ist festgelegt, dass die Frauen sich Tag und Nacht an die Beraterinnen des Hilfetelefons wenden können  und die Gespräche vertraulich und anonym behandelt werden. Sachsen-Anhalt hatte sich über den Bundesrat mit dafür stark gemacht, dass das Angebot eingerichtet wird.