Realsteuervergleich für das Jahr 2012 - Bernburg weiter Spitze

Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt hat den Realsteuervergleich für das Jahr 2012 in einer vergleichenden Darstellung herausgegeben. Die Zahlen zeigen für die Städte und Gemeinden des Salzlandkreises einige bemerkenswerte Veränderungen: Bernburg bleibt die Nr. 1 im Salzlandkreis bei den Gewerbesteuereinnahmen. Im Jahr 2012 hat die Kreisstadt Bernburg die Nr. 1 im Salzlandkreis hinsichtlich der Gewerbesteuereinnahmen behauptet. Mit 10 Mio. Euro liegt Bernburg deutlich vor der Stadt Schönebeck (Platz 2) mit 7,7 Mio. Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Staßfurt mit 6,7 Mio. Euro und Aschersleben mit 5,4 Mio. Euro. Während gegenüber 2011 Aschersleben, Schönebeck und Staßfurt nahezu konstant geblieben sind, musste Bernburg deutliche Einbußen hinnehmen (-2,4 Mio. Euro), liegt damit aber noch über den Einnahmen von 2010. Bei den Platzierten konnte Könnern deutlich zulegen und verbesserte sich auf Platz 5 hinter den Mittelzentren. Deutlich zulegen konnten auch die beiden Verbandsgemeinden Saale-Wipper und Egelner Mulde.

Die Gewerbesteuereinnahmen der Städte und Gemeinden im Salzlandkreis betrugen insgesamt 50,5 Mio. Euro. Dies ist gegenüber 2011 eine Steigerung um 3,6 Mio. Euro. Damit lag das Ergebnis sogar deutlich über dem des Jahres 2008 und stellt das beste Ergebnis seit Bestehen des Salzlandkreises dar. Die vier Mittelzentren dominieren, wobei deren Anteil mit 59 % der Gewerbesteuereinnahmen des Salzlandkreises gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen ist – im Jahr 2011 war es noch ein Anteil von 70 %.

 

Hintergrund: Steuergegenstand der Gewerbesteuer ist jeder stehende Gewerbebetrieb bzw. Reisegewerbebetrieb, für den in der betreffenden Gemeinde eine Betriebsstätte unterhalten wird bzw. sich (bei Reisegewerbe) der Mittelpunkt der gewerblichen Tätigkeit befindet. Besteuerungsgrundlage ist der Gewerbeertrag.

 

Kreisstadt bleibt Spitzenreiter bei der Steuereinnahmekraft

Die Steuereinnahmekraft berücksichtigt neben den Gewerbesteuer- und den Grundsteuereinnahmen auch die Anteile der Gemeinden an der Einkommen- und Umsatzsteuer abzüglich der zu leistenden Gewerbesteuerumlage. Auch hier hat die Stadt Bernburg die Spitzenposition behauptet, die sie seit Jahren innehat. Bernburg weist eine Steuereinnahmekraft von 19,7 Mio. Euro auf, das ist aber deutlich weniger als 2011 (-1,5 Mio. Euro). Es folgen Schönebeck mit 16,3 Mill. Euro (+0,3 Mio. Euro), Staßfurt mit 14,1 Mio. Euro (+0,7 Mio. Euro) und Aschersleben mit 13,2 Mio. Euro (+0,4 Mio. Euro). Staßfurt und Aschersleben hatten 2011 die Plätze getauscht.

 

Insgesamt betrug 2012 die Steuereinnahmekraft der Städte und Gemeinden 105 Mio. Euro, gegenüber 2011 eine Steigerung um 6,6 Mio. Euro. Damit wurde die Schallmauer von 100 Mio. Euro deutlich übertroffen. Mittelzentren im Salzlandkreis können sich beim Städtevergleich teilweise sehen lassen. Die Mittelzentren können sich gegenüber vergleichbaren Städten im Land Sachsen- Anhalt bei der steuerlichen Leistungsfähigkeit durchaus sehen lassen. Viele dieser Mittelzentren im Land hatten im Jahr 2012 deutlich geringere Gewerbesteuereinnahmen.

 

Bernburg, Aschersleben, Staßfurt und Schönebeck können sich weiterhin messen lassen mit Städten vergleichbarer Einwohnerzahl. Bernburg hatte z. B. deutlich höhere Gewerbesteuereinnahmen als Merseburg und Naumburg verbuchen können. Staßfurts Gewerbesteuereinnahmen sind auf dem Niveau von Köthen und höher als in Sangerhausen.

 

Die Kreisstadt belegt bei den Gewerbesteuereinnahmen (ohne die kreisfreien Städte) landesweit einen beachtlichen 10. Platz und Schönebeck Platz 15. Bernburg rangiert bei den kreisangehörigen Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern hinter Wittenberg, Bitterfeld-Wolfen, Weißenfels und Wernigerode immerhin auf Platz 5.

Bei der Steuereinnahmekraft (ohne die kreisfreien Städte) erreicht Bernburg landesweit Platz 10, Schönebeck Platz 14 und Staßfurt Platz 15.

 

Steuereinnahmen je Einwohner

 

Bezieht man die Steuereinnahmen auf Einwohnerzahl (Einnahmen je Einwohner) steht die Stadt Könnern neu an der Spitze. Bei den Gewerbesteuern ist die Stadt Könnern mit 439 Euro je EW der Sieger 2012 im Salzlandkreis. Es folgen die Städte Seeland und Calbe mit je 353 Euro je EW. Ähnlich ist es bei der Steuereinnahmekraft: Könnern 690 Euro je EW, Stadt Seeland 652 Euro je EW und Calbe 602 Euro je EW. Bei den Anteilen der Gemeinden an der Einkommensteuer steht erneut die Gemeinde Bördeland mit 194 Euro je EW an der Spitze. Es folgen die Städte Seeland mit 181 Euro je EW und Bernburg mit 169 Euro je EW.