Stadtmarketing mit gepflasterten QR-Codes: Kulturinfos schnell aufs Smartphone

Foto: Iris Berben und Daniel-Jan Girl bei der  Verlegung eines QR Cobble am Holocaust  Denkmal in Berlin (DGMK, 2014)
Foto: Iris Berben und Daniel-Jan Girl bei der Verlegung eines QR Cobble am Holocaust Denkmal in Berlin (DGMK, 2014)

Stadtpläne, Informationen rund um Ausstellungen und Events, Öffnungszeiten für Museen und Hintergrundgeschichten zu Sehenswürdigkeiten sind in Zukunft schnell und unkompliziert über das Smartphone abrufbar. Das Berliner Unternehmen für Kundenbindungssysteme DGMK hat bereits in der Hauptstadt damit begonnen, quadratische 2D-Strichcodes im Pflaster auf öffentlichen Plätzen zu installieren. Die Initialzündung zu diesem Projekt gab das Berliner Holocaust-Mahnmal. 2008 wurde direkt im Denkmal ein eigens vom vielfach ausgezeichneten Komponisten Harald Weiss komponiertes Konzert vor 3.000 Zuschauern uraufgeführt. Jeder Hörer hatte dabei an jeder Position ein anderes Klangerlebnis. Seit Mai dieses Jahres können Besucher des Denkmals, dank der eingravierten QR-Codes und einer dafür entwickelten Smartphone Applikation, das Konzert von damals nochmals erleben. Je nach Standort und Bewegung im Stelenfeld verändern sich auch das Hörerlebnis – die Instrumente werden lauter oder leiser, intensiver oder schwächer. Mit dem Projekt „Virtuelles Konzert im Denkmal“ (www.virtuelleskonzert.com) wurden in Berlin erstmals virtuelle Inhalte mit einem realen Ort dauerhaft verknüpft. 

„Bei der Entwicklung des QR Cobble haben wir über den Tellerrand hinausgeschaut und uns von den bisherigen typischen Positionierungen des QR-Codes gelöst. Für uns war entscheidend, ein Material zu finden, auf dem der QR-Code dauerhaft befestigt werden kann. Pflastersteine aus Granit stellten sich als das beständigste Material heraus – gerade wenn viele tausende Menschen täglich davon Gebrauch machen,“ erklärt Daniel-Jan Girl, Geschäftsführer der DGMK.

 

Bei den Einsatzmöglichkeiten kennt der QR-Pflasterstein kaum Grenzen. Wo Schilder und Hinweistafeln unangebracht sind oder die Sicht versperren, liefert er Informationen direkt auf das Smartphone. Gerade Städte, Kommunen und die Tourismusbranche würden dauerhaft davon profitieren. Die Pflastersteine könnten Auskunft über historische Gebäude, Denkmäler, öffentliche Plätze oder Sehenswürdigkeiten geben. Ganze virtuelle Stadtführungen von QR Cobble zu QR Cobble wären denkbar. Dafür nötig ist ein Smartphone mit einem QR-Code Scanner.

 

 

Der QR Cobble ist anpassungsfähig: Auch wenn der QR-Code der Steine optisch gleich bleibt, die Daten dahinter können jederzeit aktualisiert und verändert werden.