Einstiegsqualifizierung – die Brücke in die Ausbildung!

Die Agentur für Arbeit Bernburg und die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) wollen die Einstiegsqualifizierung (EQ) für Jugendliche weiter stärken. „Die Einstiegsqualifizierung ist die mit Abstand wirkungsvollste Berufsvorbereitungsmaßnahme. Jugendliche, die aktuell noch nicht voll ausbildungsreif sind, bekommen die Chance, sich im Vorfeld in einem Unternehmenspraktikum zu erproben“, erläutert Dr. Simone Danek, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der IHK. „Doch auch Unternehmen profitieren. Sie können frühzeitig Erfahrungen mit dem jungen Nachwuchs sammeln und diesen an eine Ausbildung heranführen“, so Danek weiter. Dies bestätigen auch Unternehmensvertreter, die bisher gute Erfahrungen mit der Einstiegsqualifizierung gemacht haben. 

Heino Genthe, Bezirksleiter S&D Systemgastronomie e.K. (McDonalds): „Wir bieten lernbereiten Jugendlichen gern eine Plattform mit guten Chancen, um die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen. Davon profitieren am Ende beide Seiten.“ Genauso sieht es auch Olaf Hörding, Geschäftsführer und Personalverantwortlicher der Firma TAXO Obermaier Nutzfahrzeuge aus Egeln: „Wir sehen die Einstiegsqualifizierung als nulltes Lehrjahr an. Als Firma haben wir dadurch die Möglichkeit, den Jugendlichen Basisfähigkeiten für die Berufsausbildung beizubringen und Defizite auszugleichen“, so Hörding.

 

Und Thomas Holz, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit Bernburg, betont vor allem die starke praktische Ausrichtung des Instruments: „Wir sehen die Einstiegsqualifikation als Chance für die Jugendlichen, die vor allem praktisch veranlagt sind und ihr Leistungspotential in einem schulischen Umfeld nicht immer abrufen. Dazu gehören unter anderem Absolventen von Förderschulen, die ihr letztes Schuljahr an einer Regelschule verbracht und dort einen Hauptschulabschluss erworben haben. Aus dem Blickwinkel der Inklusion betrachtet, bietet die Einstiegsqualifizierung Möglichkeiten, die wir verstärkt ausnutzen wollen“, so Holz.

 

Aber wie finden interessierte Jugendliche und Betriebe zusammen? Hier arbeiten die IHK-Ausbildungscoaches eng mit den Agenturen für Arbeit zusammen. Gemeinsam organisieren sie Vermittlungsrunden mit den Jugendlichen. Im Anschluss können sich die Jugendlichen dann direkt bei interessierten Unternehmen vorstellen. Im Zeitraum von 2005 bis 2013 traten im IHK-Bezirk Halle-Dessau insgesamt 1.368 Jugendliche eine klassische EQ-Maßnahme an, 922 Teilnehmer schlossen die Maßnahme erfolgreich ab. Eine anschließende Übernahme in ein reguläres Ausbildungsverhältnis war für 602 Jugendliche möglich – eine Übernahmequote von 65 Prozent. Im Salzlandkreis haben 2013/14 insgesamt 79 Jugendliche eine EQ begonnen.  

 

Interessierte Jugendliche sollten sich zunächst mit den Berufsberatern in der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen. Diese klären mit den Jugendlichen die Voraussetzungen für die Förderung und unterstützen bei der Suche nach Betrieben, die Einstiegsqualifizierungen anbieten. Interessierte Arbeitgeber berät der persönliche Ansprechpartner im Arbeitgeberservice. Für den Erstkontakt können Jugendliche die Service-Rufnummer 0800 4 5555-00 und Arbeitgeber die 0800 4 5555-20 nutzen. Auch die IHK steht als Ansprechpartner für interessierte Unternehmen und Jugendliche bereit, und zwar unter Telefon 0340 26011-27 oder per E-Mail an klorisch@halle.ihk.de.