Für rund 237.000 Schülerinnen und Schüler beginnt wieder die Schule

Für rund 237.000 Schülerinnen und Schüler an den öffentlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie den Ersatzschulen beginnt am 4. September das neue Schuljahr in Sachsen-Anhalt. Davon lernen ca. 186.000 an den allgemeinbildenden Schulen, ca. 51.000 an berufsbildenden Schulen. Insgesamt 17.622 Erstklässler werden eingeschult und am kommenden Montag ihren ersten Schultag erleben.

Unterrichtsversorgung ist gesichert

Die Unterrichtsversorgung ist im Schuljahr 2014/15 insgesamt gesichert. Am besten ist die Grundschule mit durchschnittlich 106 Prozent ausgestattet. „Insgesamt konnten wir in diesem Jahr 370 Lehrerstellen neu ausschreiben.  Dank der Verständigung in der Koalition konnten wir in diesem Jahr 150 zusätzliche Stellen besetzen und auch in den kommenden Jahren werden uns diese Stellen zur Verfügung stehen“, so Kultusminister Stephan Dorgerloh auf der Pressekonferenz zum neuen Schuljahr. Bis Ende August konnten fast 100 Prozent der vorgesehenen Einstellungen vorgenommen werden. Insgesamt stehen für den Unterricht etwa 14.450 Lehrkräfte zur Verfügung. Einige wenige freie Stellen werden in den kommenden Wochen besetzt.

 

Guter Start für Gemeinschaftsschulen

Insgesamt 13 Schulen haben zu Beginn des vergangenen Schuljahres den Betrieb als Gemeinschaftsschule aufgenommen. In diesem Schuljahr kommen neun weitere Schulen dazu. „Bereits jetzt liegen uns Interessensbekundungen von einer Reihe von Schulen vor, im Oktober den Antrag auf Umwandlung ab dem Schuljahr 2015/2016 zu stellen. Somit hat ein großer Teil der in Sachsen-Anhalt bestehenden Sekundarschulen den Gedanken des längeren gemeinsamen Lernens aufgegriffen“, informiert der Kultusminister.

 

Gemeinsamer Unterricht wird mit Augenmaß ausgebaut

Im Schuljahr 2013/14 besuchten 4.089 Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf öffentliche allgemeinbildende Schulen. Das entspricht einer Inklusionsquote von 27,1 Prozent. Zum Schuljahr 2014/15 werden weitere Grundschulen als „Schulen mit inklusivem Schulprofil“ zertifiziert. Zum Schuljahresbeginn wird es dann insgesamt 27 öffentliche allgemeinbildende Schulen, davon 21 Grundschulen und sechs Sekundarschulen, mit diesem Zertifikat geben.

 

Zur Verbesserung der Unterrichtsqualität im gemeinsamen Unterricht wird ein neues Fortbildungsprojekt unter dem Motto „Inklusion gelingt“ ins Leben gerufen. Hierbei werden auf der Grundlage des Erfahrungsaustausches die Fortbildungsthemen herausgearbeitet, die an den Schulen mit gemeinsamem Unterricht von besonderem Interesse sind.

 

In Anlehnung an das Landeskonzept zum Ausbau des gemeinsamen Unterrichts wird es auch ein Landeskonzept zur Umsetzung inklusiver Bildungsangebote an den berufsbildenden Schulen des Landes geben. Dieses nimmt einerseits Maßnahmen aus dem Landeskonzept zum Ausbau des gemeinsamen Unterrichts auf und führt sie unter dem Aspekt der beruflichen Bildung fort.

 

Programme gegen Schulversagen werden fortgesetzt

Die Quote der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss konnte im Schuljahr 2012/2013 erstmals auf unter zehn Prozent, auf 9,8 Prozent gesenkt werden. „Das ist ein schöner Erfolg und zeigt uns, dass wir mit dem ESF-Programm ‚Schulerfolg sichern‘ den richtigen Weg im Kampf gegen das Schulversagen eingeschlagen haben“, sagt Stephan Dorgerloh.

 

Das ESF-Programm hat 2009 begonnen und lief zum 31. Juli 2014. Die Fortsetzung eines ESF-Programms mit dem Schwerpunkt Schulsozialarbeit ist in der neuen Förderperiode ab dem 1. August 2015 geplant. Bis zum 31.Juli 2015 werden alle derzeitigen Projekte aus Mitteln der laufenden Förderperiode weitergeführt (Lückenschluss).

 

Ein Erfolg waren auch die Lerncamps in den Winterferien 2013 und 2014. Insgesamt 84 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schafften die Versetzung in die nächste Klasse. Ab dem Schuljahr 2014/2015 können Sekundarschulen schulbezogene Lerncamps durchführen. Die Schule selbst kann zur Sicherung des Schulerfolgs speziell ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Konzept erstellen. Einbezogen werden in diesem Schuljahr 20 Sekundar- und Gesamtschulen.

 

Statistik Schuljahr 2014/2015

Vorbemerkung: Die vorliegenden Zahlen für das neue Schuljahr beruhen auf der 2. Erhebung der vorläufigen Schülerzahlen (Stichtag: 14.07.2014). Die Erfahrungen aus den Vorjahren belegen, dass es bis zur endgültigen Erhebung im September noch Veränderungen bei den Schüler- und Klassenzahlen der allgemein bildenden Schulen geben kann. Die Angaben für die berufsbildenden Schulen unterliegen noch größeren Schwankungen, weil es auf dem Ausbildungsmarkt bis in den Herbst hinein Veränderungen gibt. So werden jetzt noch Ausbildungsverträge geschlossen. Zahlreiche Bewerberinnen und Bewerber erhalten mehrere Ausbildungsangebote, entscheiden sich für eines und sagen die anderen nicht ab.

 

1. Aktuelle Schüler- und Klassenzahlen

236.767 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen allgemeinbildenden Schulen und berufsbildenden Schulen sowie die Ersatzschulen – einschließlich der Schulen des Gesundheitswesens in öffentlicher und freier Trägerschaft

 

davon:

- ca. 186.067 an den allgemeinbildenden Schulen

- ca. 50.700 an berufsbildenden Schulen

                                                  

Einschulungen zum Schuljahr 2014/15

 

Schulform           öffentliche     freie Träger      Summe

Grundschulen     16.251               1.189            17.440

Förderschulen         170                     12                  182

Summe               16.421                1.201            17.622