Streicher der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie begeisterten Nienburger Konzertgäste

Eine musikalische Reise der besonderen Art erlebten die Nienburger Konzertfreunde am vergangenen Sonntag. Ursprünglich als Open Air –Veranstaltung im historischen Klosterinnenhof geplant, wurde das Konzert der Streicher der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie wegen des unbeständigen Wetters kurzer Hand in die Aula der Grundschule Nienburg (Saale) verlegt. „Ich bin sehr froh, dass wir heute hier spielen können“, lobte Chefdirigent Gerard Oskamp den guten Klang in der Aula. Hat man es dagegen mit einer hohen Nachhallzeit im Raum zu tun, so Oskamp weiter, sind Töne mitunter unklar zu verstehen. Und Stadtkämmerin Susan Falke, die die rund 60 Gäste im Namen der Stadt Nienburg (Saale) und der Philharmoniker begrüßt hatte, ergänzte, dass der Schulfestsaal eigens für solche Anlässe mit einer Akustikdecke ausgestattet wurde.

Und so zog das Streicherensemble des Schönebecker Orchesters das dankbare Publikum mit der Darbietung von Kompositionen von Mozart, Bruch, Boccherini, Rossini und Tschaikowski schnell in seinen Bann. In der Reihe der dargebotenen Boccherini-Werke begeisterte Violoncello- Solistin Elena Tkachenko mit Ihren Solo-Darbietungen. Zeitweilig aufflammender spontaner Applaus musste von Chefdirigent Oskamp freundlich aber bestimmt zurückgewiesen werden, um die Konzentration der Musiker und den Fluss des Konzertes nicht zu stören. Umso anhaltender applaudierten die Zuhörer jeweils bevor das Orchester sich den Werken des nächsten Komponisten widmete. Tschaikowski Souvenir de Florence, ursprünglich als Sextett entworfen, konnten die Konzertgäste als Orchesterversion, gespielt von allen siebzehn anwesenden Musikern, erleben. Sichtlich gerührt vom nicht enden wollenden Schluss-Applaus der Gäste musste Chefdirigent Oskamp schließlich erklären, dass nach der Darbietung solch anspruchsvoller Stücke eine Zugabe einfach nicht möglich sei. Das Publikum, vom hohen künstlerischen Können der Musiker begeistert, nahm es indes nicht übel.

 

„Inzwischen gastierten die Musiker der Mitteldeutsche Kammerphilharmonie bereits zum dritten Mal in Nienburg (Saale)“, so Kämmerin Susan Falke. „Für die Unterstützung seitens der Erdgas Mittelsachsen GmbH (EMS) sind wir sehr dankbar. Nur so können wir unseren Einwohnerinnen und Einwohnern und den Gästen unserer Stadt auch in finanziell schwierigen Zeiten kulturelle Veranstaltungen auf einem so hohen Niveau bieten“, weiß die Kämmerin, in deren Händen die Finanzhoheit der Stadt liegt. „Entgegen dem Tun großer Städte, die den Rotstift oftmals zuerst im kulturellen Bereich ansetzen, werden wir auch in Zukunft unseren Bürgerinnen und Bürgern den Besuch solcher Veranstaltungen in Nienburg (Saale) ermöglichen“, so Falke abschließend.