Ausbildungschancen im Salzlandkreis so gut wie noch nie

„Die Ausbildungschancen im Salzlandkreis waren noch nie so gut wie in diesem Jahr. Jugendliche, die eine Ausbildung suchen und dabei auch auf Alternativberufe schauen, erhalten eine Lehrstelle. Die Arbeitgeber suchen zunehmend nach Wegen, um angesichts des Schülerrückgangs neue Bewerbergruppen zu erschließen: Mit frühen Praktikumsangeboten wird geprüft, ob auch Jugendliche mit schwächeren Noten Erfolgschancen im Betrieb haben. Zunehmend werden auch ältere Bewerber in die Auswahl einbezogen. Mit Flexibilität auf der Bewerber- und Unternehmerseite kann es auch in den kommenden Jahren gelingen, die Zahl der neuen Ausbildungsverträge stabil zu halten.“ Im Beratungsjahr 2013/2014 (1. Oktober 2013 bis 30. September 2014) stellten sich insgesamt 1.391 Jugendliche beider Rechtskreise(Agentur für Arbeit Bernburg und Jobcenter Salzlandkreis) für die Vermittlung in eine Ausbildungsstelle zur Verfügung. Das war fast die gleiche Anzahl wie im Vorjahr(-1). Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen sank im Vergleich zum Vorjahr um 45 (-4,4 Prozent) auf 973. Zum 30.9. blieben 86 Ausbildungsstellen unbesetzt, das sind 28 unbesetzte Stellen mehr als im Oktober 2013.

Thomas Holz ergänzt : „Die nächsten Wochen sind geprägt vom „fünften Quartal der Berufsberatung“. Gemeint ist die Nachvermittlungszeit von Oktober bis Januar. Durch die gute Ausbildungssituation wird vorrangig in betriebliche Ausbildung und in Einstiegsqualifizierung (Nulltes Ausbildungsjahr) vermittelt. Von Beginn der Ausbildung an, können ausbildungsbegleitende Hilfen die Azubis und Arbeitgeber unterstützen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Sie wirken.“

 

Während in Bernburg mit 35 unbesetzten Ausbildungsstellen zum Ende des Berichtsjahres, das entspricht einen Zuwachs von 13 Ausbildungsstellen gegenüber dem Vorjahr, die größte Anzahl noch nicht besetzter Ausbildungsstellen gemeldet sind, ist die geringste Anzahl von 12 unbesetzten Ausbildungsstellen in Aschersleben zu finden. Ebenfalls in Bernburg ist der größte Rückgang von 38 gemeldeten Ausbildungsstellen im Berichtsjahr zu verzeichnen.

 

Bewerberseitig stellt sich die Situation umgekehrt dar. In Bernburg ist der größte Rückgang von 51 weniger gemeldeten Bewerbern gegenüber dem Berichtsjahr 2012/2013 zu verzeichnen. Staßfurt hat mit 27 Bewerbern, dicht gefolgt von Aschersleben mit 26 Bewerbern mehr, einen Zuwachs zu verzeichnen. Im Vergleich im Salzlandkreis ist die größte Anzahl von 21 unversorgten Bewerbern noch in Schönebeck zu finden. In Aschersleben und in Staßfurt suchen nur noch einzelne Bewerber eine Ausbildungsstelle.

 

Von den 1.391 gemeldeten Bewerbern waren 567 weiblich und 824 männlich.

Mit 681 Bewerbern (49,0 Prozent) verfügt der größte Anteil der Bewerber über einen Realschulabschluss. Auf Platz zwei folgen im Salzlandkreis die Bewerber mit einem Hauptschulabschluss. Ihre Zahl lag bei 352, das entspricht 25,3 Prozent. Mit der Fachhochschulreife bewarben sich 49 Bewerber und mit  Abitur bewarben sich 151 Bewerber, um einen Ausbildungsplatz. 95 Bewerber verfügten über keinen Schulabschluss, als sie sich als Bewerber der Ausbildungsvermittlung zur Verfügung stellten. Für 63 Bewerber lagen keine Angaben zum Schulabschluss vor. Von den 1.391 in beiden Rechtskreisen gemeldeten Bewerbern haben 784 die Schule im Berichtsjahr 2013/2014 verlassen und 601 in den Jahren davor (Altbewerber).

 

Art des Verbleibs der gemeldeten Bewerber/-innen

Die beigefügte Grafik gibt eine Übersicht über den Verbleib der gemeldeten Bewerber/innen. Mit knapp 59 Prozent nimmt die ungeförderte Berufsausbildung den Hauptanteil ein, ähnlich  wie im letzten Jahr.

 

Berufsausbildung nach Wirtschaftsklassen

973 Ausbildungsstellen wurden für den Salzlandkreis im Zeitraum vom 01.Oktober 2013 bis zum 30.September 2014 gemeldet. Die größte Anzahl von 310 Stellen wurde für das verarbeitende Gewerbe angezeigt. An zweiter Stelle mit 195 Lehrstellen steht der Handel, sowie die Instandhaltung und Reparatur von Kfz. In der Wirtschaftsklasse Wasser/Abwasser wurden in diesem Jahr nur 50 Prozent der Ausbildungsstellen gemeldet (4).Den zahlenmäßig größten Rückgang hat allerdings der Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht hinzunehmen. Hier wurden für dieses Jahr 95 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 69 weniger als im Vorjahr.