Land stellt Mittelstandsbericht 2014 vor

„Sachsen-Anhalt verfügt über einen kreativen und lebendigen Mittelstand, eingebettet in ein innovationsfreundliches Umfeld. Die kleinen und mittleren Unternehmen sind der wichtigste Arbeitgeber im Land und Motor für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Der Mittelstandsbericht zeigt deutlich: Industrie und Handwerk in Sachsen-Anhalt haben den Kurs auf Wachstum gestellt. Nun geht es darum, unsere Unternehmen dabei zu begleiten und ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken.“ Das sagte heute Wirtschaftsminister Hartmut Möllring bei der Präsentation des Mittelstandsberichtes 2014 des Landes. Der Bericht betrachtet die wesentlichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Mittelstandes in Sachsen-Anhalt, zieht Bilanz für den Zeitraum 2010-2013 und gibt einen kurzen Ausblick auf die künftige Mittelstandspolitik.

Die im November 2014 gestartete Mittelstandsoffensive definiert die neue strategische Ausrichtung der Mittelstandspolitik des Landes bis 2020. „Mit der Mittelstandsoffensive haben wir die Weichen für das weitere Wachstum unseres Mittelstandes gestellt. Das Informations- und Förderangebot des Landes soll noch stärker auf die Bedarfe kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten werden, um die dort vorhandenen  Innovationspotenziale zu heben. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und Handwerksbetriebe muss weiter zulegen. Innovationen, Investitionen und Internationalisierung sind die wesentlichen Stellschrauben für mehr Wachstum und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Möllring weiter.

 

Kernaussagen des Mittelstandsberichts 2014:

Wachstum: 

Geringe Auswirkungen der Krise: Sachsen-Anhalt hat sich von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 schnell erholt. Schon im Jahr 2010 lag das nominale Bruttoinlandsprodukt (BIP) leicht über dem Niveau von vor der Krise. Von 2010 bis 2013 ist das nominale BIP um 4,5 % auf rund 53 Mrd. Euro gestiegen; in Deutschland lag das Wachstum im gleichen Zeitraum bei 9,7 %.

 

Industrie:

Solides Wachstum in der Industrie: Insbesondere die Industrie hat in den Jahren 2010 bis 2013  deutlich zugelegt. Die Beschäftigung erhöhte sich in diesem Zeitraum um 4,1 % auf fast 110.000 Personen, der Umsatz stieg um 9,9 % auf mehr als 38 Mrd. Euro.

 

Handwerk:

Produktives Handwerk: In Sachsen-Anhalt waren 2013 insgesamt 28.925 Handwerksbetriebe registriert, 474 Betriebe weniger als ein Jahr zuvor. 2013 beschäftigten die Handwerksbetriebe im zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Handwerk insgesamt gut 141.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Umsatz stieg von rund 12 Mrd. Euro 2010 auf rund 13 Mrd. Euro 2013.

 

Tourismus:

Mehr Gäste in Sachsen-Anhalt: Von 2010 bis 2013 sind die Gästeankünfte von 2,68 Mio. auf gut 2,86 Mio. angestiegen. Im gleichen Zeitraum hat sich auch die Zahl der Übernachtungen erhöht: von 6,86 Mio. auf gut 7,13 Mio. Bis 2012 stiegen in Sachsen-Anhalt die Ankünfte und Übernachtungen stetig an; allein im Jahr 2013 gingen sie aufgrund des Sommerhochwassers zurück.

 

Arbeitsmarkt:

Robuster Arbeitsmarkt: Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat keine Spuren auf dem sachsen-anhaltischen Arbeitsmarkt hinterlassen. 2009 waren 167.664 Menschen arbeitslos gemeldet; von 2010 bis 2013 sank die Zahl der Arbeitslosen von 151.280 auf 132.133 Personen. Zugleich ging auch die Arbeitslosenquote zurück: von 12,5 % im Jahr 2010 auf 11,2 % im Jahr 2013.

 

Ausbildungsmarkt:

Mehr Angebot als Nachfrage: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist von 14.319 im Ausbildungsjahr 2009/10 auf 10.830 im Ausbildungsjahr 2012/13 gesunken. Die entscheidende Ursache dafür ist die demografische Entwicklung. Aktuell ist das Angebot an Ausbildungsplätzen größer als die Nachfrage. Damit kann jeder, der eine Ausbildung in Sachsen-Anhalt beginnen möchte, auch einen Ausbildungsplatz bekommen.