Weniger Brände und mehr Nachwuchs für die 100 Freiwilligen Feuerwehren im Salzlandkreis

Über 200 Teilnehmer - darunter Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren, die Führungskräfte der Fachdienste Katastrophenschutz und der Hilfsorganisationen im Rettungsdienst, der Polizei, des technischen Hilfswerkes und der Bundeswehr – trafen sich in der Mehrzweckhalle des Ortsteils in der Verbandsgemeinde Barby zur jährlichen Zusammenkunft. „Meine Hochachtung gehört den Männern und Frauen im Ehrenamt", sagte Landrat Markus Bauer, der sich für die geleistete Arbeit bei allen Einsatzkräften bedankte. Froh sei er über die gute Zusammenarbeit. „Besonders die Ausbildung der Akteure ist wichtig", betonte er. Außer der fachlichen Qualifikation ginge es dabei auch um soziale Kontakte. „Man lernt sich kennen und wächst zusammen". Das sei schließlich die Basis für effizientes Handeln in Gefahrensituationen, erklärte der Verwaltungschef.

Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch erörterte in seinem Bericht den Sachstand für das Jahr 2014. Demzufolge gibt es im Salzlandkreis 100 Freiwillige Ortsfeuerwehren. Drei Werkfeuerwehren in Bebitz, Cochstedt und Nachterstedt sorgen für Sicherheit in Betrieben.

 

Im letzten Jahr waren 2410 Kameraden im Einsatzdienst tätig. Darunter sind 329 Frauen. Die Mitgliederzahlen sind in ihrer Gesamtheit gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent gesunken. Jedoch hat sich die Anzahl der Kinder seit Ende 2013 um 10 Prozent erhöht. 52 Kinder- und 70 Jugendfeuerwehren sorgen für die Ausbildung von Nachwuchs. In diesen Gruppen sind 568 Kinder und 860 Jugendliche organisiert.

 

In 86 Ortsfeuerwehren gibt es Alters- und Ehrenabteilungen, die insgesamt 708 Mitglieder zählen.

 

2014 gab es insgesamt 1909 Einsätze. Das sind 694 Einsätze weniger als im Hochwasser-Vorjahr. Auch die Zahl der Brände, zu denen die Wehren ausgerückt sind, habe sich im Jahresvergleich um 100 Einsätze reduziert. Das hob der Kreisbrandmeister als positive Entwicklung hervor.

 

376 Lehrgangsplätze wurden in Heyrothsberge durch Vertreter der Feuerwehren, der Katastrophenschutzeinheiten und Verwaltung belegt. Lehrgänge zum Einsatz von Digitalfunk waren mit 40 Seminaren und 688 Teilnehmern der Schwerpunkt in der Ausbildung gewesen.

 

72 Ortswehren nutzten die Verbindung zur Kreiseinsatzleitstelle über das digitale Funknetz. Der Analogfunk blieb zunächst als Ersatzebene bei Ausfall bestehen. Jedoch beabsichtige der Salzlandkreis die Systeme der analogen Alarmierung zurück zu fahren um dann 2016 nur noch die digitale Alarmierung zu nutzen.

 

Ziel für 2015 sei es, die Kameraden besser auf den Truppenführerlehrgang vorzubereiten, so Robitzsch. In der Feuerwehrtechnischen Zentrale wurden zudem insgesamt 30 Lehrgänge mit 581 Kameradinnen und Kameraden aus dem Salzlandkreis durchgeführt.

 

Landrat Markus Bauer betonte, dass der Rettungsdienst allein 2014 in der Kreiseinsatzleitstelle rund 40 000 Einsätze zählte und die gleiche Zentrale insgesamt 62 431 Sachverhalte bearbeitet hatte. Dieses hohe Arbeitspensum sei nur zu schaffen, wenn auch die menschliche Komponente stimme, merkte er an und bedankte sich für diese vollbrachte Leistung.

 

Glücklicherweise sei das Jahr 2014 ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. „Es war ein Jahr ohne Katastrophen und Großschadensereignisse", stellte Markus Bauer fest. Doch habe die Kostenregulierung des Hochwassers von 2013 noch auf dem Plan gestanden.

 

Vier Kommunen konnten mit Hilfe von Fördermitteln des Landes Hilfeleistungslöschfahrzeuge (HLF 20) anschaffen. Die Ortswehren Welsleben, Förderstedt, Alsleben und Egeln nahmen sie in den Dienst. 2015 soll es in Neundorf und Könnern ein neues Fahrzeug geben.

 

Der Logistik Gerätewagen, den die Stadt Barby für die Ortswehr in Groß Rosenburg beschafft hatte, war auf dem Außengelände der Mehrzweckhalle zu besichtigen. Es ist das erste Fahrzeug seiner Bauart im Landkreis. Auch zwei neue Kräder (Motoräder) stehen jetzt zum Einsatz für den Katastrophenschutz bereit.

 

Brandamtsrat Hans-Joachim Reulecke war als Vertreter des Innenministeriums zu Gast im Salzlandkreis. Er lobte die Veranstaltung und die anwesenden Einsatzkräfte. Darunter befand sich auch Wolfgang Richter, der an diesem Abend feierlich verabschiedet wurde. Dem Kreisausbilder Maschinist wurde für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit gedankt. Geehrt wurde auch Eckhard Peters, Polizeidirektor a.D., der als als ehemaliger Leiter des Polizeireviers Salzlandkreis eine langjährig sehr gute Zusammenarbeit ermöglicht hatte.