Neuer Bürgermeister von Könnern muss viele Probleme bewältigen

Heute trafen sich drei von insgesamt vier Kandidaten für die Wahl um das Amt des Bürgermeister von Könnern zur Bürgersprechstunde, In Trebitz waren rund zwanzig Bürger anwesend, um verschiedene Themen zu Könnern von den Kandidaten zu erörtern. Viele Probleme müssen angegangen werden, dazu gehören die Kosten für Abwasser, der Breitbandausbau, die Erschließung und Zuweisung von Gewerbeflächen, die attraktive Gestaltung des ländlichen Raumes. Außerdem gehörten die Neustrukturierung oder die Neuorganisation des Bauhof zum Thema, ist diese doch momentan keinesfalls zufriedenstellend. Der Bauhof braucht eine zentrale Anlaufstelle statt Flickenschusterei, Friedhöfe, Spielplätze, Gehwege, Bushaltestellen und öffentliche Plätze müssen sauber halten werden. 

Mit dabei waren die Ortsbürgermeisterin und Stadträtin von Edlau, Anja van der Molen-Stolze (parteilos), Mario Braumann (parteilos), Leiter des Haupt- und Planungsamtes der Stadt Könnern und Mirko Bader (CDU), Ortsbürgermeister von Preußlitz. Dabei ging es darum, Kernpunkte und Ziele für Könnern und den 32 Ortsteilen für die nächsten sieben Jahre vorzustellen. Könnern hat einerseits arge Probleme, der Bevölkerungsschwund, die Haushaltskonsolidierung, extrem hohe Kosten für Abwasser, kaum Internet im ländlichen Raum, weg gebrochene Gewerbesteuern von Großunternehmen. Auf der anderen Seite bietet Könnern ein super Schulzentrum, eine sechsundneunzig prozentige Belegung der Gewerbeflächen. Das Problem ist immer wider das selbe, die Selbstbeteiligung durch die  Kommune.

 

Dennoch, Könnern muss vorzeigbar gemacht werden, dazu gehört die Gestaltung des Marktplatzes, nach dem die Stadt durch die Gebietsreform des Landes bunt zusammen gewürfelt wurde, alle Ortsteile müssen unter einen Hut gebracht werden und an einem Strang ziehen. Die Bürger müssen wieder stolz darauf sein, Könneraner zu sein, so Mirko Bader. Dazu gehört ein sauberes und lebensfrohes Umfeld, die Zusammenarbeit mit dem Handwerk und der Wirtschaft, das Thema Finanzen, ein Unternehmer Stammtisch und gemeinsam die Unterstützung für Arbeiten in der Stadt. Die Ausstattung der Kita's, die Sicherung der Grundschulen, speziell auch Beesenlaublingen, die Gestaltung für die Zukunft unserer Kinder, das Gemeinwesen und die Zusammenarbeit mit der Stadt ist ausbaufähig, der Bürgermeister sollte vorn weg gehen,  aber die für Bürger und Ortschaftsräte mit einbeziehen.

Könnern als Stadt hat extremen Nachholbedarf, findet Mario Braumann. Nicht nur in Punkto Attraktivität und Sauberkeit, sondern viel mehr  mit dem Schwerpunkten Entwicklung und Erhaltung des ländlichen Raumes, Schulschließungen und Kindergartenschließungen. Könnern hat sich erfolgreich gegen den Kurs der Landespolitik gewehrt, effektive Lösungen müssen gefunden werden. Fünf Kindertagesstätten gibt es im kommunalen Bereich, der Brand der Kindertagesstätte in Hohenedlau war wahrscheinlich Brandstiftung, deshalb ist der Wiederaufbau des Kindergarten, wichtig, somit auch die Unterstützung des Trägers, die Kinder sind momentan in Bebitz untergebracht, aber dies ist keine Dauerlösung. Es müssen auch die Dorfgemeinschafts- und Vereinsstätten in den Ortschaften hergerichtet werden, schließlich müssen sich die Menschen in den Ortschaften wohlfühlen, aber auch neue Industrieansiedlungen sind unverzichtbar.

 

Dabei gehört Könnern zu eines der sechs großen Industrienstandorte in Sachsen-Anhalt, welcher sogar als überregionaler Industriestandort ausgewiesen wurde, berichtet Anja van der Molen-Stolze. Stolz kann man auf eine Belegung von 96 Prozent der Industieflächen blicken, weniger Stolz ist man darauf, dass sich dabei auch nicht Steuerzahler befinden. Nun muss der Aufstellungsbeschluss gefasst werden, um die entsprechende Erweiterung der Industrieflächen nach vorn zu bringen. 

 

Jedoch sollte man sich keiner Illusionen hin geben. Könnern befindet sich noch einige Jahre in der Konsolidierung. Zwar hat Könnern eine hervorragende Lage zwischen Halle, Magdeburg und Dessau und biete daher für Familien einen guten Wohnsitz. Leider ist das Industriegebiet nur als  Flächennutzungsplan ausgewiesen, es fehlen die Bebauungspläne. Hier sieht sie den größten Nachholbedarf für Könnern. Derzeit müssen Investoren wieder müssen wieder weg geschickt werden, eine Katastrophe, und da trotz höchstrangigem Stellenwert im Landesentwicklungsplan. Es gibt keine Konzepte für die Unterstützung von Unternehmern und fehlende Nutzung des Internet.

 


Hinzu kommt, dass alle vermarkteten Flächen in Könnern durch eigen initiative der Stadt Könnern bewerkstelligt wurde, nicht eine einzige wurde von der Wirtschaftsförderung des Salzlandkreises unterstützt. die Investitions- und Marketings Gesellschaft des Landes (IMG)  schickt Anfragen mit Vorgaben für die Nutzung der Industrieflächen, aber leider müssen die Unternehmen weg geschickt werden.  Die damalige BMW Fläche im Norden von Könnern, die im Rennen mit Leipzig ein heißer Kandidat war, muss wieder erschlossen und als Gewerbegebiet ausgewiesen werden. Neben harten Einsparmaßnahmen muss die Stadt Könnern optimal beworben werden, dass sei in der Vergangenheit nicht hinreichend passiert, außerdem müssen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Salzlandkreises in die Pflicht genommen werden, für den Industriestandort Könnern die IMG Sachsen-Anhalt.

 

Noch ein Problem stellt sich bei der Bedarfszuweisung des Landes. Bereits im Jahr 2012 wurden beim Land mehrere Millionen für 2010 beantragt, heute schreiben wir das Jahr 2015, immer noch gibt es keine Entscheidung. Statt dessen müssen Liquiditätshilfeempfänger vorrangig bearbeitet werden, also Kommunen, die keine Zahlungsverpflichtungen eingehen können. Schuld daran ist aber das System. Es kann nicht sein, kostendeckende Beiträge für Friedhof, Kindertagesstätte usw. auf dem Rücken der Bürger auszutragen, nur weil das Land sich leise aus der Affäre zieht.