Saale-Bündnis startet wieder durch – Initiative hat bessere Schiffbarkeit der Saale und Tourismus auf der Agenda

In das vor knapp dreieinhalb Jahren gegründete und zuletzt ruhende Saale-Bündnis kommt wieder Bewegung. Die unabhängige und überparteiliche Initiative will sich unter der Schirmherrschaft des Landrates des Salzlandkreises, Markus Bauer (SPD), wieder engagiert für eine bessere Schiffbarkeit der Saale und den Tourismus in der Region stark machen. Das Saale-Bündnis wird – wie auch schon in den Jahren zuvor – von Bürgermeistern, Wirtschaftsunternehmen, Binnenschiffern und vielen Menschen in der Saale-Region unterstützt. Das im August 2011 gegründete Bündnis hatte unter anderem erreicht, dass die Bundesregierung von der geplanten Herabstufung der Saale zur „Restwasserstraße“ abrückte. Für den nach Überzeugung der Bündnisunterstützer wirtschaftlich und touristisch wichtigen Saale-Seitenkanal (oft auch als Elbe-Saale-Kanal oder Schleusenkanal Tornitz bezeichnet) soll nun weiter gekämpft werden. Auch der Hochwasserschutz ist ein Thema, das man verstärkt einbinden will. Breit unterstützt und fachlich vorangetrieben wird das Saale-Bündnis durch den Verein zur Hebung der Saaleschifffahrt (VHdS) in Halle.

Vorrangiger Punkt auf der Agenda ist, dass sich das Flusssystem Elbe mit ihrem Zubringer Saale im Bundesverkehrswegeplan 2015 wiederfindet, mit dem wichtige Verkehrsinfrastrukturinvestitionen von diesem Jahr an neu geregelt werden. Das Landesverkehrsministerium in Magdeburg hat den Saale-Ausbau für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet, der einen Zeitraum bis 2030 umfasst. Bis dahin werden Straße und Schiene nach einer Prognose des Bundesverkehrsministeriums an ihre Grenzen stoßen – die umweltfreundliche Binnenschifffahrt hat hingegeben noch Kapazitäten. Um sie wirklich effektiv nutzen zu können, ist ein Ausbau der Wasserstraßen Elbe und Saale unumgänglich. Sie müssen so ertüchtigt werden, dass nahezu ganzjährig eine Fahrrinnentiefe von 1,60 Metern gewährleistet werden kann. Der seit Jahren geplante, rund 120 Millionen Euro teure Saale-Seitenkanal muss endlich Realität werden, damit die Lücke zwischen Elbe und Saale auch für große Schiffe geschlossen werden kann. Das für die Saale ermittelte Transportpotenzial liegt nach Angaben des Landesverkehrsministeriums bei mehr als zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Gegenwärtig wird die Saale als Bundeswasserstraße laut Ministerium mit jährlich neun Millionen Euro unterhalten.

 

Landrat Markus Bauer verweist auch auf die längst überfällige Anbindung des ausgebauten Hafens Halle an das Binnenwasserstraßennetz, die bislang wegen der genannten Rahmenbedingungen nicht erfolgen konnte. Auch andere Großunternehmen warten seit Jahren darauf, die Saale und die weiterführende Elbe für ihre Transportlogistik nutzen zu können – bislang vergebens. „Ich bin überzeugt: Eine blühende Saaleschifffahrt bedeutet kulturelle Bereicherung sowie wirtschaftliches Wachstum für die Region“, sagte Bauer. An den Saale-Ausbau sind außerdem die touristischen Entwicklungen im Elbe-Saale-Winkel gebunden, so Bauer weiter. Im Zuge der Wiederbelebung des Saale-Bündnisses ist die Internetseite www.saalebuendnis.de bereits wieder online gegangen. Im Zuge der anstehenden HafenhinterlandKonferenz vom 11. bis 13. März in Halle plant das Saale-Bündnis Aktionen, etwa eine Ausstellung über die 1000-jährige Geschichte der Saaleschifffahrt und die Neuauflage der Broschüre „Bundeswasserstraße Saale“.