87,2 Millionen für die Kultur in Sachsen-Anhalt geplant

Kultusminister Stephan Dorgerloh kündigt Mittel aus dem EUStrukturfonds an und Unterstützung für Kultur-Einrichtungen, um künftig verstärkt Mittel aus EU-Programmen zu gewinnen Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat beim 2. Forum Kultur zusätzliche Mittel für die Kultur in Aussicht gestellt. So seien in den kommenden Jahren aus dem EU-Strukturfonds insgesamt 87,2 Millionen Euro für den Kulturbereich des Landes fest eingeplant, sagte er am 23. Februar in Wernigerode zum Auftakt des 2. Forum Kultur. Weitere Mittel wären darüber hinaus in anderen Programmen vorgesehen. In der neuen Förderperiode sollen allein 51,7 Mio. € zur energetischen Sanierung von Kultureinrichtungen aufgewendet werden. Für das Kulturerbe stehen im Rahmen von Stadtentwicklungskonzepten ca. 33,5 Millionen Euro bereit und noch einmal zwei Millionen Euro für das FSJ-Kultur. Aber auch das Land Sachsen-Anhalt erhöhe seinen Beitrag in der Kulturförderung, unterstrich der Minister. Im Jahr 2013 hatte der Kulturhaushalt zusammen mit den Mitteln für das Reformationsjubiläum ein Volumen von 97,3 Millionen Euro. 

Für das Jahr 2015 stünden nun 98,5 Millionen Euro bereit und für 2016 seien 100,9 Millionen Euro vorgesehen. „Dieser Etat zeigt, dass die Landesregierung weiterhin erhebliche Mittel für den Kulturbereich einsetzt“, so Dorgerloh. Wesentlich wären zudem die Erhöhungen bei den institutionell geförderten Verbänden und Einrichtungen. Durch die Dynamisierung der Zuwendungen könnten die Personalkostensteigerungen analog zum Theaterbereich zum Teil aufgefangen werden. Gleichwohl stehe die Frage, wie zusätzliche Mittel für die Kultur erschlossen werden könnten. „Wer unser kulturelles Potenzial kennt und wer berücksichtigt, welche finanziellen Verpflichtungen sowohl mit der Pflege des Kulturerbes als auch mit der Förderung zeitgenössischer Kultur verbunden sind, weiß, dass Landesmittel allein nicht ausreichen.“ Hier legte der Minister den Vertretern der Kultureinrichtungen insbesondere den Ratschlag des Kulturkonventes ans Herz, verstärkt auch EUProgramme zur Kulturfinanzierung zu nutzen. Andere Länder in der EU zeigten bereits, dass es sich lohnt, sich um solche Programme zu bewerben. Dazu wurden bei dem Forum die Modalitäten verschiedener EU-Programme eingehend erläutert. Das betraf sowohl die neue EUStrukturfondsperiode und das LEADER-Programm als auch das Programm für Kulturprojekte „Kreatives Europa“ oder Programme wie "Jugend in Aktion", "COSME" sowie "Europa für Bürgerinnen und Bürger".

 

In seinem Bericht ging der Minister als Zwischenbilanz auch auf die Empfehlungen des Kulturkonventes ein, die zu großen Teilen in das Landeskulturkonzept eingeflossen sind. So gebe es inzwischen als Stärkung des Ehrenamtes die Engagementbotschafter Kultur. Eine andere Empfehlung des Konventes, künftig einen Landesmusikpreis zu vergeben, werde nun in diesem Jahr realisiert, so Dorgerloh weiter. Auch der Landesliteraturpreis sei neu geordnet worden und werde jetzt als Klopstock-Preis profiliert. Wesentlich wären zudem die Erhöhungen bei den institutionell geförderten Verbänden und Einrichtungen. Durch die Dynamisierung der Zuwendungen könnten die Personalkostensteigerungen analog zum Theaterbereich zum Teil aufgefangen werden.

 

Zugleich wies er darauf hin, dass der Wert oder die Bedeutung von Kunst und Kultur nicht ausschließlich monetär oder mit quantitativen Parametern bemessen werden können. „Bei der Kulturförderung geht es um mehr. Um die unbezahlbaren Fragen und Prozesse der Identität, Sinngebung und Lebensqualität zum Beispiel. Kunstwerke, Kulturgüter und kulturelle Aktivitäten sind weit mehr als bloß Mittel zum Zweck“, betonte der Minister. Aus diesem Grund sei die öffentliche Förderung von Kunst und Kultur zwingend und auch keine Subvention, sondern eine nötige Investition wie Straßenbau und Bildung. „Sicherlich sind auch die wirtschaftlichen Nebeneffekte von Kulturangeboten z. B. beim Tourismus oder bei der Ansiedlungspolitik erfreulich; aber die Hauptsache bleibt der Eigensinn von Kunst und Kultur.