Trostlose Einöde am Saalplatz Bernburg bald Geschichte

Die Gebäude  Stadtgeschichtlich gehört das Gebiet an der Saale zu den ältesten Siedlungskernen Bernburgs. Aus einem fast 2000 Jahre alten Lager- und Handelsplatz an der Saale entwickelte sich das heutige Erscheinungsbild: dicht bebaute Stadtquartiere, die überwiegend von repräsentativen Geschäftsbauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts geprägt sind. Jedoch erfüllen heute nur wenige dieser Bauten ihre ursprüngliche Funktion.


Ein großer Teil der alten Kauf- und Geschäftshäuser steht leer und ist dem Verfall preisgegeben. Spätestens mit dem Umbau der Lindenstraße zur Fußgängerzone in den 1980er Jahren verloren der Markt und der Saalplatz ihre Vorrangstellung als Geschäftsbereich. Wesentlich prekärer ist die Situation am Saalplatz. Hier stehen fast alle Gewerbeflächen leer, ausnahmslos weil die Gebäudesubstanz schwerste bauliche Schäden aufweist und in Folge dessen ohne umfassende Modernisierung bzw. baulichen Ersatz keiner Nutzung zugeführt werden kann. 

Deshalb müssen zukunftsorientierte Entscheidungen getroffen werden, so sieht das Konzept auch einen teilweisen Gebäude Abriss vor. Baubeginn wird im September 2015 sein, zeitgleich werden 8 Häuser grundlegend umgebaut, saniert, abgerissen oder neu gebaut. Der komplette Bereich Saalplatz Bernburg soll dann Ende des erstes Quartal 2017 fertig gestellt sein. Die Qualität einer europäischen Stadt lebt nicht nur von ihrem historisch gewachsen Stadtgrundriss und von der Altbausubstanz, sondern im Regelfall davon, dass sich jede Generation in ihrer Architektur und ihrer Formsprache in dieser Stadt verewigt hat, so Holger Köhncke, Geschäftsführer der Bernburger Wohnstättengesellschaft mbH.


Und zwar so, das diese sich mittelfristig so in das Stadtbild einfügt, dass diese später gar nicht mehr auffallen wird. Städte bleiben nicht in einer Zeit stehen, sondern entwickeln sich permanent weiter. Wichtigster Anspruch dabei ist, dass baukulturell Wert darauf gelegt wird, eine gute und in ihrer Materialität auch ansprechende Architektur zu wählen. Dann werden die betreffenden Gebäude auch langfristig ein wichtiger Bestandteil von Bernburg bleiben. 


 

"Jede Generation vor uns hat es als legitim erfunden, auch mal ein altes Gebäude wegzureißen und durch einen zeitgemäßen Neubau zu ersetzten. Und das macht die Vielfalt dieser Städte aus. Und genau das wird jetzt mit der neuen Architektur passieren, die in Bernburg in Szene gesetzt wird."




In diesem Jahr will die Bernburger Wohnstättengesellschaft mit der Sanierung des Saalplatzes 15, der ehemaligen SPOWA beginnen und in diesem Areal weitere Grundstücke erwerben. Dabei liegt der Anspruch, am Saalplatz wertigen und modernen Wohn- und Gewerberaum in einer spannenden Mischung aus Alt- und Neubau anzubieten – damit nach Fertigstellung alle Wehmut in Bezug auf „damals und heute“ verflogen ist.


Seit den 1990er Jahren hat die Stadt entscheidende Schritte zur Aufwertung ihres historischen Kerns unternommen. Mit Hilfe der Städtebauförderung wurden die Oberflächen der zentralen Plätze erneuert und die Saaleufer zugänglich gemacht. Seit jüngstem wird die Saale auch in diesem innerstädtischen Abschnitt als wichtiger Erholungs- und Freizeitbereich neu entdeckt.


So modern werden die Wohnungszuschnitte am Saalplatz