Fast 300 Kilometer neue Radwege in Sachsen-Anhaltgeplant

Sachsen-Anhalts Landesregierung will das Radwegenetz in den kommenden 15 Jahren um exakt 294 Kilometer erweitern. Das sei das Ergebnis der kürzlich durchgeführten Fortschreibung des Bedarfsplans für straßenbegleitende Radwege, erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel heute in Magdeburg nach der Kabinettssitzung. Nach Auskunft des Ministers enthält der aktuelle Radwegeplan 67 Vorhaben an Bundesstraßen mit einer Gesamtlänge von 216 Kilometern sowie 47 entlang der Landesstraßen (78 Kilometer), die vordringlich geplant und gebaut werden sollen. Das geschätzte Gesamtinvestitionsvolumen dafür beträgt knapp 60 Millionen Euro (Bund: rd. 45 Mio. €, Land: rd. 15 Mio. €).

Beispielhaft nannte Webel folgende Radwegvorhaben:


• B 1 Parchen – Genthin,

• B 185 Aschersleben – Ermsleben,

• B 246 Oschersleben – Abzweig Flotts-Höhe,

• L 24 Kalbe – Wernstedt,

• L 129 Kemberg – Bergwitz,

• L 239 Europaradweg (R 1) – Quarmbeck.

 

Grundlage für die Prioritätenreihung der erforderlichen Radwege war ein landesweit einheitliches Bewertungsverfahren, in das insgesamt 637 Straßenabschnitte mit einer Gesamtlänge von knapp 1.800 Kilometern einbezogen wurden. Ziel sei vor allem gewesen, am Ende ein realisierbares Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre vorzulegen. „Die Förderung des Radverkehrs ist integraler Bestandteil der Verkehrspolitik des Landes“, erklärte Webel. Der Minister sieht Sachsen-Anhalt auf einem guten Weg beim koordinierten Ausbau seines Radwegenetzes. „Mit dem bereits vor fünf Jahren beschlossenen Radverkehrsplan realisiert die Landesregierung ein wesentliches Element ihres Verkehrskonzeptes, das alle Verkehrsarten einschließt“, betonte er. Dazu gehöre die regelmäßige Fortschreibung des Bedarfsplans straßenbegleitender Radwege. Von Anfang August bis Ende September sind die aktuellen Radwegebedarfspläne im Rahmen eines Pilotprojektes für jedermann im Internet einsehbar.

 

Die Träger öffentlicher Belange – das heißt die Landkreise und Gemeinden sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) – haben dann acht Wochen lang die Möglichkeit, das Online-Beteiligungsverfahren zu nutzen, um sich zu den jeweiligen Vorhaben zu äußern. Der Anteil der mit Radwegen ausgestatteten Bundesstraßen beträgt derzeit rund 25,6 Prozent (dies entspricht rd. 553 km). Rund 13,8 Prozent sind es bei den Landesstraßen (rd. 557 km). Der vorliegende Plan bilde die realistische Grundlage dafür, diese Zahlen bis zum Jahr 2030 kontinuierlich auf rund 35 Prozent an Bundesstraßen und etwa 15 Prozent an Landesstraßen zu erhöhen, erklärte Webel abschließend.