Geschichte des Unwetter vom 11. September im Fernsehen

Das MDR Fernsehen Format "Lebensretter" zeigt am Donnerstag (03. September) die Geschichte des Unwetter vom 11. September 2011 "Hagelalarm in Mitteldeutschland". Der 11.09.2011 - an jenem Sonntag richten Sturm, Donner, Großhagel und Starkregen Schäden in Millionenhöhe an.

 

Ein Mensch verliert sein Leben. Hunderte sind verletzt. "Lebensretter" zeichnet erstmalig die Chronologie dieses gewaltigen Unwetters. Gegen 16 Uhr erreicht die Schlechtwetterfront das Eichsfeld. In Heiligenstadt feiern zu diesem Zeitpunkt 10.000 Menschen ein Stadtfest. Von einer Minute auf die andere beenden Sturm, Donner, Riesenhagel und Starkregen das Volksfest.

Sendung MDR Lebensretter "Hagelalarm in Mitteldeutschland"

Sendezeit: Do., 03.09. Beginn 20:15 Uhr und Fr., 04.09. Beginn 02:35 Uhr, Dauer 44:30 min


Dann zieht das Unwetter aus dem Eichsfeld weiter nach Nordosten und erreicht am frühen Abend die Region um Bernburg. Bei Plötzkau sorgen Hagel und Starkregen für chaotische Verhältnisse auch auf der Autobahn. Feuerwehrleute müssen Fahrer von Dächern ihrer Autos retten – so hoch steht urplötzlich das Wasser auf der Fahrbahn. Südlich von Bernburg prasseln an diesem Abend Hagelkörner so groß wie Hühnereier nieder. In Peißen werden innerhalb nur weniger Minuten rund 90 Prozent aller Dächer durch den Großhagel beschädigt. Und eine Frau verliert ihr Leben. Das alles geschah in nicht einmal vier Stunden - Stunden, die Betroffenen und Retter nie vergessen werden.


In der von Sven Voss moderierten Sendung stehen ‪‎Lebensretter im Mittelpunkt. Berichtet wird aus Gemeinden im ‎Kreis Bernburg, die sich binnen Minuten vom Unwetter mit Hagel in einen Kriegsschauplatz verwandelten. Neben ‎Peißen und Plötzkau werden auch viele andere Gemeinden des Salzlandkreises Teil des 44- minütigen Beitrages sein. Damals waren nach einigen Minuten Dächer und Autos zerschlagen, Fassaden zerstört und Menschen kämpften ums blanke Überleben. Einige Luftbilder von bbglive.de, welche das Ausmaß der Zerstörung in Peißen zeigen, sind auch Teil der Dokumentation.


Wir waren damals als erstes direkt nach dem Unwetter vor Ort und konnten das Ausmaß der Schäden nur erahnen. In den Gesichtern der Bewohner stand Entsetzten, Angst und Fassungslosigkeit geschrieben: "Es ist wie im Krieg", so ein Anwohner. Am darauffolgenden Tag überflogen wir das gesamte Gebiet im Salzlandkreis, erst aus der Luft war das ganze Ausmaß zu erkennen! Darauf hin dokumentierten wir Tag für Tag den Rückweg in den Alltag der Geschädigten und die Wut der Bewohner.


Im Heilbad Heiligenstadt im Eichsfeld beginnt gerade das Stadtfest. Ein Höhepunkt dabei für die Kinder: die Preisverleihung für die größte Möhre. Wolfgang Gunkel und der Lokalredakteur der „Thüringer Landeszeitung“ Jürgen Backhaus stehen mit vielen Kindern auf der Bühne. Mit dabei auch die damals fünfjährige Luisa Schiefele mit ihrer Mutter Barbara. Mitten in der Preisverleihung bricht das Unwetter mit starkem Hagel über Heiligenstadt herein. Viele Besucher flüchten ins nahegelegene Cafe Multhaupt, das von Rudolf Multhaupt und seiner Frau betrieben wird. Heinz Anhalt von der FFw Heiligenstadt ist im Einsatz.


Das selbe Unwetter zieht weiter in Richtung A 14 und sorgt durch einen Hagelschaden und eine Sturzflut für chaotische Verhältnisse bei Plötzkau. Tomasz Banisch und Christian Maslo werden in Ihrem Auto eingeschlossen. Die Kameraden der FFw Güsten um Marko Wenig kommen zu Hilfe. Das Auto des Ehepaares Kern wird vom Hagel völlig zerstört.


Ingrid Föllner möchte in Ilbersdorf bei Bernburg mit Nachbarn eine Party feiern. Doch plötzlich prasseln Hagelkörner so groß wie Hühnereier auf sie nieder. Jan Rullert von der FFw Preußlitz und Ulrich Robitzsch vom DRK Könnern, der gleichzeitig Kreisbrandmeister ist, erzählen vom schwierigen Einsatz. „Lebensretter“ über die Chronologie einer einzigen Schlechtwetterfront, die in wenigen Stunden Tausende Menschen in Todesangst versetzt hat.