Stadtverwaltung nach Stromausfall lahmgelegt

Nach dem massiven Stromausfall in der Bergstadt von Bernburg am vergangenen Freitag Abend, bei dem fast die komplette Innenstadt zwei Stunden ohne Strom war, haben sich nun am heutigen Vormittag weitere Störungen eingestellt. Das komplette Datennetz der Stadtverwaltung Bernburg ist zusammen gebrochen. Computer blieben am heutigen Montag aus, man könne nicht auf die Datenbanken und das Intranet zugreifen, hieß es.


Am Eingang der Rathäuser im Schlossbezirk sind Mitteilungen zu lesen, auf denen Bürger informiert werden. Aufgrund der stromausfallbedingten Störung ist heute keine Sachbearbeitung Möglich oder das Meldeamt bleibt heute aus technischen Gründen geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis. Auch die Computer der Stadtbibliothek sind betroffen, hier hilft man sich mit Karteikarten weiter.      

 

Grund des massiven Stromausfalles am Freitag gegen 22:30 Uhr war ein Erdschluss zwischen der Schwimmhalle und der Steinstraße. Um die zwei Stunden brannten keine Straßenlaterne, in der Innenstadt von Bernburg war das Licht aus. Viele Gaststätten schlossen, andere saßen im Kerzenschein. Betroffen war der Bezirk von der Franzstraße, Friedensallee bis zum Schlossbezirk, die Post- und Lindenstraße, der Karlsplatz und Lindenplatz und viele andere Straßen. Insgesamt waren rund 4000 Haushalte ohne Strom.  

 

Gerald Bieling, Chef der Stadtwerke Bernburg erklärte uns, was genau passiert ist. Das Mittelspannungsnetz in diesem Bereich hat drei Adern,  eine davon könnte irgendwann einmal gequetscht wurden sein und hat das Kabel beschädigt. Aufgrund einer schadhaften Isolation könnte es schließlich zu einem Kurzschluss gekommen sein. Normaler Weise kann bei der Schädigung eines Kabels im Mittelspannungs- oder Hochspannungsnetz mit einem isolierten oder mit einer Erdschlusskompensation ausgestatteten Sternpunkt bei einem Erdschluss das Netz weiter betrieben werden. In diesen Netzen erfolgt keine automatische Abschaltung durch ein Netzschutzgerät. Mittelspannungsnetze dürfen bis zu einem Zeitrahmen von 30 Minuten bis vier Stunden mit Erdschlussfehler betrieben werden – bei länger andauerndem Defekt kann es unter anderem zu thermischen Überlastungen im Bereich der Erdschlusslöschspule kommen. Aufgrund der Hitzenetwicklung wurde ein zweites Kabel beschädigt, darauf hin sein der massive Erdschluss entstanden.