Rekordjahr für Hochwasserschutz

Das Land hat im vergangenen Jahr so viel Mittel in den Hochwasserschutz investiert wie noch nie zuvor. Das hat Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens am Freitag in Magdeburg mitgeteilt. Insgesamt flossen 2015 nach derzeitigem Stand rund 110 Millionen Euro in Vorhaben zur Umsetzung der Hochwasserschutzkonzeption des Landes sowie zur Beseitigung der Schäden des Hochwassers im Juni 2013.

 

Der bisherige Höchstwert wurde nach dem Hochwasser im August 2002 im Jahr 2003 mit rund 89,1 Millionen Euro erreicht. Insgesamt wurden seit 2002 etwa 710 Millionen Euro für Maßnahmen zur Beseitigung der Hochwasserschäden sowie zur Umsetzung der Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt verwendet.

Ein Grund für dieses Ergebnis liegt darin, dass bereits vor dem Hochwasser 2013 zahlreiche Maßnahmen planungsseitig und teilweise genehmigungsseitig vorbereitet wurden. Mit zusätzlichen 16 Mitarbeitern für die Projektumsetzung aus dem Pool der neueingestellten 40 Mitarbeiter im Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft war es möglich, die vorbereiteten Maßnahmen durchzuführen. Hinzu kam die gute Witterung 2015, wodurch viele Projekte zügiger umgesetzt werden konnten. Mit den im Jahr 2015 eingesetzten Mitteln konnten schwerpunktmäßig Deiche DIN-gerecht saniert bzw. auch Deichlücken geschlossen werden. Aktuell entsprechen etwa 57 Prozent der 1.312 Kilometer Deiche den allgemein anerkannten Regeln der Technik.

 

So wurden folgende Maßnahmen abgeschlossen:

 

die Deichrückverlegung Priorau-Möst (70 Hektar) und Jederitz (235 Hektar), die Elbdeichabschnitte Dabrun, Wörlitz, Vockerode, Grünewade, Heinrichsberg - Glindenberg, Fischbeck, Schönhausen und Parey sowie die Saaledeiche Merseburg und Groß Rosenburg. Darüber hinaus wurden neue Maßnahmen begonnen. Schwerpunkte waren hier der Flutungspolder Rösa, das Alandüberleitungsbauwerk, die Deichrückverlegung Sandau Nord und Törten sowie der Deichlückenschluss in Aken.

 

Fortgeführt wurden zudem z.B. die Baumaßnahmen am Hochwasserrückhaltebecken Wippra, der Neubau des Deiches Jeßnitz West, die Sanierung des Wehrs Neuwerben, die Sanierung des Deichs bei Fischbeck, die Sanierung der Deiche an der Schwarzen Elster, der Deichneubau/Schöpfwerksbau Elster und die Sanierung des Speichers Schladebach. Mit der Veröffentlichung der Hochwasserrisikomanagementpläne für die Flussgebiete Elbe und Weser wurde der erste Zyklus der Hochwasserrisikomanagement - Richtlinie beendet. Und die sich aus der Studie „Potenzielle Standorte für Hochwasserpolder und Deichrückverlegungen an den Gewässern Elbe, Mulde, Saale und Weiße Elster“ ergebenen 42 Standorte wurden näher untersucht.