Sehr emotionale Momente beim wiedererkennen auf Schulbildern der Kindheit, ehemalige Schulfreunde treffen aufeinander, die erste große Liebe aus Kindheitstagen steht plötzlich da, was für Augenblicke.
Niemand hätte mit solch großen Andrang auf dem Schulhof gerechnet. Das Baalberger Schultreffen, eher eine Stammtisch Idee zog am vergangenen Samstag fast eintausend Besucher auf das Gelände der fast 500 jährigen Schulgeschichte. Schüler, Lehrer, Direktoren, alle kamen aus den entlegensten Winkel und ganz Baalberge war auf den Beinen. Am Nachmittag wurden die Tore geöffnet und der Besucherstrom auf die liebevoll gestalteten Stellwände, Schaustücke und Erinnerungen riss nicht ab. Sehr emotionale Momente beim wiedererkennen auf Schulbildern der Kindheit, ehemalige Schulfreunde treffen aufeinander, die erste große Liebe aus Kindheitstagen steht plötzlich da, was für Augenblicke.
Zuvor wurde für das Baalberger Schultreffen ordentlich die Werbetrommel gerührt, erzählt Heiko Scharf, Baalberger und Ortsbürgermeister. Die meiste Werbung erfolgte über Facebook und Mund zu Mund Propaganda. Im Oktober wurde die Idee konkretisiert, Uwe Wachsmut, Rene Faber, Peter Pfeifer, Heiko Scharf sowie die ehemaligen Lehrer Eckard Scholz, Armin Freier, Heike Becker und Christine Hummel fingen an, das Treffen zu organisieren. Dazu zählte ein Aufruf an die ehemaligen Schüler, um alte Schulbilder zu sammeln, woraus schließlich fast 300 Stück wurden. Weitere Bilder folgten aus der Schulchronik und vom Ortschronisten Eckard Schulz. Alle Bilder wurden auf A3 gedruckt und chronologisch aufgehängt. Die ältesten Klassenbilder stammen aus Jahr 1918, und das zieht sich fort bis zur Schließung im Jahr 2004.
Fotos: Privat
Die Ältesten der Besucher waren bereits über 90 Jahre, dass waren Marie Kreisler und Herman Steue. Eckard Schulz beispielsweise war sein ganzes Leben auf der
Schule, erst als Schüler, dann bis zuletzt als Lehrer. Ebenso wie Armin Freier, der nach seinem Schulunterricht als Lehrer und später als Schulleiter an der Baalberger Schule tätig war. Der
älteste Lehrer mit fast 80 Jahren war Jochen Kittler, der überwiegende Teil der Gäste hatte das Rentneralter weit überschritten. Da die Schule im Jahr 2004 geschlossen wurde, waren die jüngsten
Gäste um die 30 Jahre, erzählt Heiko Scharf.
Begonnen hat der Schulunterricht in der Schule Baalberge im Jahr 1524 so ist es zu lesen. Hunderte Schüler verbrachten hier Ihre Schulzeit. 1967 kamen erstmals
Poleyer Schüler in die 5. Klassen nach Baalberge. Später, 1973, als die Poleyer Schule geschlossen und der Sophie-Scholl Baalberge angeschlossen wurde, gingen die älteren Schüler in die
Liebknechtschule nach Bernburg. 1974 wurde der Erweiterungsbau Gebäude 3 eingeweiht. Das Haus bot Platz für 8 Kabinette, das Direktorenzimmer und Sekretariat. Auf Initiative der Gemeinde wurden
im Keller des Gebäudes 2 Speiseräume und ein Werkraum errichtet. Auf dem Dachboden entstand ein Fotolabor und ein Funkraum, der später für die AG Flugmodellsport genutzt wurde.
1980 kamen die ersten Betonteile für die neue Turnhalle, Fundament und Bodenplatte folgten. Die Schüler der 5. Klassen halfen bei den Vorbereitungen für den
Parkett Fußboden. Am 30. September folgte die feierliche Übergabe der Turnhalle an die POS Baalberge durch Kreisschulrat Koine. Bürgermeister R. Dittrich überreichte den Schlüssel an
Schuldirektor H. Körber.
Mit dem letzten Schultag am 07.07.2004 endete schließlich die 480 jährige Geschichte der Baalberger Sekundarschule für immer. Nach der Räumung gingen 11 Lehrer zur Sekundarschule Süd-Ost in Bernburg. Die vergleichbar junge Geschichte der Turnhalle hingegen ist nicht zu Ende. Tagtäglich wird diese durch die Grundschule, Vereinen und Seniorengruppen genutzt. Bis 2018 soll die Turnhalle Innen sowohl auch Außen komplett saniert sein.