Umgestaltung des Stadtparks Alte Bibel in Bernburg

Schwerpunkte sind die Gestaltung der Eingangsbereiche, die Überarbeitung und klare Ausarbeitung des Wegenetzes, die Schaffung von Ruhe- und Aktionsbereichen sowie die Heraushebung identitätsstiftender Merkmale als Stadtpark.


Seit Mitte letzten Jahres konnten sich Landschaftsarchitekten für die Teilnahme am Realisierungswettbewerb Stadtpark "Alte Bibel" bewerben. Mit dem Wettbewerb wollte die Stadt Bernburg (Saale) als Ausloberin unter den vielfältigen Ideen der Landschaftsarchitekten das stimmigste Konzept für das zukünftige Bild des ehemaligen Friedhofes finden und in den nächsten Jahren realisieren.

 

Den Wettbewerb haben die Landschaftsarchitekten POLA aus Berlin für dich entschieden. Zum gestrigen Nachmittag hatte der Oberbürgermeister der Stadt Bernburg (Saale) Henry Schütze alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung bzgl. Umgestaltung des Stadtparks "Alte Bibel" in die Stadthalle des Stadtparks eingeladen, deren Einladung meist ältere Bürger folgten.

 

Im Vorfeld fand ein Rundgang durch den Stadtpark mit dem Architekt Jörg Michel statt, bei welchen viele Mitglieder des Stadtrates, die Mitarbeiter des Bau- und Sanierungsausschusses sowie des Planungs- und Umweltausschusses anwesend waren.

An dem Wettbewerb für die Gestaltung der "Alten Bibel" nahmen über 50 Bewerber teil, rund 965.000 Euro stehen zunächst für die Umgestaltung aus dem Topf: Soziale Stadt bereit, so Oberbürgermeister Henry Schütze. Was in New York der Central Parkt ist, ist in Bernburg der Stadtpark "Alte Bibel", so zitierte er eine Aussage seines Kollegen.

 

Die Umgestaltung des Stadtparks soll bis 2019 in zwei Abschnitten erfolgen, weitere Fördermittel will man in der Verwaltung dafür Einwerben. Schwerpunkte sind die Gestaltung der Eingangsbereiche, die Überarbeitung und klare Ausarbeitung des Wegenetzes, die Schaffung von Ruhe- und Aktionsbereichen sowie die Heraushebung identitätsstiftender Merkmale als Stadtpark. Neue Beleuchtungseinrichtungen, offene Abgrenzungen des Eingangsbereiches Mozart- und Beethoferstraße, die Schaffung völlig neuer Erlebnisbereiche am Aufgang der Saale, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch beleuchtete Sitzelemente, die Wiedererkennung und Identifizierung als Stadtpark sowie eine generationsübergreifende Nutzung Parks sind dabei die Herausforderungen.

 

Der Gewinner des Wettbewerb, Jörg Michel, Landschaftsarchitekt der POLA erörterte die Maßnahmen im einzelnen. POLA, die Kurzform von Poetische Landschaften, versucht, das emotionale Gedächtnis eines Ortes sichtbar, die Stimmung physisch greifbar zu gestalten, Ideen einer Welt in der wir morgen leben wollen, zu verbildlichen.

Die "Alte Bibel" ist schon fast ein perfekter Ort, ein ehemaliger Friedhof ist schon ein zentraler Ort, das besondere ist nun, diesen zu einem besonderen Ort zu machen, deshalb war das Augenmerk von Anfang an, nicht das Rad neu zu erfinden, sondern das, was nicht gut funktioniert wieder in Funktion zu bringen und durch neue Sachen zu ergänzen sowie die Wohlfühlatmosphäre zu steigern.

 

Ein alter Friedhof ist geprägt durch eine Ummantelung, ein ganz klassischer Park, ähnlich das Prinzip aus den alten Klostergärten mit Kreuzgang sind auch die Friedhöfe entstanden, meist mit einem Quell in der Mitte, das mystische auf der einen Seite, das zentrale auf der anderen Seite.

 

Grundsätzlich besteht der Park aus zwei Teilbereiche, der erste ist der Bereich Richtung Schwimmhalle / Friedrichstraße mit dichten Baumbestand und der Bereich in Richtung Spielplatz / Mozartstraße / Wilhelmstraße mit weitläufigen Flächen.

 

Hier soll die Betonfläche entfernt werden und der Spielplatz mit höheren Spiel und Erlebnisbereich sowie optimierten Spielabläufen auf die dann neu geschaffene Fläche umziehen. Dafür soll der Blick vom neu geschaffenen Eingangsbereich Mozartstraße auf eine große Fläche gelenkt werden, welche als große Rasen- und Liegefläche genutzt werden soll. Außerdem sollen die Mauern durch Bepflanzungen aufgewertet, die Abgrenzung des Eingang Mozartstraße mit Elementen versehen werden, die Gehwege verbreitert und gepflastert und neue Sitzelemente geschaffen werden. Auch ist die Herausstellung und Erweiterung der Aussichtsplattform geplant, der Blick von der Terrasse auf die Stadt muss erweitert werden, genau wie die Weiterführung des Weges in den Stadtpark hinein. Aber auch der Blick von der Saale in Richtung Terrassen muss klar vermitteln, was sich dahinter verbirgt.

 

An der Straße zur Schwimmhalle soll ein weiterer Gehweg geschaffen werden, Hauptwege werden mit Stadtpflaster versehen. Die eigentlich spannenden Wege sind die Trampelpfade, so der Architekt. Diese führen von der Schwimmhalle in Richtung Friedrichstraße / Beethovenstraße, ein sehr dichter Teil, schon fast ein verwunschener Bereich mit alten Gräbern, deren Potenziale nicht genutzt sind. Hier könnte beleuchtete Sitzelemente den Bereich aufwerten.



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