Rohbauarbeiten am Saalplatz in Bernburg begonnen

"Wenn man erst aus dem Dreck raus ist, geht es schneller, und aus dem Dreck raus sind wir in den nächsten zwei Wochen", so Holger Köhncke, Bauherr des Saalplatz Ensemble.


Vor gut zwei Wochen wurde am Saalplatz in Bernburg der Turmdrehkran aufgebaut, ein sichtbares Zeichen für den Baubeginn. Natürlich wurden in den letzten Monaten Gebäudeteile abgerissen, eine Baugrube ausgehoben und die historischen Gebäude aufwendig unterfangen. Trotz intensiven Voruntersuchungen des Baugrundes auf der Kante eines alten Steinbruches und der Tatsache, dass die verschiedenen Gebäudebestandteile kompliziert ineinander verzahnt und nicht auf sicheren Fundamenten standen, trieben die Kosten unvorhersehbar in die Höhe.

 

Am deutlichsten wird das Bauprojekt durch die große Baugrube zischen Saalplatz 12 und Kugelweg 4, vom Kugelweg aus sind viele eingeschalte Bereiche in der Baugrube zu erkennen, welche die künftigen Parkboxen für die Anwohner entstehen lassen. Der ungewöhnliche Fall in der Baugrube ist, dass die Erdarbeiten parallel zu den Schalarbeiten statt finden.

 

"Wenn man erst aus dem Dreck raus ist, geht es schneller, und aus dem Dreck raus sind wir in den nächsten zwei Wochen", so Holger Köhncke, Bauherr des Saalplatz Ensemble.

Am Saalplatz 10 und Kugelweg 4 wird erst gebaut, wenn der Rohbau des Hauptkomplexes steht, dass wird ungefähr im Januar des kommenden Jahres sein. Durch de Abbruch des Treppenhauses ist der Saalplatz 10, der ehemalige Ofenladen nicht begehbar und kann daher auch noch nicht saniert werden. Über die zwei neuen Treppenhäuser werden dann die Altgebäude erschlossen, ein zentraler Aufzugsschacht verbindet behindertengerecht die Neubauteile mit dem Altbau und erschließt mit einem Laubengang die einzelnen Gebäudeteile.

 

In der alten Spowa und Nebengebäude, Saalplatz 14 und 15 wird derzeit ein Treppenhaus betoniert, eine Begehung ist hier derzeit nicht Möglich, da hier deutliche Veränderungen der Grundrisse und der Treppenhauseinbau erfolgen. Grundsätzlich soll die Komplettsanierung der Gebäude rein technisch, neuer Decken und Dachstühle Ende des 4. Quartal 2017 fertig gestellt werden.

 

Am Saalplatz 14 und 15 sind nur noch grobe Strukturen von der ursprünglichen Gestaltung zu erkennen, die Gebäude werden im wesentlichen so hergerichtet, wie ursprünglich vor hundert Jahren. Der jüngste Bau am Saalplatz ist das Gebäude mit den Nummer 13, weil das ursprüngliche Gebäude bei der Brückensprengung 1946 in sich zusammen rutschte, jedoch wird hier die schlichte Form der Fassade wieder hergerichtet. Der Kugelweg 4 und Saalplatz 10, die markanten Gebäude mit der historischen Klinkerfassade sollen eins zu eins wieder hergestellt werden, die Altbausubstanz wird die absolute Dominanz am Saalplatz behalten, ergänzt durch zwei Neubauten. Das Areal wird nach Fertigstellung die Situation deutlich verbessern und als eine städtebauliche Einheit wirken.

 

Ob auf dem markanten Eckhaus wieder eine Turmbekrönung realisierbar ist, werde geprüft, die Fassade hingegen wird durch historischen Elemente ergänzt. Im Jahr 1998 wurde der Saalplatz komplett saniert, die öffentlichen Stellplätze sind enorm wichtig, deshalb wird die Parkraumsituation an dieser Stelle so bleiben wie sie ist, Parkplätze sind immer vorrangig.

 

Die Kosten für den Saalplatz 12 und Kugelweg 4 betragen rund 4 Mio., für Saalplatz 13 - 15 rund 2 Mio. Euro, die Gründung und Unterfangung der Gebäude verursachten Mehrkosten von rund 10 - 15 Prozent. Das Geld wird aus 2/3 Eigenmitteln der Bernburger Wohnstätten mbH und 1/3 Fördermittel bereit gestellt. Ohne die Förderung müssten die Mietkosten nach Sanierung bei 11 bis 12 Euro/ qm Kaltmiete liegen, durch die Förderung jedoch können die Mietkosten auf 7 bis 7,50 Euro reduziert werden. Das Interesse der Mieter ist sehr hoch, teils mehrere Bewerber kommen auf eine Wohnung. Die exorbitanten Baukosten dieses innerstädtischen Bauprojektes lassen nur wenig Spielraum, jedoch ist die Frage nach hochwertigen Wohnraum sehr hoch, auch die Nachfrage von Gewerberaum in diesem Bereich ist sehr hoch, schon jetzt sein ein Vormietvertrag geschlossen.

 

Der Saalplatz wird das wieder sein, was er früher einmal war, eine absolute Dominanz im Stadtgebiet, das wird aber nicht allein wegen der sanierten Gebäudestruktur passieren, sondern vielmehr auch wegen seiner exponierten Lage an der Saale.


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