Gewässerkundliche Messungen der Saale

Zur Lösung vieler wasserwirtschaftlicher Aufgaben sind Kenntnisse über das Abflussgeschehen erforderlich. Eine wichtige Grundlage hierfür sind Durchflussmessungen. Der Durchfluss (Abfluss) wird über die Messung der Strömung (Fließgeschwindigkeiten) ermittelt.


Viele Menschen waren verwundert, warum gestern ein großes Schiff des WSA inmitten der Saale in Bernburg lag. Eine Anfrage beim Wasser- und Schifffahrtsamtes in Bernburg ergab, das gewässerkundliche Messungen durchgeführt wurden. Das Erfassen von Wasserständen und Durchflüssen dient zur allgemeinen Information der Öffentlichkeit sowie der Schifffahrt zur Beschreibung der aktuellen Situation in den Gewässern (Wasserstandsnachrichtendienst), als Grundlage für wasserwirtschaftliche Melde- und Warndienste, als Leitwerte bei wasserbaulichen Maßnahmen (z. B. Baggerungen in Schifffahrtsrinnen), zum Erstellen und Kalibrieren numerischer und physikalischer Modelle, zum Festlegen von Bemessungswasserständen für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen, zur Steuerung wasserwirtschaftlicher Systeme und wasserbaulicher Anlagen im Rahmen von Bewirtschaftung, Hochwasserschutz, Verkehrswasserwirtschaft, Entwässerung, Abwasserentsorgung oder zur Beweissicherung.

 

Zum Erfassen von Wasserständen oberirdischer Gewässer werden Pegel gesetzt. Diese sind überwiegend mit Schwimmern oder Druckluftsystemen ausgestattet, bei Betriebspegeln häufig auch mit Drucksonden. Die Wasserstände sind die Grundlage für die Durchflussermittlung. Sie können durch regelmäßige Einzelablesungen (Lattenpegel)oder durch kontinuierliche Registrierungen (ergänzende Einrichtungen zum Lattenpegel) erfasst werden.

 

Zur Lösung vieler wasserwirtschaftlicher Aufgaben sind Kenntnisse über das Abflussgeschehen erforderlich. Eine wichtige Grundlage hierfür sind Durchflussmessungen. Der Durchfluss (Abfluss) wird über die Messung der Strömung (Fließgeschwindigkeiten) ermittelt. Sie erfolgen im allgemeinen in ausgewählten Gewässerquerschnitten in Verbindung mit Messungen des Wasserstandes an einem Pegel. Der Durchfluss (Q) ist das Wasservolumen, das einen bestimmten Querschnitt in der Zeiteinheit durchfließt, unabhängig von der Zuordnung zu einem Einzugsgebiet.

 

Die Ergebnisse der Durchflussmessungen werden in Beziehung zum Wasserstand gesetzt, in der Regel zur Erstellung von Abflusskurven (Abflusstafeln). Sie ermöglichen kontinuierliche Abflussangaben, damit sind u. a. Veränderungen des Gewässerprofils und der Gerinnehydraulik feststellbar.



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