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Camp Stahl räumt auf mit Gewalt und Mobbing am Campus Technicus

Christine Brauns, Schulleiterin des Campus Technicus und Luisa Liebefinke, Netzwerkkoordinatorin der Netzwerkstelle für Demokratie leben! der Stiftung Ev. Jugendhilfe St. Johannis Bernburg werben für Camp Stahl - Projekt gegen Gewalt an Schulen.


Mit 730 Schülern ist das Campus Technicus in Bernburg die größte Sekundarschule des Salzlandkreises. Immer wieder kommt es hier zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei der zum Teil auch die Polizei einschreiten muss. Kein Einzelfall, an jeder Schule gibt es Vorfälle, so Schulleiterin Christine Brauns.

 

Am Campus Technicus ist es nur etwas mehr, einfach deshalb, weil es hier die meisten Sekundarschüler gibt und deshalb auch der Anteil von schwierigen Schülern höher ist. Auch spielt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund eine Rolle, denn dieser ist hier höher als an anderen Schulen.

 

Camp Stahl - Projekt gegen Gewalt an Schulen

 

Carsten Stahl, bekannt aus der RTL-Serie "Privatdetektiv im Einsatz", hält an hunderten Schulen in Deutschland Vorträge gegen Gewalt an Schulen, mit großem Erfolg! Sein Motto: Tue Gutes und rede darüber! "Wir dürfen nicht mehr wegschauen, sondern müssen den Finger in die Wunde legen um grundsätzliche Veränderungen zu erreichen." Mit seinem Projekt "Camp Stahl" ist er so nah an Schülern wie kaum ein anderer.

 

Er begibt sich auf das Niveau der Schüler, räumt auf mit Gewalt, Drogen und Vorurteilen gegenüber anderen. Sein Ziel ist, dass Bewusstsein bei Schülern zu schärfen. Am Ende der Workshops unterschreiben Schüler auf einem großen Plakat. Sie alle werden Botschafter gegen Gewalt, Mobbing und Menschenfeindlichkeit.

 

An hunderten von Schulen in ganz Deutschland sei es noch nie vorgekommen, das Schüler sich ausschließen. Jeder kann mal Opfer oder Täter sein, meint Luisa Liebefinke, Netzwerkkoordinatorin der Netzwerkstelle für Demokratie leben! in der Stiftung Ev. Jugendhilfe St. Johannis Bernburg.

 

Initiator Stiftung Ev. Jugendhilfe St. Johannis

 

Die Netzwerkstelle des Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Salzlandkreis ist in der Stiftung Ev. Jugendhilfe St. Johannis Bernburg. Luisa Liebefinke erklärt, worum es in diesem Projekt geht. Die Motivation ist, sich im Rahmen von „Demokratie leben!“ für ein tolerantes, friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft einzusetzen.

 

"Zur Durchführung des Projektes haben wir jemanden gebucht, der durch Fernsehen und anderen Medien sehr bekannt ist." Das Projekt Camp Stahl wird nacheinander an allen drei Standorten des Campus Technicus statt finden. Vom 7. bis 9. Mai räumt Carsten Stahl in Vorträgen und Workshops mit Gewalt an Schulen und Mobbing auf. Auch in anderen Schulen im Salzlandkreis soll das Projekt fortgeführt werden.

 

 

Kooperation mit Campus Technicus

 

Als größte Schule im Salzlandkreis viel die Wahl schließlich auf das Campus Technicus. Christine Brauns, Schulleiterin der Sekundarschule Campus Technicus ist von diesem Projekt begeistert, setzt aber vor allem auf Nachhaltigkeit. Das Camp muss nachwirken, immer wieder sollte das Camp aufgegriffen und neue Höhepunkte gesetzt werden.

 

"In einer Schulleiterdienstberatung in Staßfurt hatte ich die Gelegenheit, in das Camp Stahl reinzuhören. Ich fand es super toll und mein erster Gedanke war, das wäre auch was für Lehrer. Ich war vom Auftreten begeistert, wie er Schüler anspricht und motiviert."

 

Es ist die Art und Weise, wie es Carsten Stahl in seinen Workshops schafft, eine ganze Aula für sich zu gewinnen und man buchstäblich eine Stecknadel fallen hören kann.

 

"Für Schüler ist es gut, wenn einmal andere in Aktion treten, als immer nur die Lehrer!" Die Probleme der Gesellschaft sind auch in der Schule. Dagegen anzukämpfen erfordert viel Zeit, die an anderer Stelle fehlt. Das alles nur von Lehrern zu Händeln, ist nicht machbar.

 

Lehrer sind grundsätzlich erst einmal Gegner der Schüler. Lehrer werden von Schülern als als Ü50 oder Ü60 gesehen, da sind Schulsozialarbeiter näher dran. Sie sind jünger und haben einen ganz anderen Draht, auch zu den schwierigen Schülern. "Leider haben wir für alle 3 Schulstandorte gerade einmal 2 Schulsozialarbeiter, ein dritter Schulsozialarbeiter ist beantragt, aber ich sehe wenig Hoffnung", sagt Christine Brauns.

 

Bundesprogramm „Demokratie leben!“

 

An jeder Schule gibt es Vorfälle, Augenmerk wird auf die Sekundarschulen gelegt. Der Brennpunkt sind vor allen die 7. und 8. Klassen. Schüler sollen eingebunden und dehren Handlungen erfragt werden, um so gegen Mobbing und Gewalt anzukämpfen. In den Workshops wird bewusst ein Spannungsfeld aufgebaut, so fühlen sich die Schüler angesprochen.

 

Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ steht für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander. Menschen engagieren sich unter anderem in lokalen Partnerschaften für Demokratie, in Landes-Demokratiezentren und in verschiedenen Modellprojekten.



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