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Die MS Sans Souci bei Packeis auf der Durchfahrt von Bernburg

Am 03. März 2018 schob sich das 82 Meter lange Hotelschiff MS "Sans Souci" durch den Flusslauf der Saale vom Winterhafen Mukrena nach Magdeburg. Besonders zu schaffen machte dem Kollos das Packeis in den Vorhäfen der Schleusen Alsleben, Bernburg und Calbe.


Das 82 Meter lange Hotelschiff MS "Sans Souci" ist aus dem Winterschlaf erwacht und am Samstag in die neue Saison 2018 aufgebrochen. Dickes Packeis auf der Saale stellte Reederer und Schiffseigner Peter Grundewald vor eine schwierige Aufgabe. Vom Winterhafen Mukrena ging es in der ersten Etappe nach Magdeburg. Besonders zu schaffen machte dem Kollos das Packeis in den Vorhäfen der Schleusen Alsleben, Bernburg und Calbe.

 

Hotelschiff brauchte länger als üblich

 

Viele Schaulustige warteten fast eine Stunde am Ufer der Saale in Bernburg, und das trotz eisiger Temperaturen von minus elf Grad. Schließlich hörte man, schon bevor das Schiff in Sichtweite rückte, die Eisbewegungen des Flussbettes. Schließlich kam das Schiff mit lautem Getöse aus Richtung Gröna. In den Vorhäfen und kurz vor Gröna war das Eis rund 10 Zentimeter dick, das kostete viel Zeit und Fingerspitzengefühl. Schiffseigner Peter Grunewald steuerte langsam das Schiff in Richtung Schleuse.

 

Langsam schoben die Schiffsschrauben das 9,50 breite Schiff vorwärts, voll besetzt mit Glühweintrinkenden Fahrgästen auf dem Sonnendeck, in Richtung des oberen Schleusenvorhafen. Unheimliche Geräusche, berstende Eisschollen krachten auseinander, gebrochene Eisstücke krächzend am Schiffsrumpf entlang. Deutliche Spuren an der Wasserlinie, alte Anstriche und Grundierungen kommen ans Tageslicht.


 

Zwei Anläufe bei Schleuseneinfahrt

 

Da ein genaues Manövrieren bei geschlossener Eisdecke kaum Möglich ist, wurde zweimal Anlauf genommen, um bestmöglich in die Schleuse zu gelangen. Auch in der Schleuse ging es nur zentimeterweise nach vorn. Ohne starke Seitenstrahlruder wäre es unmöglich, bei dieser Menge Eis überhaupt unbeschadet in die Schleusenkammer zu kommen.

 

Wasser- und Schifffahrtsamt mit an Bord

 

Das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes war auch mit an Bord. Zahlreiche Gerätschaften waren am Bug und Heck des Hotelschiffes aufgebaut, um Peilmessungen des Flussbettes durchzuführen. Dabei ging es vor allen darum, die optimale Fahrrinne für große Schiffe zu finden, das sich das Geschiebe des Flussbettes von Zeit zu Zeit verschiebt.

 

Wasserkraftanlage herunter gefahren

 

Während der Talfahrt des Schiffes durch Bernburg wurden die zwei Wasserkraftanlagen in Bernburg herunter gefahren. Grund hierfür war die zerbrochenen Eisdecke. Würden größere Eisstücke in die Turbinen gelangen, könnten diese die Turbinen beschädigen.

 

Große Schwertransporte noch im März geplant

 

In den nächsten Wochen, voraussichtlich Ende März werden mehrere Schwertrasporte auf der Saale durchgeführt. Zunächst fahren die Lastschiffe zu Berg, nehmen Ladung im Chemiepark auf und Fahren mit Großaggregaten zu Tal. Besonders kritisch ist auch hier immer wieder der Bereich des oberen Schleusenvorhafen zur Ein- und Ausfahrt in die Schleuse.

 

Schleusensperrung Bernburg ab 08.10.2018

 

Alle sechs Jahre findet turnusmäßig eine Bauwerksprüfung der Schleusenanlagen statt. Dazu zählen nicht nur Schleusentore, sondern auch die mit 105 m lange und 20 m breite Schleusenkammer sowie die Ein- und Ausfahrten der Schleuse. Die letzte Bauwerksprüfung fand im Jahr 2012 statt. Hier wurden auch die Dammbalkennischen an den Schleusentoren untersucht und von groben Ablagerungen im Bereich der Revisionsverschlüsse gesäubert. Ab 08. Oktober soll die Erneuerung der Spundwände des oberen Vorhafen erfolgen, dabei wird ein Zeitfenster für Schleusungen am Wochenende möglich sein.



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