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Erstmals mehr Ausbildungsstellen als Bewerber im Salzlandkreis

Die Agentur für Arbeit Bernburg verzeichnete bei den betrieblichen Ausbildungsstellen eine deutliche Steigerung.


Im Zeitraum Oktober 2017 bis März 2018 wurden dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur im Salzlandkreis insgesamt 1.102 Ausbildungsstellen gemeldet, 201 (22,3 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und der Agentur für Arbeit macht das Interesse der Betriebe, sich die Fachkräfte von morgen zu sichern, deutlich. Im bisherigen Beratungsjahr wurden insgesamt 767 Jugendliche durch die Ausbildungsvermittlung der Arbeitsagentur bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt. Das sind 189 (-19,8 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

„Unternehmen versuchen immer frühzeitiger Jugendliche als Azubis für ihr Unternehmen zu gewinnen. Daran merkt man, dass der Wettbewerb um junge Nachwuchskräfte steigt“, so Anja Huth, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bernburg. „Wir stehen in den kommenden Jahren vor einer riesigen Herausforderung. Viele ältere Beschäftigte werden in Rente gehen. Dafür brauchen die Unternehmen Nachwuchs, um die Lücken zu schließen. Jeder Arbeitgeber ist gut beraten auch jenen Jugendlichen eine Chance auf Ausbildung zu ermöglichen, die auf den ersten Blick nicht die gewünschten Erwartungen erfüllen. Wir müssen die Risiken minimieren, Talente zu übersehen. Dazu zählt auch, die eigenen Auswahlverfahren kritisch zu hinterfragen. Talente findet man nicht durch eine Rasterfahndung. Talente findet man in Gesprächen, im praktischen Erleben“, so Anja Huth.

 

Das Zwischenergebnis zeigt nach 6 Monaten, dass die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in diesem Jahr insgesamt nicht ausgeglichen ist. Bis zum Ende des Beratungsjahres am 30. September 2018 gilt es für die Jugendlichen und die Arbeitgeber, zusammen zu finden. Von den seit Anfang Oktober 2017 gemeldeten Ausbildungsstellen sind Ende März noch 703 unbesetzt. Diese Zahl liegt um 50 Stellen (7,7 Prozent) über dem Vorjahresniveau. Von den gemeldeten Bewerbern/-innen waren zum gleichen Zeitpunkt noch 437 unversorgt. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Rückgang von -22,7 Prozent (-128 Personen).

 

Insgesamt stellt sich die Situation am Ausbildungsmarkt rein rechnerisch wie folgt dar:

 

Im Bezirk der Arbeitsagentur Bernburg kamen bis Ende März auf einen Bewerber durchschnittlich 1,4 Ausbildungsstellen (Vorjahresmonat VJM: 1,2). Schaut man auf die noch unbesetzten Ausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber, zeichnet sich ähnliches ein Bild: rechnerisch entfallen auf jeden unversorgten Bewerber 1,6 Ausbildungsstellen (VJM 1,2).



Angebot und Nachfrage passen in der Praxis oft nicht zusammen. Gründe können darin liegen, dass die Jugendlichen nicht über die von Arbeitgebern geforderten Schulabschlüsse oder Noten verfügen, der gewünschte Ausbildungsplatz im näheren Umkreis nicht zur Verfügung steht oder die angebotenen Ausbildungsberufe nicht den Wünschen der Jugendlichen entsprechen.

 

Die Arbeitsagentur bietet vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten vor Aufnahme oder auch während einer Berufsausbildung. Bewährt haben sich in der Vergangenheit die Berufsorientierung und Berufsberatung. Als besonders wirksames Instrument hat sich die Einstiegsqualifizierung (EQ) erwiesen. Die Einstiegsqualifizierung ist ein Langzeitpraktikum, bei der Jugendliche einen Betrieb bzw. Ausbildungsberuf über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten kennenlernen können. Auch das Unternehmen kann sich so ein genaues Bild vom jeweiligen Bewerber machen. Viele Ausbildungsplatzsuchende und Betriebe fanden bisher auf den „zweiten Blick“ zueinander.

 

Während der Ausbildung unterstützt die Agentur für Arbeit mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) in Form von Nachhilfeunterricht die Azubi mit Schwierigkeiten in der Berufsschule.

 

Durch das Instrument „Assistierte Ausbildung“ (AsA) sollen Jugendliche mit erhöhtem Unterstützungsbedarf auch weiterhin die Chance erhalten, eine Ausbildung zu beginnen und erfolgreich abzuschließen.

Zu Beginn soll durch intensive Beratung und Betreuung der Jugendlichen ein Ausbildungsbetrieb gefunden werden. War dies erfolgreich, erhalten Betrieb und Azubi für die gesamte Dauer der Ausbildung bedarfsgerechte individuelle Unterstützung, beispielsweise in Form von Nachhilfeunterricht, Prüfungsvorbereitung, Krisenintervention, Erarbeitung von Lerntechniken oder Sprachförderung.

 

Auch nach dem Erreichen der Halbzeit des Beratungsjahres melden sich noch zahlreiche junge Menschen, die z.B. zuerst dachten, auch allein einen Ausbildungsplatz zu finden oder solche, die ihre Ausbildung oder eine weiterführende Schule abgebrochen oder keinen Studienplatz erhalten haben. Die Bemühungen der Arbeitsagentur und der Kammern laufen auf Hochtouren, um möglichst noch vor den Sommerferien, noch offene Ausbildungsstellen zu besetzen und Jugendliche in Ausbildung zu vermitteln.

 

Jugendliche, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, sollten unbedingt Kontakt mit der Agentur für Arbeit aufnehmen, bzw. halten.

 

Auch Betriebe, die noch Auszubildende suchen, sollten sich mit der Arbeitsagentur in Verbindung setzten. Freie Stellen nimmt die Ausbildungsvermittlung unter der Rufnummer des bekannten Ansprechpartners im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit entgegen. Alternativ kann die gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 20 genutzt werden.



Ausbildungsmarkt in den Regionen:

 

Geschäftstellenbereich Bernburg:

 

Berufsausbildungsstellen

Bewerber

Gemeldet seit Berichtsjahr 2017/2018

darunter unbesetzt

Gemeldet seit Berichtsjahr 2016/2017

darunter unversorgt

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

395

42

223

-12

281

-31

147

-27

 

In Bernburg haben sich weniger Bewerber gemeldet, als durch die Unternehmen Ausbildungsstellen gemeldet wurden.

 

Von den 395 Berufsausbildungsstellen in Bernburg und Umgebung waren 185 Ausbildungsstellen aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet. An zweiter Stelle findet sich mit 76 gemeldeten Lehrstellen der Handel und Tourismus und 44 Ausbildungsstellen wurden im kaufmännischen Bereich angeboten.

 

Geschäftstellenbereich Schönebeck:

 

Berufsausbildungsstellen

Bewerber

Gemeldet seit Berichtsjahr 2017/2018

darunter unbesetzt

Gemeldet seit Berichtsjahr 2016/2017

darunter unversorgt

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

272

55

177

21

216

-36

130

-26

 

In Schönebeck haben sich weniger Bewerber gemeldet, als durch die Unternehmen Ausbildungsstellen gemeldet wurden.

 

Von den 272 Berufsausbildungsstellen in Schönebeck und Umgebung waren 125 Ausbildungsstellen aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet. An zweiter Stelle findet sich mit 65 gemeldeten Lehrstellen der Handel und Tourismus und 33 Ausbildungsstellen wurden im Bereich Verkehr und Logistik angeboten.

 

Geschäftstellenbereich Staßfurt:

 

Berufsausbildungsstellen

Bewerber

Gemeldet seit Berichtsjahr 2017/2018

darunter unbesetzt

Gemeldet seit Berichtsjahr 2016/2017

darunter unversorgt

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

222

44

146

16

142

-37

85

-23

 

In Staßfurt haben sich weniger Bewerber gemeldet, als durch die Unternehmen Ausbildungsstellen gemeldet wurden.

 

Von den 222 Berufsausbildungsstellen in Staßfurt und Umgebung waren 122 Ausbildungsstellen aus dem verarbeitenden Gewerbe gemeldet. An zweiter Stelle findet sich mit 40 gemeldeten Lehrstellen der kaufmännische Bereich und 24 Ausbildungsstellen wurden im Bereich Handel und Vertrieb angeboten.

 

Geschäftstellenbereich Aschersleben:

 

Berufsausbildungsstellen

Bewerber

Gemeldet seit Berichtsjahr 2017/2018

darunter unbesetzt

Gemeldet seit Berichtsjahr 2016/2017

darunter unversorgt

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

Anzahl

Veränderungen VJ

213

60

157

25

128

-85

75

-52

 

In Aschersleben und Umgebung war die Diskrepanz zwischen gemeldeten Bewerbern und Ausbildungsstellen im Salzlandkreis am größten.

 

Wie in allen Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Bernburg, wurden auch in Aschersleben die meisten Ausbildungsplätze im verarbeitenden Gewerbe angeboten. Fast jede dritte Lehrstelle war in diesem Wirtschaftsbereich zu finden. Von den 213 Berufsausbildungsstellen in Aschersleben und Umgebung waren knapp 25 Prozent für den Handel und Tourismus gemeldet. Gefolgt mit 23 Ausbildungsstellen im Bereich Gesundheit und Soziales.   



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