Sanierung des Eulenspiegelturm abgeschlossen

Mit den Sicherungsmaßnahmen wurde die Standfestigkeit für die nächsten hundert Jahre hergestellt, so Rüdiger Ihl, Amtsleiter des Amtes für Hochbau und Stadterneuerung der Stadt Bernburg.

Anfang 2017 begannen die Sanierungsarbeiten des größten Denkmal des Volkshelden Till Eulenspiegel, der von 1300 bis 1350 gelebt haben soll und als der bekannteste Schelm und Schalksnarr Deutschlands gilt. Nach der Turmeinrüstung begannen die Notsicherungsmaßnahmen, denn wegen der Risse durch die bis zu 3,60 Meter dicken Wände des erfolgten eine Reihe von umfangreichen Sicherungsmaßnahmen, um für die künftige Gewährleistung der Standsicherheit zu sorgen.

Zunächst wurden unterhalb des Besuchergewölbes Edelstahlanker durch den Turm platziert. Alle 16 Edelstahlanker laufen im inneren Turms zusammen und wurden an einer Zugspinne befestigt. Anschließend wurde jeder Anker von Außen gespannt, ähnlich wie Speichen bei einem Rad, so erzielte die Ankerkopfkonstruktion einen Ringankereffekt.

Zusätzlich wurde große Steine über Risse, welche sich teilweise durch die gesamte Wandstärke zogen, ausgewechselt, um die Druckkräfte des Tragwerkes in vertikaler Richtung, z.B. durch das Eigengewicht der Konstruktion besser zu verteilen. Außerdem wurden vier umlaufende Stahlbänder in verschiedenen Höhen um den Turm verbaut und verspannt. Dann wurden die Fugen von Innen und Außen verpresst und es erfolgte die Wiederherstellung der Bruchsteinwände. Die Sanierungsmaßnahmen beinhalten vor alle das Ausstemmen von Rissen und dem anschließenden Verpressen der Fugen.

Mit den Sicherungsmaßnahmen wurde die Standfestigkeit für die nächsten hundert Jahre hergestellt, so Rüdiger Ihl, Amtsleiter des Amtes für Hochbau und Stadterneuerung der Stadt Bernburg. Außerdem soll eine öffentliche Toilettenanlage für den Schlossbereich hergestellt und die "Schwarze Küche" saniert werden. Die geschätzten Gesamtkosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 1.5 Millionen Euro.