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Funda Bootverleih, ein Herz für Wassertourismus auf der Saale

Im Gespräch mit Boris Funda, Bootverleih in Bernburg. Wollen wir den Wassertourismus weiter fördern oder nicht?



Im April 2017 eröffnete Boris Funda einen Bootsverleih an der Überfahrt in Bernburg. Die Besonderheit ist neben dem Paddel- und Ruderbootverleih das Fahren von Motorbooten ohne Führerschein. Nun kommt ein neues Boot hinzu, für mehr Personen und Liegefläche.

 

Auch für die Stadt Bernburg ist nach dem Stadtentwicklungskonzept 2030 die "Wasserfront" unterhalb des Schlosses ein wichtiger Punkt, so Holger Dittrich, Stadtdezernent für Wirtschaft und Tourismus. Das sieht man an der Verlegung des Fährsteges genauso wie hoffentlich bald an dem Bau einer Slipanlage für Sportboote am ehemaligen Fährsteg, meint Boris Funda.

 

Wollen wir Wassertouristen in Bernburg, brauchen wir auch Anlegestellen für kleine und größere Sportboote. Nur wenn die Leute an Land kommen, können diese die Stadt erkunden und Geschäfte, Bars und Freizeiteinrichtungen besuchen. "Ich hoffe auf eine Lösung so schnell wie Möglich."

 

 

Die vorhandenen Anleger unterhalb des Schlosses sind nur für den gewerblichen Güterverkehr auf der Saale oder für die Schleuse gedacht, außerdem ohne Zugang zum Ufer. Der Schiffsanleger an der Fußgängerbrücke ist als Sportbootfahrer nur über Leitern zu erklimmen, schwierig für ältere Touristen, Fahrräder oder Haustiere an Land zu schaffen ist schier unmöglich.

 

Oberhalb der Schleuse bietet es sich einfach an, einladende Stege zu haben. Der Wassertourismus nimmt eindeutig zu, doch auf der Saale zu fahren, scheut Bootsbesitzer. Grund dafür ist, das es von Merseburg bis Barby kaum Möglichkeiten eines Landgangs gibt.

 

"Ich habe Hoffnung auf die öffentlichen Einrichtungen", meint Funda, die Landkreise und Kommunen sind gefragt.

 

Die Saale hat wahnsinnig viel zu bieten, wir haben überall Orte mit Schlössern und Burgen, doch die Leute kommen nicht an Land. Es ist traurig, das wir das verstecken, was wir bieten. "Lasst es uns zeigen, was wir zu bieten haben!"

 

Bis Ende 2020 können Kommunen 90-prozentige EU-Fördermittel für Infrastrukturmaßnahmen beantragen, was danach kommt ist fraglich. Wenn nicht schnellstmöglich Entscheidungen getroffen werden, ist der Sack zu.

 

Es ist eine ganz einfache Frage: "Wollen wir den Wassertourismus nach vorne bringen oder wollen wir es nicht?"

 

Bernburg ist was das Saaleufer angeht, Vorreiter, aber jetzt muss es weiter gehen. Die Hoffnung bleibt, das auch andere Gemeinden sich anschließen.




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