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Ein Angebot für alle Schüler im Salzlandkreis

Salzlandkreis, Jobcenter und Agentur für Arbeit bündeln Kräfte, um jungen Menschen zu helfen.



Egal, ob Berufsberatung oder langfristige Unterstützung bei Suchtproblemen – wenn junge Menschen unter 25 Jahre Hilfe suchen, finden sie diese ab sofort unter einem Dach. Eine gemeinsame Beratungsstelle des Salzlandkreises, der Agentur für Arbeit und des Jobcenters ist in Bernburg eröffnet worden. In den Räumen der Kreisvolkshochschule stehen künftig Mitarbeiter für Beratungen zur Verfügung, zunächst immer donnerstags von 13 bis 17 Uhr. Die Beratungsstelle nennt sich Jugendcenter für Ausbildung und Studium im Salzlandkreis (JASS). Eine Terminvergabe ist nicht zwingend notwendig.

 

Landrat Markus Bauer unterstützt die Kooperation der verschiedenen Institutionen. „Wenn mehrere Partner sich abstimmen müssen, ist JASS genau die richtige Adresse für den Übergang von Schule zu Beruf.“ Die gemeinsame Arbeit sei gerade angesichts des Arbeitskräftebedarfs in der Wirtschaft wichtig. Hintergrund ist, dass in den vergangenen Jahren jeweils über zehn Prozent der Schulabgänger im Landkreis keinen Abschluss in der Tasche hatte. Andererseits waren zuletzt 672 Ausbildungsstellen unbesetzt.

 

Jobcenter-Betriebsleiter Thomas Holz sagt: „Nicht selten müssen Jugendliche vor der Ausbildungssuche ihre grundlegenden Probleme bewältigen. Das JASS bietet diesen jungen Menschen fachübergreifende und eng verzahnte Hilfestellungen, um Lösungen zu finden.“

Zur Verfügung steht das JASS allerdings auch denen, die sich beruflich orientieren wollen. Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit, sagt, der gemeinsame Beratungsort sei ein eindeutiges Signal an die jungen Menschen: „Wir brauchen Euch, wir kümmern uns um Euch und stehen zu unserer Verantwortung.“

 

Wie wichtig eine solche Kooperation der verschiedenen Institutionen ist, zeigt auch die Erfahrung. Der für Bildung, Soziales und Familie zuständige Fachbereichsleiter beim Landkreis, Mathias Kiegeland, erklärt: „Auch wenn die verschiedenen Institutionen nur wenige Straßen voneinander entfernt sind, gehen viele Jugendliche auf den wenigen Metern verloren.“ Bisher wurde in den verschiedenen Institutionen gesondert beraten, also nicht rechtskreisübergreifend.

 

Das Jugendcenter wird im Rahmen des Landesprogramms „Regionales Übergangsmanagement Sachsen-Anhalt“ (RÜMSA) durch das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Die Rümsa-Mitarbeiter beim Landkreis wollen in diesem Rahmen jungen Menschen bei der Berufsvorbereitung noch während der Schulzeit helfen. Angesprochen sind insofern auch Lehrer und Eltern. Die gemeinsame Beratung von Salzlandkreis, Jobcenter und Agentur für Arbeit gibt es zunächst in Bernburg. Geplant ist allerdings eine Ausweitung des Angebots in die anderen Regionen des Landkreises.

 

Marko Jeschor - Salzlandkreis