· 

Wenn Ameos weiter schweigt, werden wir weiter streiken

Insgesamt 500 Beschäftigte der AMEOS Kliniken streikten nach Aufruf von ver.di am Freitag für einen Tarifvetrag, AMEOS droht mit Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Schließung von Stationen!



Von Lutz Altrock

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) rief die Beschäftigten der AMEOS Kliniken Ost am heutigen Freitag zu einem ganztägigen Tarifstreik der Beschäftigten in Aschersleben, Staßfurt, Schönebeck, Haldensleben und Bernburg auf. 500 Beschäftigte des Pflegepersonals legten die Arbeit für den Tarifkampf nieder.

 

Ver.di wirft AMEOS Hinhaltetaktiken seit 2012 vor. „Die AMEOS Kliniken sind die einzigen Akutkrankenhäuser in Sachsen-Anhalt, die keiner Tarifbindung unterliegen. Mit der Übernahme 2012 sind die Einkommensentwicklungen eingefroren worden und liegen dadurch 500 Euro unter denen vergleichbarer Krankenhäuser“, erklärt Becker.



"Wenn AMEOS weiter schweigt und schweigt, werden wir weiter streiken und streiken." Im Juli hat ver.di alle vier Kliniken erstmals zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Nach nunmehr sechs Aufforderungen gab es immer noch keine Reaktion von Arbeitgeberseite. Sollten keine Verhandlungen statt finden, sieht ver.di vor, den Streik auch auf die Ätzte auszuweiten.

 

Der Notdienst für die Patienten in den Kliniken wurde durch ver.di organisiert, um Gefahr für Leib und Leben abzuwenden. "Wenn man schon in den Arbeitskampf muss, dann muss man auch die Verantwortung tragen, die Patienten abzusichern. ver.di hat im Zusammenhang der Ankündigung von Arbeitskampfmaßnahmen den Abschluss einer Notdienstvereinbarung angeboten. Das ist im Gesundheitswesen üblich, um während eines Streiks Gefahren für die Patienten abzuwenden. Auch darüber wollte der Konzern AMEOS, trotz dreimaliger Aufforderung, nicht verhandeln."

 

AMEOS reagierte am Donnerstagmittag auf die Ankündigung des Streikes mit einem Schreiben an die Mitarbeiter, so ver.di. Darin wird den Beschäftigten mit Gefährdung der Arbeitsplätze und Schließung von Stationen und Abteilungen gedroht, wenn diese in den Streik treten würden.

 

Schließung von Stationen und Abteilungen angekündigt

 

In den Schreiben heißt es: "Bedauerlicherweise haben wir die Nachricht erhalten müssen, das ver.de zu einem Warnstreik aufgerufen hat. Wir haben der Gewerkschaft mitgeteilt, dass Gehaltssteigerungen vorgesehen werden, allerdings erst im nächsten Jahr, also 2020. Wir haben also reagiert und nicht, wie schriftlich hinterlegt, die Ankündigung ignoriert.

 

Weiter heisst es:

 

Ich kann Ihnen bereits jetzt mitteilen, dass die Forderungen von ver.di und ein Streik massive Auswirkungen auf die Sicherheit der Arbeitsplätze an den Klinikstandorten haben werden und die Schließung von Abteilungen dann nicht mehr ausgeschlossen ist. Für Sie würde das erhebliche Veränderungen u.a. in Form von weiteren Fahrtwegen zu einer anderen Arbeitsstätte bedeuten. Sie entscheiden daher am Freitag, ob Sie sich und uns gemeinsam eine Zukunft geben oder in den Streik gehen und wir gezwungen sind, massive betriebswirtschaftliche und nicht rücknehmbare, betriebbedingte Entscheidungen zu treffen. Letztere sind bundespolitisch gewollt und können von uns in einem gemeinsamen Zukunftspaket langfristig umgangen werden.

 

Dr. Lars Timm - Regionalgeschäftsführer AMEOS Ost"

 

ver.di sieht dieses Schreiben als Einschüchterungsversuch und Täuschung, da seitens AMEOS keine Angebote für den Abschluss eines Tarifvertrages unterbreitet wurden.

 

"Im März 2018 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen den Regionalgeschäftsführer des Klinikbetreibers Ameos, Dr. Lars Timm, eingestellt. Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas bestätigte, das Timm ein Verstoß gegen das Neutralitätsgebot nach Betriebsverfassungsgesetz vorgeworfen wurde, weil er eine Betriebsratswahl beeinflusst haben soll."

 

Quelle: https://www.cnv-medien.de/news/verfahren-gegen-ameos-chef-eingestellt.html





Kommentar schreiben

Kommentare: 0