· 

Landrat holt Betriebsräte und Ameos-Regionalgeschäftsführung an einen Tisch

Erwartung an Klinikbetreiber klar: Kündigungen von Mitarbeitern sollten tabu sein. Medizinische Versorgung im Salzlandkreis muss gewährleistet bleiben.


Landrat Markus Bauer ist es gelungen, die Betriebsräte der Ameos-Kliniken im Salzlandkreis sowie die Ameos-Regionalgeschäftsführung an einen Tisch zu holen. Eine entsprechende Einladung des Landrats haben beide Seiten angenommen. Das Treffen wird im neuen Jahr stattfinden. Dabei will sich der Landrat über die unterschiedlichen Positionen der Parteien informieren und gleichzeitig die Aufgabe der Daseinsvorsorge in den Mittelpunkt rücken. „Mir ist wichtig, dass die stationäre Gesundheitsversorgung im Salzlandkreis nicht leidet“, erklärt der Landrat. Er betont zugleich: „Ich werde mich nicht in den Tarifkonflikt einmischen.“ Er sagt, er sei dankbar, dass sich beide Seiten zu Gesprächen mit ihm bereit erklärt haben.

 

Gleichwohl verfolgt Markus Bauer die aktuellen Entwicklungen der öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Ameos und einem Teil der Mitarbeiter der Kliniken mit großer Sorge. Er sagt deshalb ganz klar: „Solange es noch keine Ergebnisse gibt, sollten Kündigungen keine Rolle spielen.“ Seiner Aussage nach muss die stationäre Gesundheitsversorgung im Salzlandkreis in jedem Fall sichergestellt sein. „Dabei darf es keine Abstriche geben“, betont der Landrat.

 

Er fordert, dass man sich wieder auf die wesentlichen Werte besinnen müsse. Dazu gehört seiner Meinung nach, die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. „Jeder weiß, wie wichtig die Arbeit der Ärzte und des Pflegepersonals in den Kliniken ist. Diese Wertschätzung muss sich auch in der Bezahlung widerfinden“, sagt der Landrat. Andererseits müsse auch klar sein, dass man die in den vergangenen Jahren entstandenen Lohnunterschiede nicht sofort aufholen könne. Es sei deshalb wichtig, dass sich beide Tarifparteien aufeinander zu bewegen.

 

Unabhängig davon hat der Landrat noch einmal einen Appell an Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne gerichtet. Es sei für die künftige Entwicklung der stationären Gesundheitsversorgung im Salzlandkreis wichtig, auch Einfluss nehmen zu können. Das sei auf Grundlage des aktuellen Krankenhausgesetzes für den Salzlandkreis nicht möglich. Die Forderung ist nicht neu: Bereits vor eineinhalb Jahren hatte der Landrat einen Brief an das Gesundheitsministerium mit der Bitte um Prüfung der Gesetze geschrieben.

 

Marko Jeschor / Salzlandkreis



Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Micha (Samstag, 28 Dezember 2019 13:55)

    Entlassen, das undankbare Gesindel.