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Seit 1994 in Altenburg: Frühlingsbote und Babybringer

Der Landkreis schützt Heimat der Storche, dank lokalem Engagament ist der Schornstein in Altenburg saniert, bald kommen die  imposanten Vögel zurück.


Rund 1,20 Meter Durchmesser und 70 Zentimeter hoch, das ist das Storchennest auf dem Schornstein in Altenburg. Seit 1994 kommen die imposanten Vögel in jedem Jahr hierher, um ihre Jungen großzuziehen. Selbst im vergangenen Jahrhundertsommer schlüpften 4 Küken und wurden hier flügge. Grund dafür sind großen angrenzenden Wiesenflächen und die Bode, auf welchen genügend Futter für den Nachwuchs zu finden ist.

 

Storche finden in Altenburg auch künftig ein sicheres Nest, denn der Salzlandkreis hatte nach einem Hinweis des ehrenamlich tätigen Naturschutzbeauftragten Uwe Henkel nach regionalen Partnern gesucht, welche die Sanierung des Schornsteins als freiwillige Artenschutzmaßnahme übernehmen. So konnte über die Untere Naturschutzbehörde des Salzlandkreises der Kontakt zum Storchenhof Loburg, der Schwenk Sand 6 Kies Nord GmbH & Co. KG sowie der Dachdeckerfirma Walter Dach & Bau aus Nachterstedt hergestellt werden.

 

Der Schornstein musste gesichert werden, damit das Nest auch künftig standsicher ist, erklärte der zuständige Mitarbeiter im Fachdienst Natur und Umwelt, Steffen Amme. Die Sicherungsmaßnahmen wurden nun abgeschlossen, die Kosten beliefen sich auf 3.100 Euro.

Der Storch zählt zu den beheimateten Vogelarten, er lebt an Flüssen, Wiesen und Auen. Im Salzlandkreis wurden im vergangenen Jahr 32 Storchenpaare gezählt. Sie lebten in Frose, Unseburg, Athensleben, Mukrena, Preußlitz, Ballberge, Altenburg und Plötzkau. Die meisten Paare zogen Junge auf. Die Störche kehren in der Regel im Frühjahr zum gemeinsamen Nest zurück, vorausgesetzt, es ist weitestgehend unversehrt. Die Störche reparieren es dann zunächst mit frischem Nistmaterial. Im Laufe der Zeit wächst ein solches Storchennest damit auf eine beachtliche Größe und ein imenses Gewicht von 200 bis 300 Kilogramm. Die Folge, Schornsteine wie in Altenburg leiden unter der Last.

 

Der Naturschutzexperte vom Salzlandkreis dankte am Dienstag allen Partnern für ihr Engagement. Die Firmen tauschten beschädigte Steine aus und verfugten offenes Ziegelmauerwerk neu. „Wir freuen uns über die Unterstützung der regionalen Unternehmen. Damit bleibt der Salzlandkreis auch künftig Heimat dieser imposanten Tiere.“ Schöner Nebeneffekt: Der Schornstein als ortsprägender Teil von Altenburg bleibt ebenfalls bestehen.

 

Der Weißstorch ist ein sehr großer Schreitvogel und erreicht eine Körperlänge von bis zu 110 Zentimetern und eine Flügelspannweite bis zu 2 Metern. Die Tiere sind kontrastreich schwarz-weiß gefärbt und haben rote Beine sowie einen langen roten Schnabel. Der Storch ist sowohl im Segelflug als auch am Boden unverwechselbar, wenn er langsam durch Wiesen schreitet. Bekannt ist auch das laute Schnabelklappern, das zur Begrüßung der Partner am Horst in einer Klapperzeremonie vorgetragen wird. Der Weißstorch nistet vorwiegend auf Dächern, Schornsteinen und Strommasten. Störche suchen ihre Nahrung im feuchten Grünland, Teichen und Weihern, Feldern und extensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen. Dort können sie ausreichend Nahrung für sich und ihre Nachkommen finden. Weißstörche ernähren sich sehr vielseitig, die Nahrung besteht vor allem aus Mäusen und Kleinsäugern, Insekten und deren Larven, Regenwürmern, Fröschen, Fischen, Reptilien. Kleinere Nahrungstiere sind vor allem in der ersten Phase der Jungenaufzucht sehr wichtig.

 

Der Weißstorch ist nicht nur das NABU-Emblem, sondern er ist auch der volkstümlichste Vogel. Mensch und Storch haben zueinander ein besonderes Verhältnis. Wir finden den Storch in Mythen, Sagen, Märchen und Volksliedern. Er ist Frühlingsbote und verantwortlich als „Babybringer“. Er ist Charaktervogel der Flusslandschaften mit Wiesen und Auen.





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