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Staßfurts Ortsteile schon jetzt im Gigabit-Zeitalter

Zwei Jugendliche aus Förderstedt testen gemeinsam mit Landrat Markus Bauer, Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner, GlasCom-Geschäftsführer Friedrich Hülsenbeck und Ortsbürgermeister Peter Rotter die neue Geschwindigkeit des Internets. Es sind knapp 600 Mbit/s.



Einen weiteren Meilenstein hat der Salzlandkreis beim Breitbandausbau genommen. In Förderstedt wurde am Donnerstag offiziell das Breitbandzeitalter von Landrat Markus Bauer, Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner und Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch eingeläutet - symbolisch für eine ganze Reihe von Staßfurter Ortsteilen. Das Besondere: Internetnutzer können Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s nutzen. Dafür wurden Glasfaserleitungen bis in die Häuser verlegt. Landrat Markus Bauer sagt: „Schnelles Internet gehört heutzutage genauso dazu wie ein Wasser- oder Stromanschluss. Insofern schaffen wir die Voraussetzung, damit der Salzlandkreis ein attraktiver Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort bleibt und sich künftig smart entwickeln kann.“

 

Markus Bauer betont, es gehe dabei auch um gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum. „Wir wollen, dass das Leben auch abseits der Metropolregionen lebenswert bleibt.“ Dank des Engagements des Salzlandkreises fließen insgesamt 33 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur. Fast die Hälfte des Geldes stammt von Bund und Land. Der Salzlandkreis übernimmt dabei die Aufgaben für die Städte- und Gemeinden überall dort Breitbandanschlüsse verlegen, wo es sich für Telekommunikationsfirmen selbst nicht rechnet. Damit schließt der Salzlandkreis die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke. Staatssekretär Thomas Wünsch sagt: „Der Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt läuft auf Hochtouren. Dass wir heute viele Staßfurter Ortsteile ans schnelle Netz nehmen könne, ist ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg in die digitale Zukunft. Damit wird auch die Basis gelegt, um den Salzlandkreis zur ‚Smart Region‘ weiterzuentwickeln.“

 

Der Geschäftsführer der zuständigen GlasCom Salzlandkreis GmbH, Friedrich Hülsenbeck, erklärt: „Wir haben es geschafft, und zwar auf den Punkt! Ich bin stolz und all unseren Partnern sehr dankbar, für das, was sie in den zurückliegenden 22 Monaten geleistet haben.“ Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner zeigte sich gab den Dank gern zurück: „Über den zügigen Abschluss dieses Mammutprojektes freue ich mich außerordentlich. Dank der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der GlasCom Salzlandkreis GmbH, dem Salzlandkreis und der Stadt Staßfurt konnte der zukunftsfähige Netzausbau reibungslos durchgeführt werden. Für die Einwohner und Unternehmen der acht Staßfurter Ortsteile, die jetzt glasfaserbasiert surfen können, ist dies ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil. Für die Stadt Staßfurt bedeutet der Ausbau eine Stärkung des Wohn- und Wirtschaftsstandortes. Die Tatsache, dass das ausführende Unternehmen seinen Sitz am Standort Staßfurt hat, macht mich besonders stolz.“

 

Mit dem symbolischen Startschuss in Förderstedt ist jetzt ein zweiter Ausbaubereich komplett fertig. Bereits Ende vergangenen Jahres begann in Nienburg das Breitbandzeitalter. Um insgesamt 1.351 Haushalte in Staßfurts Ortsteilen Üllnitz, Glöthe, Rothenförde, Athensleben, Neu Staßfurt, Schacht VI, Lust sowie in Teilen Löderburgs anzuschließen, flossen knapp 1,6 Millionen Euro Fördermittel. Die Gesamtinvestition beträgt 4,2 Millionen Euro. Auch die Gewerbegebiete in Förderstedt und Glöthe zählen dazu. Die für den Ausbau zuständige GlasCom GmbH betont, um das schnelle Internet zu nutzen, müssen die Bürger ihre Verträge anpassen. Erst damit sind die zur Verfügung stehenden Bandbreiten nutzbar.

 

Die sichtbaren Arbeiten wie Tiefbau, Verteilerschränke setzen und Stromanschlüsse bauen hatten Mitte 2018 im Ausbaugebiet begonnen. Dabei wurden insgesamt 70 Kilometer Leerrohre mit insgesamt 47 Kilometer Glasfaserkabeln unter Fußwegen und Straßen verlegt. Die Technik garantiert allen angeschlossenen Haushalten ab sofort eine Mindestversorgung von 50 Mbit/s. – so sehen es die Förderkriterien vor. Während die Bürger in den genannten Ortsteilen jetzt problemlos größere Datenmengen in kurzer Zeit verschicken können, müssen sich die Bürger in Staßfurts Kernstadt noch ein wenig gedulden. Da ein großer Teil der notwendigen Tiefbauarbeiten bereits erfolgt ist, ist der Beginn des neuen Internetzeitalters im Fördergebiet greifbar.

 

Auch in anderen Teilen des Salzlandkreises sind die Fortschritte sichtbar, wenngleich aus aufgrund von Kapazitätsengpässen bei den Firmen, Genehmigungsverfahren und mitunter schwierigen Bodenverhältnissen länger dauert als ursprünglich geplant. Hintergrund ist, dass derzeit in ganz Deutschland im Zuge des Breitbandausbaus gegraben und gebaut wird. Das Ziel bleibt: rund 36 000 unterversorgte Haushalte und Firmen im Salzlandkreis sollen mit mindestens 50 Mbit/s versorgt werden – jetzt bis Ende des Jahres. Welcher Kraftakt dahinter steckt, wird an folgender Zahl deutlich: Auf einer Länge von rund 274 Kilometern müssen Tiefbauarbeiten erfolgen. Daneben müssen jeweils neue Verteilerkästen und neue Stromanschlüsse gebaut werden.

 

Ein Überblick: Für Ascherslebens Kernstadt ist die Genehmigungsphase fast beendet. In einigen Bereichen beginnen Firmen bereits mit ersten Arbeiten. In Aschersleben baut die Deutsche Telekom aus. In den Ortsteilen Aschersleben ist die MDDSL zuständig. Hier fehlt es noch an den notwendigen Genehmigungen. In Könnern sind ebenfalls die Tiefbauarbeiten der Deutschen Telekom weitestgehend abgeschlossen. Aktuell fehlen noch die Stromanschlüsse. Fertigstellung ist im Ausbaubereich für Mitte 2020 geplant. Eine ähnliche Perspektive gibt es für Bernburg und die Ortsteile sowie Bördeland und Hecklingen, die von der Deutschen Telekom ausgebaut werden. Alle Genehmigungen liegen vor, die Tiefbauarbeiten haben begonnen. Bis Ende des Jahres sollen die versprochenen Bandbreiten dann auch überall dort zur Verfügung stehen, wo die MDDSL aktiv ist. Dazu zählen Barby, Calbe, Seeland und Saale-Wipper.





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